Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 12

Aufhängungssystemen für Gar­
dinen, die durch Klippmontage
vereinfacht undoptischverschö­
nert wurden.
Imagekampagne
ist erforderlich
„DiebundesweiteImagekampag­
ne begrüße ich aus vollem Her­
zen.Sieistdringenderforderlich,
weilwirHandwerkerimWettlauf
mit anderenWirtschaftszweigen
um den Fachkräftenachwuchs
ringen“, so Rommel. In den 19
Jahren seiner Selbstständigkeit
hat er 14 Lehrlinge ausgebil­
det. Einer wurde Landessieger
im Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks, zwei
schnitten als Prüfungsbeste ihres
Jahrgangs ab.
Für Raumausstatter star­
tet am 19. November ein
Teilzeit-Meisterkurs in
Koblenz. Der Unterricht
findet freitags von 17 bis 21
Uhr und samstags von 8 bis
15.30 Uhr statt.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Individualität und Wohnlichkeit vom Raumausstatterhandwerk
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Nr. 136
6. Februar 2010
Farbe bekennen – fürs neue Image des Handwerks
„Ohne unser Handwerk
wäre das Leben doch
farblos und trist“, empfin-
det Maler- und Lackierer-
meister Jürgen Geifes.
Sympathie und Zuneigung aus.“
Der Obermeister der Innung
Farbe Gestaltung Bautenschutz
Mittelrhein-Mosel-Eifel sieht
deshalb in der Imagekampag­
ne des deutschen Handwerks
eine große Chance gerade für
sein Handwerk, weil sie des­
sen Leistungen nachhaltig ins
Bewusstsein rückt. „Sie stärkt
uns den Rücken!“, ist er sich
mit den Geschäftsführern von
Meisterkurs
Raumausstatter
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Stoffe zum Wohnen
„Ich stehe dafür, Werte zu
erhalten und neue zu ge-
stalten“, so Raumausstat-
termeister Oliver Rommel
aus Höhr-Grenzhausen.
Er ist Gegner der „Wegwerfge­
sellschaft“, die ohne das Raum­
ausstatterhandwerk noch mehr
„gefördert würde“. „EineCouch
muss nicht auf dem Sperrmüll
enden. Aufgearbeitet sieht sie
wie neu aus“, wirbt er für sein
Handwerk.
Raumausstattermeister ist gegen eine „Wegwerfgesellschaft“
Steckbrief: Oliver Rommel, Höhr-Grenzhausen
Gegr. 1991, vor Ort seit 2000 | 1 Meister, 2 Lehrlinge | Polsterar­
beiten, Teppichböden, Gardinen, Sonnenschutz | Tel.: 02624/ 8383
Und als Antwort auf die Frage:
„Was wäre unser Leben ohne
Ihr Handwerk?“, führt er einen
weiteren Aspekt an. „Jegliche
Individualität ginge dahin. Gar­
dinen und Sonnenschutz wären
uniformiert. Besondere Räume
erfordern aber auch besondere
Lösungen“, sagt er. Als Beispiel
führt derHandwerks­
meister das private
Kino einesGeschäftsmannes an,
für das er stilecht einen roten, sie­
benMeter breitenundvierMeter
hohen Samtvorhang genäht hat.
Rommel erinnert sich auch an
die gebogene Lamellenanlage
als Beschattung für eine abge­
rundete Dachetage. „So etwas
gibt es nicht von der Stange“,
ist der 46-Jährige sicher.
WerWerkstattundAusstellungs­
räume vonRaumausstattermeis­
ter Oliver Rommel betritt, ist
vom außergewöhnlichen Ambi­
ente sofort gefangen.Das liegt in
erster Linie am Ort, den er seit
knappzehn JahrenzumAusüben
seines Handwerks nutzt. 2000
mietete er dieBahnhofshalle des
stillgelegten Güterbahnhofs in
Höhr-Grenzhausen und sanierte
diese komplett. Heute erinnert
ausschließlich die alte Bahn­
hofsuhr an die frühere Nutzung.
250 Quadratmeter bieten Platz
für jede Menge Dekorationsi­
deen. Selbst ein Oldtimer ist für
immer in die Halle eingefahren
und passt sich als besonderes
Schmuckstück,umhülltvonTüll,
Taft und schwer entflammbaren
Stoffen, demausgefallenenFlair
an. Das Herz jedes Besuchers
schlägt hier höher.
Das Wasser- und Schifffahrts­
amt Koblenz und die Arbei­
terwohlfahrt Rheinland-Pfalz
zählen zu den Großkunden des
Meisters. Sonst erfüllt er die
Wohn(t)räume seiner überwie­
gend privaten Kunden aus dem
Raum Köln-Mainz-Frankfurt.
„Ich lasse immer erst den zu
gestaltenden Raum auf mich
wirken. Dann spiele ich mit
Ideen, um eine attraktive Optik
zu erreichen“, erklärt er sein
Konzept, das fern des Mode­
diktats ist. „Man muss sich
zeitgemäß präsentieren“, weiß
Rommel. „Indem ich das Logo
von ’RaumausstattungRommel’
durch ’Stoffe zum Wohnen’ er­
setzt habe, konnte ich zahlreiche
Kunden gewinnen.“ Neugierig
machen auf sein Handwerk will
der Raumausstattermeister auch
junge Leute mit „viel Farbe in
derbereitsausgroßerEntfernung
sichtbaren Außenwerbung“.
„Die Jugendlichen müssen
darüber aufgeklärt werden, was
modernesHandwerkausmacht.“
Er spricht von compu­
tergesteuerten Näh­
maschinen und
Landes- und Bundesfachver­
band, Tobias Schuhmacher (l.)
und Werner Loch (M.), sowie
seinen Vorstandskollegen aus
der Innung (v.l.) Helmut Wei­
ler, PatrickKleinund Johannes
Rauland einig. Im Rahmen
der Jahreshauptversammlung
hatte Alexander Baden (r.),
HauptgeschäftsführerderHwK
Koblenz, die bundesweite
Kampagne vorgestellt.
„Grau in grau kann im Einzel­
fall ja schick sein, meist aber
doch sehr neutral“, so Jürgen
Geifes (3.v.l.) weiter. „Farbe
ist Dynamik, Lebensfreude
und -bejahung, Farbe drückt
Ein Oldtimer ziert Jürgen Rom-
mels Ausstellungsraum im alten
Güterbahnhof. Dort „poliert“ er alte
Möbelstücke auf und gestaltet neue
Wohnideen für eine individuelle
Einrichtung.
Zum Praktikum ins Ausland
Über das Projekt „Let’s
Go!“ werden Lehrlinge als
Praktikanten in mehrere
EU-Länder vermittelt.
Das Angebot umfasst Praktika
in Österreich, Irland, England,
Frankreich und Spanien. Ge­
fördert werden die dreiwö­
chigen Auslandsaufenthalte
mit Mitteln aus dem Europä­
ischen Sozialfonds und vom
Bundesministerium für Arbeit
und Soziales.
Im Vordergrund für die Hand­
werkslehrlinge steht neben der
Arbeit in einem ausländischen
Unternehmen das Kennen­
lernen fremder Kulturen und
somit der Blick über den
Gartenzaun.
DieMobilitätsberater derHwK
Koblenz stehenLehrlingen aus
demHandwerkbeiallenFragen
zuLern- undArbeitsaufenthal­
ten im Ausland beratend zur
Seite.SiehelfenbeiderOrgani­
sationundDurchführung eines
Auslandsaufenthaltes und
informieren über Fördermög­
lichkeiten, Versicherungen
oder Gesundheitsschutz.
Mobilitätsberatung,Tel.:0261/
398-331, Fax: -989, E-Mail:
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...24
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