Handwerk Special Nr. 68 vom 5. Mai 1999 - page 19

Im Juni 1947 gründeten 21 Dachdecker
in Koblenz die ‘Einkaufs- und Instand-
setzungsgenossenschaft des vereinigten
Dachdeckerhandwerks’.Gegenstandwar
„die Übernahme von Lieferaufträgen al-
ler Art, die zur Ausführung an die Mit-
glieder der Genossenschaft weitergege-
ben werden, und der gemeinsame Ein-
kauf von Materialien, die für die Aus-
führung der übernommenen Lieferungs-
aufträge benötigt werden.“
Ab 1953 firmierteman als ‘Dachdecker-
Einkaufsgenossenschaft’ (DEG), 1971
wurden Filialen in Trier und 1974 in
Köln eröffnet; im gleichen Jahr kam es
zur Fusion mit der ‘Dachdecker-Ein-
kauf Saarland’. Die DEG zog 1981 an
den heutigen Standort in der Koblenzer
August-Horch-Straße. Nach der Deut-
schenVereinigung expandierte dieDEG
weiter, fusionierte mit der DEG Nord-
Ost Bayern und eröffnete Filialen in den
neuen Bundesländern. Nach der Grün-
dung einer Tochtergesellschaft inTsche-
chien firmierte man seit 1992 unter dem
Namen ‘Dachdecker-Einkauf Ost-West
eG’. Drei Jahre später entstand die in
ihrer Art richtungsweisende Musteraus-
stellung in Koblenz.
Die Maxime der DEG „Alles für das
Dach“ gewährleistet für Mitglieder und
Kunden, daß immer Materialien, Werk-
stoffe, Werkzeuge und Hilfsmittel, also
alles, was für Neu-, Um- oder Ausbau
eines Daches benötigt wird, verfügbar
sind. Sämtliche angebotenenArtikel und
Produkte entsprechen den aktuellen An-
forderungen an Qualität, Technik und
Sicherheit.
Handwerkergemeinschaft:
Dachdecker und ihre Einkaufsgenossenschaft auf der Handwerksmesse dabei.
Ein „Dach zum Anfassen“ kündigen
Dachdecker-Innung Koblenz und Dach-
decker-Einkauf Ost-West eG (DEG) auf
der MESSE AM
RHEIN: Hand-
werksmesse Ko-
blenz den Besu-
chern an.
Darunter vereinigen sie auf einem
Gemeinschaftsstand in Halle 3 die leben-
de Werkstatt des Dachdecker-Handwerks
gemeinsammit der Präsentation von Her-
stellern für Dacheindeckungen und -fen-
ster. Ihre Leistungsfähigkeit reicht vom
Flach- bis zumSteildach, über die Vielfalt
von Dachwohnraumfenstern mit entspre-
chendem Zubehör bis zu verschiedenen
Formen von Dachrinnen und Entwässe-
rungssystemen. Hier gibt’s allesWissens-
werte über neue Produkte und Möglich-
keiten der Dachgestaltung.
Dazu zählen auch Formen von Grün-
dächern, die nicht nur einen positiven
Beitrag zum Lufthaushalt eines Wohnge-
bietes leisten. Sie zeichnen sich darüber
hinaus durch Vorteile in der Wärme-
dämmung aus und erlauben die Anlage
des eigenen Gartens über der Wohnung.
Dachdeckermeister der Innung Koblenz
und Vertreter der Industrie informieren
fachmännisch und aus erster Hand über
Materialeigenschaften, voraussichtliche
Kosten und ausführende Handwerksbe-
triebe. Auch der Stand selber, der als gro-
ßes „Dach zumAnfassen“ konzipiert wur-
de, ermöglicht es dem Besucher, sich von
der Qualität und Funktionalität zu über-
zeugen.
Auf der Aktionsfläche können die Besu-
cher dem Meister „auf die Finger schau-
en“. Die Innungsbetriebe präsentieren in
einer lebendenWerkstatt ihre hohe Kunst,
Die deutschen Genossenschaften ha-
ben ihren Ursprung in den Initiativen
von Friedrich Wilhelm Raiffeisen
(1818-88) für die Landwirtschaft und
Hermann Schulze-Delitzsch (1808-83)
für das Handwerk.
„Gerade in der Solidarität, dem Einste-
hen eines für alle und aller für einen,
bieten die Genossenschaften erst die
sichere Unterlage für persönliche Gel-
tung“, so ihr Grundsatz.
Schulze-Delitzsch gelang es, den Mitte
des 19. Jahrhunderts in Not geratenen
Handwerkern durch die Gründung von
Kooperationen zu helfen. Ihm ging es
bei allem Streben nach gemeinschaftli-
chemHandeln, staatlicherUnabhängig-
keit und genossenschaftlicher Vielfalt
immer umdie Sicherheit und Stärke des
einzelnenMenschen. Sein Verdienst ist
es, daß die genossenschaftliche Idee der
indemsieDachfläche, Kehle oder Fassade
mit Schiefer eindecken. Im Fachgespräch
mit den beteiligten Herstellerfirmen kann
sich der Bauherr über das Thema Dach-
planung detailliert informieren, um sein
Dach genauer und bewußter zu planen.
Selbsthilfe und Selbstverantwortung
auch im Handwerk zu weltweit wirt-
schaftlichen Erfolgen klein- undmittel-
ständischer Betriebe geführt hat.
Die Gesellschaftsform Genossenschaft
ermöglicht die Förderung der ihr ange-
hörenden Mitglieder und ist heute an-
gesichts der wirtschaftlichen Heraus-
forderungen gerade auch in den neuen
Bundesländern und der gravierenden
Veränderungen in Osteuropa aktueller
denn je. Hinsichtlich eines vereinten
Europas ist aktives Handeln auf der
Grundlage vonFreiheit,Verantwortung
und Solidarität ebenso gefordert wie zu
Zeiten Hermann Schulze-Delitzsch’.
Zur genossenschaftlichen Identität ge-
hört die Doppelfunktion ihrer Mitglie-
der als Kapitalgeber und damit als Ei-
gentümer derGenossenschaft, wie auch
als deren Kunden.
Stichwort:
Dachdecker-Einkauf
Mitglieder und Kunden zugleich:
Entstehung und Prinzip der Genossenschaften
Im Fachmarkt Haus + Raum in den
Hallen 2 bis 6 sind neben Dachdek-
ker-Innung und DEG auch Aussteller
zu finden, die weitere Lösungen zur
Dachbeschichtung und zur Asbest-
sanierung anbieten.
Informationen
zur MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse Koblenz,
Tel.: 0261/398-130, Fax: -997,
e-mail:
Internet:
Auch dabei auf der Handwerksmesse Koblenz:
Lebende Werkstatt: Dachdek-
ker führen ihr Handwerk für
Dach und Fassaden vor.
In ihrer Musterausstellung in Koblenz präsentiert die Dachdecker-
Einkauf Ost-West eG Möglichkeiten der Dachgestaltung. Dazu
gehören neben verschiedenen Dacheindeckungen auch Einbaufenster.
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