Handwerk Special Nr. 68 vom 5. Mai 1999 - page 29

Nachrichten der
Handwerkskammer Koblenz
5. Mai 1999
Seite 4
Handwerk ruft sich bei Kommunalpolitikern in Erinnerung
Engagement für
Zeitzeugen
Bosnien: Internationale Zusammenarbeit jetzt besonders wichtig
Seit zwei Jahren arbeiten
sie eng zusammen: Die
HwK Koblenz engagiert
sich im Rahmen eines
Partnerschaftsprojektes
zwischen Deutschland
und Bosnien-Herzegowi-
na beim Aufbau einer lei-
stungsstarken, mittelstän-
dischen Wirtschaft im
Balkanstaat.
Ziel der Zusammenarbeit,
die vom Bundesministeri-
um für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit finanziert
wird, ist die Hilfe bei
Wirtschaftsfragen auf der
einen wie auch die Koope-
ration und der Warenaus-
tausch zwischen deutschen
Handwerksunternehmen
und dem Mittelstand aus
Bosnien-Herzegowina auf
der anderen Seite. Im Rah-
men der intensiven Zusam-
menarbeit besuchte jetzt der
höchste Vertreter seines
Landes in Deutschland,
Anton Balkovic, als Bot-
schafter von Bosnien-Her-
zegowina die HwK.
Bei dem Besuch in der
Rhein-Mosel-Stadt ging es
Anton Balkovic und HwK-
Hauptgeschäftsführer Karl-
Jürgen Wilbert neben Ge-
sprächen über die aktuelle
politische Lage auf dem
Balkan um die Zukunft des
gemeinsamen Wirtschafts-
projekts. Anton Balkovic
interessierte sich im HwK-
Metall- und Technologie-
zentrum neben der techno-
logischen Einrichtung auch
für das deutsche Ausbil-
dungsprogramm. Im Ge-
spräch mit jungen Lehrlin-
gen zeigte sich der Gast in-
teressiert an der Vielseitig-
keit der Handwerksberufe
demumfangreichenAusbil-
dungsprogramm sowie an
derpraxisorientierten,hoch-
modernen Ausstattung des
HwK-Zentrums. Dabei er-
wähntederBotschafter auch
mit Blick auf die Zusam-
menarbeit in seinem Land
diewichtige Rolle, die einer
langfristig orientierten po-
litischen Stabilität auf dem
Balkanzukäme.Geradejetzt
sei es wichtig, die Integrati-
on seines Landes in der in-
ternationalen Wirtschaft
voranzutreiben. Der Bot-
schaftererläuterteindenGe-
sprächen auch Überlegun-
gen seiner Regierung, das
eigene Engagement in der
Zusammenarbeit zu forcie-
ren.
Ausdrücklich bedankte sich
BotschafterAntonBalkovic
für das HwK-Engagement.
Das Projekt, in dessen Rah-
men die HwK Koblenz ein
Büro in Sarajewo betreibt,
könne zahlreiche Erfolge
vorweisen, die den Men-
schen der Region zugute
kommen.
Informationen
zu den internationalen
HwK-Partnerschafts-
projekten,
Tel.: 0261/398-126,
Fax: -997, e-mail:
Internet:
Botschafter Anton Balkovic zu Gast bei der HwK
Im Gespräch mit Lehrlingen im HwK-Metallzentrum: Botschafter Anton
Balkovic (r.) und Hauptgeschäftsführer Karl-Jürgen Wilbert.
Jetzt für den mit 30 000
Markdotierten„Bundes-
preisfürHandwerkinder
Denkmalpflege“ bewer-
ben: Die Deutsche Stif-
tungDenkmalschutzund
des ZDH vergibt ihn
1999 nur in Rheinland-
Pfalz und Mecklenburg-
Vorpommern. Bis zum
16. Juni können sich pri-
vate Bauherren, die in
den vergangenen fünf
Jahren denkmalgeschü-
tzte Objekte von Hand-
werksbetrieben restau-
rieren ließen, für den
Preis bewerben. Vor-
schläge können auch bei
der HwK eingereicht
werden.
Informationen
beim HwK-Zentrum
für Restaurierung und
Denkmalpflege,
Tel.: 06785/9731-760,
Fax: -769, e-mail:
Burgund à la carte in Koblenz
Das Publikum der
Handwerksmesse Ko-
blenz kann sich vom 7.
bis 13. Mai 1999 zum
zweiten Mal am Stand
des Hauses Burgund in
Halle 6 informieren und
verwöhnen lassen.
„Ich begrüße es sehr, daß
das Haus Burgund an der
MESSE AM RHEIN teil-
nimmt,” so der rheinland-
pfälzische Wirtschaftsmi-
nister Hans-Artur Bauck-
hage in seinem Grußwort
zum Programm des Hau-
ses Burgund. „Die Hand-
werksmesse ist für das
nördlicheRheinland-Pfalz
vonbesondererwirtschaft-
licher Bedeutung und zu-
gleich daswichtigstewirt-
schaftliche Ereignis des
Jahres 1999 in Koblenz.
Durch die umfassende
Darstellung der vier bur-
gundischenDépartements
wirddas Interesse derBür-
ger anBurgund belebt und
Burgund seinerseits hat
eine hervorragende Chan-
ce, sich den Rheinland-
Pfälzern darzustellen.“
„Feinste Weine und Deli-
katessen von einem Flei-
schermeister, der für seine
SpitzenqualitätinTop-Re-
staurants bekannt ist, bie-
ten wir an“, freut sich
Mélita Soost, Direktorin
des Hauses Burgund in
Mainz. Ihrer Initiative ist
nicht nur Kulinarisches
entsprungen: „Keramiken
oder Holz, Spiel und In-
formation bieten eine ge-
lungene Mischung. Eine
CD-Romwartet auf jeden,
der Kenntnisse über die
Region erwerben möchte,
und unser neues Prakti-
kantenbüro bietet die
Möglichkeit, dasLeben im
Partnerland selbst kennen-
zulernen oder junge Gäste
aufzunehmen.”
Der Direktor für Interna-
tionale Beziehungen der
RegionBurgund, Philippe
Morel, sowie der franzö-
sische Generalkonsul
Jean-Claude Schlumber-
ger eröffnen denStandmit
einem guten Tropfen.
Am 8. Mai veranstaltet
Bourgogne Developpe-
ment in Zusammenarbeit
mit der ISB im Kongreß-
zentrum auf dem Messe-
gelände den „Wirtschafts-
tagRheinland-Pfalz -Bur-
gund“. Hier geht’s um
grenzüberschreitende Tä-
tigkeiten, Kooperations-
partneroderNiederlassun-
gen in der Partnerregion.
Informationen,
Tel.: 0261/398-244,
Fax: -994, e-mail:
Offensive für
‘Sicherheit’
Das HwK-Zentrum für
Umwelt und Arbeitssi-
cherheit und das Staatli-
che Gewerbeaufsichts-
amt Idar-Oberstein star-
ten eineBeratungsoffen-
sive im Bereich Arbeits-
sicherheit. Dabei berät
die HwK Handwerks-
unternehmen imVorfeld
vonKontrollendurchdas
Gewerbeaufsichtsamt
bei der Einhaltung und
Umsetzung sicherheits-
spezifischer Fragen.
Beiden Einrichtungen
geht es nicht um den er-
hobenen Zeigefinger,
sondern um die Durch-
setzung präventiver Si-
cherheitsmaßnahmen in
den Unternehmen.
Informationen
im
Zentrum für Umwelt
und Arbeitssicherheit,
Tel.: 0261/398-651,
Fax: -992, e-mail:
Im Vorfeld der Kommu-
nalwahlen am 13. Juni
haben sich Vertreter der
HwK Koblenz gemeinsam
mit den drei anderen
rheinland-pfälzischen
Handwerkskammern mit
einem Katalog von Wün-
schen und Forderungen
an die Kandidaten der
Parteien gewandt.
HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag (MdB) unterstrich
den in den letzten Jahren
erheblich gewachsenen ge-
samtwirtschaftlichen Stel-
lenwert des heimischen
Handwerks. Allein bei der
HwKKoblenzwürdenmehr
als 17 000 Betriebe geführt,
die im vergangenen Jahr
rund 140 000 Beschäftigte
zählten und einen Gesamt-
umsatz von rund 21Milliar-
denMark erzielten. Landes-
weit waren bei den vier
Kammern 44 000 Betriebe
mit rund 350 000 Beschäf-
tigten und einem Umsatz
von mehr als 49 Milliarden
Mark eingetragen, die über
30 000 Ausbildungsplätze
zur Verfügung stellten. Im
gleichenZeitraumgab es im
Kammerbezirk Koblenz
rund 12 000 Ausbildungs-
plätze. Das Handwerk do-
kumentiere damit nachhal-
tig seine Position als wich-
tigster Ausbilder und werde
dies auch in Zukunft tun.
Planungssicherheit
Mehr als andere Wirt-
schaftsbereiche seienHand-
werksbetriebe an ihren
Standort gebunden und da-
mit abhängig von einer ver-
läßlichen und verkraftbaren
kommunalenAbgaben- und
Steuerpolitik sowie einer
kontinuierlichen Investi-
tionspolitikderGemeinden.
Zur Entlastung des Hand-
werks fordert die HwK eine
weitere Anhebung des Frei-
betrages und die Auswei-
tung der Meßbetragsstufen
bei derGewerbeertragssteu-
er. DieGewerbesteuermüs-
semittelfristigkomplett ent-
fallen. Gebühren sollten
wettbewerbsneutral gestal-
tet und zweckentsprechend
verwendet werden.
Problem: Eigenbetriebe
Im öffentlichen Vergabe-
wesen sei durch entspre-
chendekommunalrechtliche
Vorschriftenzu sichern, daß
auchkonkurrierendeEigen-
betriebederKommunenund
Betriebe, andenenKommu-
nen beteiligt sind, vollstän-
dig der VOB unterliegen.
Strikt abgelehnt wird von
den Handwerkskammern
die privatwirtschaftliche
Betätigung von oft steuer-
lich subventionierten kom-
munalen Eigenbetrieben
bzw. Beschäftigungsgesell-
schaften.
„Darüber hinaus muß ne-
ben demAusbau des ÖPNV
auch die Tatsache berück-
sichtigt werden,“ fordert
HwK-Präsident Scherhag,
„daß das Auto für die Hand-
werksbetriebe und für die
Allgemeinheit dennoch
Verkehrsmittel Nummer
eins bleibt.“ Der problem-
lose Lieferverkehr in die In-
nenstädte bedinge eine un-
bürokratischeErteilungvon
Ausnahmegenehmigungen.
Stichworte sind hier ferner
eine handwerkfreundliche
Bauleitplanung, Standort-
sicherung für vorhandene
Betriebe, eine auch für klei-
ne Betriebe geeignete Bo-
denvorratspolitik und ein
effektivesFlächenrecycling.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-0,
Fax: -398. e-mail:
Internet
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