Handwerk Special Nr. 103 vom 29. Jamuar 2005 - page 19

Gestalter im Handwerk bringen Form und Funktion in Einklang
29. Januar 2005
Nr. 103
Kachelöfenunikate aus Westerwälder Meisterhand
„Ich gestalte Kachelöfen und
Kamine, die durch ihr Flair
auch ohne Hitze Wärme aus-
strahlen. Sie fügen sich völlig
zeitlos in die Wohnlandschaft
ein und sind auch im Som-
mer ein kuscheliger Platz“,
so Keramiker Peter Eichel-
berg aus Höhr-Grenzhausen.
Seit 1998 ist er selbstständig
und führt eine Werkstatt für
Baukeramik. Er arbeitet mit
großformatigen Kacheln, die er
aus natürlichen Rohstoffen her-
stellt. Jeder Ofen ist ein Unikat.
Sommerwärme auch im Winter
Man kann ihn nicht mit einem
Blick komplett erfassen, da er
von allenSeiten anders aussieht.
„Ich besuche die Kunden und
berate mit ihnen gemeinsam die
Optik. Anschließend baue ich
einModell. Erst dann kommt es
zumVertragsabschluss“, betont
Eichelberg, Absolvent des
Meisterkurses an der Fachschu-
le für Keramikgestaltung in
Höhr-Grenzhausen. Ist die Ke-
ramik gebrannt, wird sie von
einem Kachelofenbauer nach
technischer Zeichnung und
Modell in Form gebracht.
Richtiges Befeuern
Zum Anfeuern rät er seinen
Kunden, kreuzweise dach- oder
zeltartig trockenes Holz zu
schichten, darüber dünnes Span-
holz und eine Anzündhilfe zu
Meisterbetrieb im Keramikerhandwerk Kachelöfen und Gebrauchskeramik gegründet 1998
Einzelunternehmer Tel.: 02624/ 950940
Steckbrief: Architekturkeramik Eichelberg, Höhr-Grenzhausen
legen. Nach dem Zünden sollte
die Heiztür angelehnt und somit
die Luftzufuhr offen bleiben.
Erst wenn das Holz restlos
heruntergebrannt ist und nur
noch kleine blaue Flämmchen
tanzen, ist die Tür zu schließen.
Die freigesetzte Energie wirkt
jetzt im Ofen und kann nicht
durch den Schornstein entwei-
chen. „Nach etwa zwei Stunden
entwickelt der Ofen seine volle
Heizleistung und strahlt etwa 8
bis 10 Stunden Wärme ab. Der
hohe Strahlungswärmeanteil
sorgt für ein ausgeglichenes
temperiertes Raumklima und
dafür, dass Kachelofenwärme
wie ein natürliches Sonnenbad
empfunden wird“, erklärt Ei-
chelberg.
Entflammt für die Keramik
Neben Kachelöfen und Kami-
nen entstehen in Eichelbergs
Werkstatt auch Pflanzgefäße,
Waschbecken, Reliefs und
Wandverkleidungen. „Nach ei-
nerAusbildung zumElektronik-
facharbeiter und einem Sozial-
pädagogikstudium mit entspre-
chender Berufstätigkeit habe ich
die Keramik entdeckt. Einfach
entflammt vomZupacken, Kne-
ten und in die Vollen gehen, mit
Leib und Seele, körperlich wie
kreativ, habe ich mich in dieses
schöpferische Arbeitsfeld ge-
stürzt“, bekennt Eichelberg.
SeineAusbildung absolvierte er
bei verschiedenen Keramikern,
unter anderem auch in der
Schweiz. „Große Teile zu ge-
stalten ist für mich besonders
spannend“, erklärt er seinen
Schwerpunkt Baukeramik.
Im Mo-
dell gibt
Keramiker-
meister
Peter
Eichel-
berg ei-
nen Vor-
ausblick
auf den
werden-
den Ofen,
für den er
die Ka-
cheln ent-
wirft und
herstellt.
Inhalt des Kurses „Plasti-
sches Gestalten in Ton“ ist
das Modellieren von Tier-
figuren, menschlichen
Skulpturen oder abstrakten
Plastiken in Aufbautechnik
unter Berücksichtigung der
besonderen Eigenschaften
des Materials Ton. Farbig-
keit und Struktur der Masse,
spezifische Arbeitsspuren
und Texturen und die Ver-
wendung von eingefärbten
Engoben zur Gestaltung der
Oberfläche bieten vielfälti-
ge Möglichkeiten zur Er-
schaffung lebendiger, plasti-
scher Arbeiten. Termin: 12./
13.3. (Sa&So), 10-18 Uhr,
Höhr-Grenzhausen.
12.3. Höhr-Grenzhausen
0261/ 398-113
Gestalten mit Ton
24.6. Höhr-Grenzhausen
0261/ 398-113
Rauchbrand-Töpferei
Das besondere an der Rauch-
brand-Töpferei ist die Sponta-
nität und Unabwägbarkeit der
Ergebnisse. Die Möglichkeiten
des Rauchbrennens sind sehr
vielfältig und die Ergebnisse,
auch wenn dieMethode einfach
erscheinen mag, von hohem
gestalterischenWert. In diesem
Kurs werden verschiedene
Rauchbrandtechniken erklärt
und vorgeführt. Termin: 24./
25.6. (Sa&So), 10-17 Uhr,
Höhr-Grenzhausen.
Infos und Anmeldung zu
beiden Kursangeboten bei der
HwK-Weiterbildung:
Tel.: 0261/ 398-113
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Das im Bau befindliche
HwK-Kompetenzzentrum
für Gestaltung, Fertigung
und Kommunikation bietet
eine Vielzahl von Work-
shops und Lehrgängen an,
die die Brücke von der
Gestaltungsüberlegung über
Planung und Konstruktion
bis zur Fertigung schlagen.
Tel.: 0261/ 398-581
Fax: 0261/ 398-991
E-Mail:
Kompetenzzentrum
Salzbrand Keramik 2006
Zum siebten Mal schreibt die
HwK Koblenz den internatio-
nalen Salzbrandwettbewerb
aus. Preisverleihung und Aus-
stellung sind im Jahr 2006.
Der weltweit einzigartigeWett-
bewerb dokumentiert den Stand
des Schaffens im Bereich der
Kunst des Salzbrennens erfährt durch Wettbewerb neue Impulse
Salzbrandkeramik. Zugelassen
sindKeramiker jedenAlters und
jeder Nationalität, die im Salz-
brandbereich tätig sind. Voraus-
setzung ist jedoch die berufs-
mäßige Beschäftigung mit der
Keramik. Ebenfalls zugelassen
sind Keramiker, die sich noch
in der Ausbildung oder im Stu-
ßigen Abständen
aus. Ausstellungsort
für dieWettbewerbs-
arbeiten ist vom 29.
für Unikate, Serien oder Bau-
keramik, deren Glasuren unter
Einwirkung von Salzdämpfen
mit Brenntechniken traditionel-
ler sowie experimenteller Art
entstanden sind. Jeder Bewer-
ber muss wenigstens drei und
kannmaximal fünfArbeiten ein-
reichen. Der Preis „Salzbrand
2006“ ist mit maximal 10.000
Euro dotiert. - Anmeldeschluss
ist der 31. Oktober 2005.
Informationen, Ausschreibungs- und Anmelde-
unterlagen in der Galerie Handwerk Koblenz:
Tel.: 0261/ 398-277, Fax: -993
E-Mail:
Internet:
dium befin-
den.
Die HwK lobt
den Wettbe-
werb seit 1979
in unregelmä-
April bis zum 5. Juni 2006 die
Galerie Handwerk Koblenz.
Eine von der HwK berufene
Fachjury ermittelt die Preisträ-
ger. Die eingereichten Arbeiten
können aus allen Bereichen des
keramischen Schaffens - Gefäß,
Objekt, Relief, Plastik - kom-
men. Innovationen im Salz-
brandverfahren sind erwünscht.
Die Vergabe der Preise erfolgt
Arbeit
der
Preis-
trägerin
2002,
Birgitte
Börjeson
aus Dä-
nemark.
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21
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