Handwerk Special Nr. 68 vom 5. Mai 1999 - page 16

Region derAhr:
KreishandwerkerschaftAhrweiler präsentiert sich gemeinsammit zwei Handwerkern.
Die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler
präsentiert sich auf der MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz. Was werden die
Besucher bei Ihnen finden?
Peter Gieraths:
Wir verste-
hen unsere Messe-Beteili-
gung als Plattform, um unse-
ren Innungsbetrieben eine
Möglichkeit zu bieten, sich
überregional zupräsentieren.
Es ist interessanter, Hand-
werksbetriebe vorzustellen,
deren Angebot sich von dem
anderer abhebt, als eine Verwaltung wie
dieKreishandwerkerschaft. Sowerdender
Metallbaubetrieb Christian Woitek aus
Dernau und der Maler- und Lackierer-
betrieb Roland Kaltz aus Weibern ihre
Dienstleistungen vorstellen.
Darüber hinaus informieren wir als Kreis-
handwerkerschaft über die Innungs-
betriebe desKreisesAhrweiler und stellen
unser Handwerkersuchsystem im Internet
unter
in einer Video-Animation vor, mit dem
jeder von zu Hause aus „seinen“ Hand-
werker finden kann.
schaftsstand die Ausgaben erheblich. Wir
hoffen, daß sich bei der Handwerksmesse
2001 noch mehr Betriebe beteiligen und
vielleicht dann den Schritt zu einem eige-
nen Messestand wagen werden.
Welche Impulse gibt die Koblenzer Mes-
se dem Ahr-Handwerk?
PG:
Kunden aus dem Kreis Ahrweiler
nutzen die Messe, um sich über neueste
Techniken im Handwerk zu informieren.
Ich verstehe die Bedenken, seinen Betrieb
für rund zehn Tage zu vernachlässigen,
um sich auf der Messe darzustellen; aber
es betrübt mich, daß Kunden von der Ahr
dort keine adäquaten Betriebe aus unse-
rem Kreis antreffen. Statt dessen infor-
mieren Kollegen aus Nachbarkreisen, die
dann auch zu Recht denWettbewerbsvor-
teil nutzen und Arbeiten nach Auftrags-
einholung auf der Messe im Kreis Ahr-
Informationen
zum Ahr-
Handwerk
bietet das
Internetange-
bot der Kreis-
handwerker-
schaft. Hier
gibt’s das
Branchenbuch
der Hand-
werksbetriebe.
Schlossermeister
Peter Gieraths
Welches Ziel verfolgen Sie mit ihrer
Messe-Präsenz?
PG:
Der Kreis Ahrweiler un-
terhält aufgrund historischer
Ereignisse stärkere Kontakte
nachNorden als etwa zur Re-
gion Koblenz. Eine große
Zahl der Handwerksbetriebe
arbeitet imKöln-Bonner Be-
reich. Noch ist nicht abzuse-
hen, wie stark sich der Regie-
rungsumzug nach Berlin auf
das hiesige Handwerk durch
Rückgang öffentlicher Auf-
träge, aber auch durch Kaufkraftschwund
im privaten Bereich auswirken wird. Wir
rechnen damit, daß sich Ahrweiler Hand-
werksbetriebe verstärkt in andere Regio-
nen von Rheinland-Pfalz orientieren wer-
den.DamitbekommtdieHandwerksmesse
Koblenz für uns eine besondere Bedeu-
tung. Eine Auftragssicherung für unsere
Betriebe mit allen hiermit verknüpften
positiven Aspekten für die Region ist un-
ser Ziel.
AlsKreishandwerkerschaftwollenwirBe-
triebe bei ihrem Messeauftritt unterstüt-
zen. Für sie senkenwir durch denGemein-
weiler ausführen. Wir wollen auf unsere
Betriebe aufmerksam machen und Kun-
den auffordern, sich mit ihrem Handwer-
ker vor Ort in Verbindung zu setzen.
Worauf sind Sie besonders neugierig bei
der MESSE AM RHEIN 1999?
PG:
Wie jeder Handwerker besuche ich
gerne jede Art von handwerklichen Mes-
sen. Nirgendwo sonst kann man derart
Impulse erhalten für individuelleProblem-
lösungen. Die handwerklichen Arbeiten
anderer helfen mir in meiner Arbeit wei-
ter. Man trifft in der Praxis immer wieder
auf neue Herausforderungen. Um Indivi-
duallösungen anbieten zu können, bedarf
es Kenntnisse über den eigenen Hand-
werksbereich hinaus. Um, wie man so
schön sagt, „mit denAugen zu klauen“, ist
die Handwerksmesse eine ideale Platt-
form - für Handwerker und für Kunden.
Das Wohlbefinden zu fördern ist Auf-
gabe der Handwerker, die Wohnräu-
me ausbauen und gestalten. Neue Ta-
peten oder frische Farben an den
Wänden, die Möbel anders gestellt,
schon kann sich ein neues Lebensge-
fühl entfalten. Und die Decke ...?
Der Maler- und Lackierermeister Ro-
land Kaltz hat sich auf die Raumseite
spezialisiert, die von
keinem Möbelstück
verdeckt werden
kann: Die Decke ist
gut sichtbar, reflek-
tiert das Licht der
Lampen, sie vergrö-
ßert oder verkleinert
je nach Farbwahl den
Raum optisch.
Nach seiner Meister-
prüfung 1991 über-
nahm Kaltz das Far-
benhaus in Weibern,
in dem es alles rund
um Farben, Tapeten
und Gardinen gibt.
BeiderAusübungsei-
nes Handwerks bie-
ten er und seine fünf Mitarbeiter ein
System für Spanndecken an, das er auf
dem Gemeinschaftsstand der Kreis-
handwerkerschaft Ahrweiler während
der MESSE AM RHEIN: Handwerks-
messe Koblenz präsentieren will. Das
Besondere daran: In nur einem Tag er-
hält die Zimmerdecke ein ganz neues
Aussehen - und das ohne Möbelrücken
und anschließende Großreinigung der
ganzen Wohnung.
Die Spanndecke ist aus einem Stück
maßgefertigt, man befestigt Profile und
hängt sie daran ein. Das Material ist
feuchtigkeitsbestän-
dig und isolierend,
geeignet also auch für
Bad oder Küche. Da
es außerdem antista-
tisch wirkt, ist es be-
sonders hygienisch
undpflegeleicht.Egal
welcher Raum, egal
welcher Stil: Von
modern bis klassisch
reichen die Decken-
farben und -effekte,
jedeBeleuchtung läßt
sich einpassen, und
mit Ornamenten und
Zierleisten erhält der
Raum seine individu-
elle Note.
„Über die Handwerksmesse“, so Kaltz,
„wollen wir diese für den Wohnbereich
noch selten angewandte Methode be-
kannt machen und uns als Handwerker
vor Ort empfehlen.“
Maler- und Lackierermei-
ster Roland Kaltz montiert
Spanndecken: individuelles
Aussehen für jeden Raum.
Das Metallbauer-Team von Christian Woitek.
Ihre Spezialität: Computerunterstützte Ferti-
gung von Treppengeländern in Schmiedeoptik.
Hier wird im wahrsten Wortsinn noch
mit dem Hammer gearbeitet, aber ge-
nauso mit modernsten computerge-
stützten Produktionstechniken.
Metallbau Christian Woitek ist ein jun-
ger Handwerksbetrieb mit elf Mitarbei-
tern, der sich als anerkannter Schweiß-
fachbetrieb einen Namen gmacht hat.
Das Tätigkeitsfeld ist weit: CNC-Fräs-
arbeiten, überwiegend in korrosionsbe-
ständigen Edelstählen, Edelstahl-
Apparatebau mit engsten Toleranzen,
Treppen, Geländer, Tore, Fenster, Tü-
ren und Vordächer aus korrosionsbe-
ständigem Edelstahl oder Baustählen,
Zaunbau und Ranksysteme sowie Trep-
pengeländer in Schmiedeoptik.
Und das ist der Hammer: Die Geländer-
elemente einschließlich aller Biegun-
gen fertigt Woitek in der Werkstatt
computerunterstützt. Nach herkömmli-
chem Verfahren werden die Biegungen
erst bei der Montage mit Schweißbren-
nern oder Biegepressen hergestellt. Der
Vorteil der Methode von der Ahr: We-
nig Schmutz, Lärm und Zeitaufwand
durch geringere Schleif- und Anpaß-
arbeiten. Und das bedeutet auch einen
Kostenvorteil.
Der gebürtige Berliner Woitek machte
sich nach seinerMeisterprüfung 1985 in
Dernau selbständig, 1995 qualifizierte
er sich bei der HwKKoblenz zumEuro-
päischen Schweißfachmann. An der
Handwerksmesse reizen ihn die vielen
Endverbraucher, denen er seine Ideen
schmackhaft machen will.
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