Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 22

Junge Seite: Mit dem Handwerk Ideen und
Ziele umsetzen
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Nr. 136
6. Februar 2010
Sie sind jung, sie sind
erfinderisch, sie sind
technisch begabt: Die
drei 15-jährigen Jungen,
die das Kurfürst-Bal-
duin-Gymnasium in
Münstermaifeld und die
Integrierte Gesamtschu-
le in Polch besuchen,
arbeiten seit drei Jahren
an einer Achterbahn
in Miniaturgröße.
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Am Ende wurde das Modell so
gut, dass die Jugendlichen damit
den 1. Platz des Wettbewerbes
„Schüler experimentieren“ auf
Landesebene gewannen. Der
Wettbewerb ist die Junior-Va-
riante bei „Jugend forscht“, an
dem Jugendliche bis 14 Jahre
teilnehmen können.
Trotz ihres Erfolges ruhten sie
sich nicht auf dem Preis aus.
DerGewinn spornte dieSchüler,
die sich weiterhin regelmäßig
nach der Schule trafen, um die
Konstruktion, TechnikundAus-
führung der Modellachterbahn
zu verbessern und zu verfeinern,
diesievollautomatisch–alsowie
imOriginal – betreiben wollten.
Zur endgültigen Fertigstellung
musste noch die gesamte Steu-
erelektrik in einem Steuerpult
zusammengeschlossen werden.
Weil sie dazu aber fachlicheHil-
febenötigten,wandtensiesichan
dieHwKKoblenz.Aufdiewaren
sie durch den „Erfinderclub
Junges Handwerk“ aufmerksam
geworden. Der Club wird von
Die drei
jungen
Erfinder
Matthias
Willber-
ger, Felix
Leutes
und
Jonas
Adams
bauen
mithilfe
der HwK
an der
Fertigstel-
lung ihres
Steuere-
lektronik-
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der HwK betrieben. Er hilft und
fördertJugendlichemitkreativen
IdeenbeimExperimentierenund
Erfinden.
Die Handwerkskammer un-
terstützte die Jungen und half
ihnen bei der Umsetzung. Dabei
brachten die Schüler auch tech-
nische Fertigkeiten mit. Einer
von ihnen –MatthiasWillberger
– hatte zuvor in den Osterferien
an einem Juniortechniker-Kurs
(Elektriker) der HwK teilge-
nommen. „Hier habe ich einiges
gelernt, was uns sehr zugute
kam“, berichtet er. SolcheKurse
werdenvonderHwKfür Schüler
in den Ferien angeboten, damit
sie in verschiedene Handwerke
reinschnuppernkönnen. Sie sind
auch eine sinnvolle Hilfe zur
Berufsfindung.
Beim Wettbewerb „Jugend
forscht“am24.Februarentschei-
det sich nun, ob die drei jungen
Erfinder mit ihrer Achterbahn
nach ganz oben kommen und
noch einmal einen Preis gewin-
nen. Wir drücken die Daumen!
Vorgestellt
Birte Neuesüß
Mein Name ist Birte Neuesüß, ich bin 14 Jahre alt
und komme aus Höhr-Grenzhausen. Im Rahmen der
Schulemache ich zweiWochen lang einPraktikumbei
der Pressestelle derHandwerkskammerKoblenz. Hier
lerne ichviel über den Journalismus unddasHandwerk
und probiere auch einiges aus. Mir gefällt es sehr gut,
weil ich viele unterschiedliche Bereiche kennen lerne
und überall einmal reinschnuppere. Positiv überrascht
hat mich, dass ich selber so viel mitmachen und eigene
Artikel schreibenkann, sodieBeiträge auf dieser Seite,
für die ichmichmit Lehrlingen in denWerkstätten traf
und erfuhr, wie sie hier arbeiten.
Insgesamt10.419JugendlicheerlernenimBezirkderHwK
Koblenz ein Handwerk. Im vergangenen Jahr wurden
3.571 neue Lehrverträge abgeschlossen und in die Lehr-
lingsrolle der HwK eingetragen. Die Berufsbilder haben
sich aufgrund technischer Fortschritte in der Arbeitswelt
verändert. Das gilt auch für das, was es zu lernen gilt.
Handwerk bietet Herausforderungen auf hohem tech-
nischen Niveau. Gefragt sind aber auch Menschen mit
Kreativität und Fantasie. Handwerkslehrlinge, die in den
HwK-BerufsbildungszentrenüberbetrieblicheLehrgänge
besuchen, bestätigendas.
Selbstbewusst stehen sie
Rede undAntwort. Sie haben
konkreteVorstellungenvonihrer
Zukunft.
Fliesen-, Platten- undMosaikle-
ger
AndreasPankerz
ausWahl-
rod/Ww, Ausbildungsbetrieb:
Firma Bodenart in Selters
... ich stolz darauf bin, Handwer-
ker zu sein.Mir liegt körperliche
Arbeit mehr, als nur im Büro zu
sitzen. Es gefälltmir, dassmeine
Arbeit sehr abwechslungsreich
ist und ich nicht jeden Tag das
Gleiche machen muss. Mein
Vater und mein Großvater sind
Maurer. Die handwerklichen
Gene liegen offenbar in der
Familie.
Tischler
Daniel Lammerich
aus
Mendig,Ausb.-Betrieb:Schreine-
rei Müller in Mülheim-Kärlich
... ich vorher ein Praktikum im
Bürobereich absolviert habe
und feststellen musste: Das ist
es nicht. Ich möchte einen Beruf
ausüben, bei dem ichmit meinen
Händenarbeitenkann.Besonders
wichtig ist mir, dass ich Spaß an
der Arbeit habe und amEnde des
Tages ein Ergebnis sehe.
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Modelleisenbahnen in ver-
schiedenstenFormen, Größen,
FarbenundVariantenkennt je-
der.Aberwie sieht eineModel-
lachterbahn aus? Die Antwort
darauf geben die Schüler Felix
Leutes, Matthias Willberger
und Jonas Adams.
Sie entwickelten ihre Idee nach
einer Anregung im Unterricht
MINT (Mathematik, Infor-
matik, Naturwissenschaften
und Technik). Gemeinsam
forschtendieFreunde so lange,
bis alles zusammenpasste und
dieAchterbahnnachihrenVor-
stellungen funktionierte.
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