Tradition &Moderne
NeueWege imMetallbau / neue Meisterkurse / Denkmalpflege auf der Messe
Denkmalpflege, Metallbear-
beitung mit Hammer und
Amboß am Schmiedefeuer:
Am Messesonntag können
Besucher Jürgen Berens
„live“ auf der Messe erleben.
Der Metallbauermeister prä-
sentiert im Rahmen des Aus-
stellungsbereiches „Denkmal-
pflege und Restaurierung“
Möglichkeitenderfachgerech-
ten Aufarbeitung alter Metall-
objekte. Die Arbeitsgeräte:
Hammer, Amboß und
Schmiedefeuer. Die
Handarbeit des 32jäh-
rigen selbständigen
Metallbaumeisters
ausKaiserseschist
traditionell,rusti-
kal. Doch mit
seiner Kopfar-
beit hat er eine
Technologie-
und Unter-
nehmerof-
fensive ge-
startet, die
sein Hand-
werk quasi
aus der
Schmie-
de ins
High-
Tech-
Zeit-
alter-
führt.
Wenn ein
Sohn
vom Vater das
Unter-
neh
men übernimmt,
der es
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ater übernahm,
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sich in
diesem V
organg Werte
, Tra-
dition und
Verantwortun
gsbe-
wußtsein.
Wenn dann
ein
23jähriger,
frischgebac
kener
Handwerksm
eister von h
eute
auf morgen
den Familien
be-
trieb
weiterführen m
uß,
„spürt man schon ein fla
ues
Gefühl in der Magengege
nd“.
Jürgen Berens ist es so ergan-
gen. Sein Vater zog sich aus
gesundheitlichen Gründen zu-
rück, die Verantwortung für
dasTraditionsunternehmenlag
in den Händen des 23jährigen.
Wie es ohne Übergangs- oder
Einarbeitungsphase lief?
Viel erzählen
muß der ge-
bürtigeKai-
ler darüber
nicht. Sein
Neubau in
Kaisersesch,
dieseitJah-
ren steigenden Umsätze und
Mitarbeiterzahlen sprechen
eine eigene, klare Sprache.
1990 gab es zwei Mitarbeiter,
heute sind es 17, darunter drei
Lehrlinge. Aus der ursprüng-
lich in Kail an der Mosel ge-
gründetenDorfschmiedeistein
Vorzeige-
unterneh-
men ge-
worden.
DieGeschäftsfelderdesMetall-
bauunternehmens hat Jürgen
Berens indieBereicheSchmie-
dearbeiten und Restaurierung
(Standort Kail) und moderne
Metallgestaltung und Edel-
stahlarbeiten (Standort Kai-
sersesch) gegliedert. „Auch
wenndietraditionellenSchmie-
dearbeiten vom Auftragsvolu-
men mit der modernenMetall-
gestaltungnichtmithaltenkön-
nen,sindsiewichtigerBestand-
teil des Unternehmens.“ Auf-
träge auf der Festung Eh-
renbreitstein, Schloß
Stolzenfels oder
Schloß Engers
belegen das.
Dabei setzt
ertraditio-
nelle, den
Richtlini-
en der Denk-
malpflege ent-
sprechende, Bear-
beitungsmethoden ge-
nauso ein, wie High-Tech. So
wurden Rohzuschnitte in Zu-
sammenarbeit mit dem Laser-
zentrum der HwK Koblenz
durchgeführt.
Die Verbindung von Traditi-
on, High-Tech und kreativer
Kopfarbeit - darin sieht der jun-
ge Unternehmer Wege in die
Zukunft. Ob modern konze-
pierte, in die Produktionsstätte
integrierte, Verkaufs- undAus-
stellungsräume, der Mut ver-
schiedene Metalle zu kombi-
nierenundEdelstahlzuschmie-
den, Firmenprospekt oder
Home-Page im Internet - alles
ist Bestandteil dieses Erfolgs-
konzepts. Ebenso wie die 14-
Stundenarbeitstage, die Wo-
chenenden im Unternehmen,
die Arbeit in der Innung oder
im HwK-Arbeitskreis Denk-
malpflege.
Der Blick nach vorn schließt
auch die nächste Generation
ein. Auch hier könnte das Tra-
ditionsunternehmen Neuland
betreten: Dank seiner zwei
Töchter übernimmt vielleicht
einmal eine Metallbauermei-
sterIN das Unternehmen vom
Vater, der es vom Vater über-
nahm, der es auch vom Vater
übernahm...
Klare Zu-
kunftsperspek-
tiven: Jürgen
Berens hat
das Familien-
unternehmen
fit für die
Zukunft
gemacht. Auf
der Hand-
werksmesse in
Koblenz wird
der Metallbauer
am offenen
Feuer schmie-
den.
Denkmalpflege und High-Tech
unter einem - historischen -
Dach: So präsentiert sich das
Zentrum für Restaurierung
und Denkmalpflege der HwK
Koblenz in Herrstein. Das
jüngste HwK-Zentrun - eines
von acht an vier Standorten im
nördlichen Rheinland-Pfalz -
befindet sich im historischen
Ortskern von Herrstein.
Das 1709 im Barockstil erbaute
Fachwerkhaus ergänzt seit 1998
das Ausbildungs- und Weiter-
bildungsangebot des bereits be-
stehenden Berufsbildungszent-
rums in Herrstein (Hunsrück).
Handwerkern, Fachleuten aber
auchBesitzernhistorischerBau-
ten soll es über die Region hin-
aus die Anlaufstelle für Bera-
tung und Begegnung sein.
ModerneBearbeitungstechniken
an alten Gemäuern - dieses Zu-
sammenspiel erlebenNutzer und
Besucher der Einrichtung. Die
Schulungsräume sind mit mo-
dernster Computertechnologie
ausgerüstet, umfangreiche Da-
tenbanken helfen bei der „fach-
gerechten“ Materialauswahl für
Renovierungsarbeiten.Daneben
präsentieren sichhistorischwert-
volle Gebäudeelemente - so ein
Lehmgefache - in ihrem ur-
sprünglichen Zustand und ver-
mitteln einen Einblick in die
Bauweise vor 300 Jahren.
Neben der Arbeit imHerrsteiner
Restaurierungszentrum hat das
Thema Denkmalpflege auch im
Arbeitskreis der Handwerks-
kammer Koblenz einen festen
Platz. Mehr als 30 Handwerker
arbeitengewerkeübergreifend in
dem vor zwei Jahren gegründe-
ten Arbeitskreis mit, darunter
Metallbauer, Schreiner und
Dachdecker.
Auch auf der MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz (7. bis 13. Mai 1999)
ist der Arbeitskreis Denkmal-
pflege auf dem Stand 401 in
Halle 4 zusammen mit den für
die Bauhandwerke zuständi-
gen Ausbildszentren der HwK
Koblenz vertreten.
TäglichwerdenwechselndeThe-
men mit praktischen Vorfüh-
rungen verschiedener Gewerke
demonstriert.
Themenpräsentationen
7. Mai Lehm
8. Mai Holz
9. Mai Bauwerksdiagnostik/
Metallgestaltung
10. Mai Stein
11. Mai Vorträge
12. Mai Oberflächen
13. Mai Arbeitskreis Denk-
malpflege
Werkberichte, 11. Mai
10 bis 10.30 Uhr:
Lehmbau:
Aktueller Stand der Technik
10.30 bis 11 Uhr:
Probleme
der Fenstersanierung an Bei-
spielen
11 bis 11.30 Uhr:
Zur (Um-)
Nutzung historischer Bausub-
stanz
11.30 bis 12 Uhr:
Historische
Baustoffe und deren Wieder-
verwendung
13.30 bis 14 Uhr:
Naturstein-
sanierung - Möglichkeiten und
Grenzen
14 bis 14.30 Uhr:
Die Re-
naissance der Fassaden-
gestaltung
14.30 bis 15 Uhr:
Mineral-
farbtechniken
Auf Meisterkurs:
Metallbauer
Bei der Meisterakademie der
Handwerkskammer Koblenz
beginnt am 7. Juni ein
Meistervorbereitungskurs für
Metallbauer (Teile I und II,
Vollzeit in Koblenz). Ein
Teilzeitkurs beginnt am 3.
September in Koblenz.
Informationen und Anmeldung
bei der HwK-Meisterakademie:
Tel. 0261/398-400, Fax: -990,
