Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 5

Werbung fürs Handwerk: Ehrenamt und Imagekampagne
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Nr. 136
6. Februar 2010
Ehrennadel verliehen
„Ob als Obermeister, in Prüfungs-
ausschüssen für Gesellen und
Meister oder als Delegierte der
Kreishandwerkerschaften: Sie
haben sich um das Handwerk
verdient gemacht und das Ehren-
amt mit persönlichem Engage-
ment und Inhalten bereichert.“
Mit diesen Worten bedankte sich HwK-
Präsident Werner Wittlich bei der Verlei-
hung der Ehrennadel. Die höchste Aus-
zeichnungderKammerfürehrenamtlichen
Einsatz wurde an acht Handwerksmeister
verliehen. In seiner LaudatiogingWittlich
auf jeden einzelnen Handwerker ein.
Vizepräsident Ulrich Ferber: Die
Stimme der Arbeitnehmer
„Sie sind die Stimme der Arbeitnehmer in
unsererVollversammlung,dersieseit1989
angehören. Eine Stimme mit Gewicht in
PräsidiumundVorstand“, betonteWittlich
in seiner Lobrede für Ulrich Ferber. 1994
sei er als Vizepräsident in die Fußstapfen
des erst kürzlich verstorbenen Hans Wan-
gelins getreten und habe sie souverän zu
füllen gewusst.
Elektroinstallateurmeister Adolf
Becker: Immer unter Spannung
Seit über 20 Jahren nimmt Becker eine
besondereVerantwortungfürdieLehrlinge
desElektrohandwerks imKreisBirkenfeld
wahr und führt bis heute den Vorsitz im
Gesellenprüfungsausschuss der Elektro-
und Informationstechnik.
Maurermeister Franz Böhm:
Qualität der Berufsbildung verfestigt
Über vier Legislaturperiodenhat Böhmim
HwK-Berufsbildungsausschuss mitgear-
beitetunddabeiin20Jahrenentscheidende
Weichen für die ständige Anpassung von
Qualifizierungsgängen in der Aus-, Wei-
ter- und Fortbildung mitgestellt.
HwK Koblenz zeichnet acht verdiente Handwerker aus
T
ipp
Nachgefragt
„Klappern gehört zum Handwerk“
In den ersten Tagen des Jahres 2010 startete das
deutsche Handwerk eine bislang nie dagewesene
Imagekampagne. Es geht darum, die Werte des Hand-
werks als der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ in
moderner Form der Öffentlichkeit zu vermitteln – eine
Aktion, in die sich alle deutschen Handwerkskam-
mern einbringen und die durch den Zentralverband
des Deutschen Handwerks gesteuert wird.
Doch nicht nur überregional, auch regional zeigt das
Handwerk Flagge und nimmt den Spruch „Klappern
gehört zum Handwerk“ ernst – so bei der Ehrenna-
delverleihung der HwK Koblenz. Ehrenamtliches
Engagement wird ausgezeichnet und in der Öffent-
lichkeitwahrgenommen.HandwerkSpecial sprachmit
HwK-Präsident Werner Wittlich über Werte und ihre
Vermittlung – regional wie auch überregional.
Herr Wittlich, die Werte des Handwerks sind unbestritten, doch nicht jedem
bekannt. Was tut das Handwerk, um diese Informationslücke zu schließen?
Die herausragenden Werte des Handwerks sind sicher in der Vielfalt von rund 150
Berufen zu finden, in denen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Neigungen
und Fähigkeiten verwirklichen können. Handwerk ist Beschäftigung, Ausbildung,
Qualität und Wirtschaftskraft, die regional verankert ist. Der Slogan der nun gestar-
teten, bundesweiten Imagekampagne trifft es auf den Punkt: „Das Handwerk. Die
Wirtschaftsmacht. Von Nebenan.“ In moderner, überraschender und humorvoller
Art gehen wir in die Offensive und haben mit der renommierten, weltweit tätigen
Werbeagentur „Scholz & Friends“ einen erfahrenen PR-Profi beauftragt, die „ver-
gessenen“ Werte des Handwerks neu herauszustellen.
Eine überregionale und sehr aufwendige Aktion, zu der eine Wertevermittlung
wie die Ehrennadelverleihung auf den ersten Blick nicht passen mag ...
Auf den ersten Blick ... doch wer genauer hinsieht, erkennt auch hier die Vielfalt
des Handwerks, die Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Ehrenamt ist freiwillig
und eine zusätzliche Belastung für jeden einzelnen, der sich hier einbringt. Und
doch freuen wir uns über ein starkes Interesse des handwerklichen Nachwuchses
und über ein jahrzehntelanges Engagement derer, die vor 20, 30 Jahren den Schritt
ins Ehrenamt vollzogen haben. Das honorieren wir mit der Ehrennadel als höchster
Auszeichnung der Handwerkskammer. Diese Handwerker stehen mit ihrer Arbeit,
aber auch mit ihrer Lebenseinstellung für die gleichen Werte, die wir in der Image-
kampagne vermitteln.
Und doch hat das Handwerk Probleme, diese Werte gerade der jüngeren
Generation zu vermitteln. Gibt es nach dem Start der Imagekampagne
ein erstes Feedback, ob sich daran schon etwas geändert hat?
Die Kampagne ist sehr gut angekommen in der Öffentlichkeit. Sie hat wachgerüttelt:
SowürdeeineWeltohneHandwerkaussehen?DASistHandwerk?!Bundesweitsetzen
sich die Menschen mit diesen Fragen auseinander. Insofern haben wir ein erstes Ziel
bereits erreicht. Man setzt sich mit dem Handwerk und seinen Werten auseinander.
Was uns besonders zuversichtlich stimmt: Das Konzept ist bei den Jugendlichen gut
angekommen. Jugend ist Zukunft – auch für das Handwerk. Und wenn wir auf die
demografische Entwicklung sehen, weiß die Gesamtwirtschaft: Der Kampf um gute
Fachkräfte hat längst begonnen. Hier schaffen wir, u.a. mit dieser Imagekampagne,
eine verbesserte Ausgangslage für das Handwerk. Da die Kampagne über fünf Jahre
angelegt ist, ein erster Teilerfolg, dem weitere folgen werden, da bin ich mir sicher.
(
Mehr zum Echo Jugendlicher auf die Imagekampagne auf den Seiten 17/22/23.
)
Imagekampagne, handwerkliches Ehrenamt und seine Honorierung,
Mittelrhein Marathon, Nacht der Technik – die Handwerkskammer ist
auch 2010 bei ganz unterschiedlichen Themen aktiv. Warum diese Breite?
Wir sehen ein Gesamtpaket, eine zentrale Zielsetzung: Den Gemeinschaftsgeist des
Handwerks stärken, uns als attraktivenWirtschaftsbereich zu präsentieren, in dessen
Mittelpunkt der Mensch steht. Wir sind modern, regional, national und international
ausgerichtet.Was uns starkmacht, istQualität, Leistungsbereitschaft, Teamgeist –und
das vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister, ob 16 oder 60, ob Frau oder
Mann. Das tragen wir über unterschiedliche Möglichkeiten in die Öffentlichkeit. Als
Handwerkskammer nutzen wir dabei das gesamte Spektrum, das sich bietet.
Mehr Infos zur Imagekampagne des Handwerks im Internet:
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HwK-Präsident Werner Wittlich (3.v.l.) und Hauptgeschäftsführer
Alexander Baden (l.) haben die HwK-Ehrennadel überreicht an
(v.l.): Bernd Gerardy, Werner Klein, Manfred Dieterich, Maria-
Therese Jenemann, Ulrich Ferber und Glasermeister Matthias
Strobl (auf dem Bild fehlen Adolf Becker und Franz Böhm).
Foto: P!ELmedia
Tischlermeister Manfred Dieterich:
Einsatz auf dem Hunsrück
Seit 1993 gehörte Manfred Dieterich
demVorstand der Kreishandwerkerschaft
(KHS)Rhein-Hunsrückanundbrachtesich
indenProzessdesZusammenschlusseszur
KHSRhein-Nahe-Hunsrückein. Seit 2008
ist er auch dort im Vorstand tätig.
Maler- und Lackierermeister Bernd
Gerardy: Berufsbild Farbe verliehen
„Fast 35 Meisterjahre haben Sie sich im
Gesellenprüfungsausschuss für die Fahr-
zeuglackierer eingebracht“, hobderHwK-
Präsident hervor, derGerardyebenfalls für
seine27-jährigeTätigkeit alsVorsitzender
des Gesellenprüfungsausschusses ehrte.
Damenschneidermeisterin
Maria-Therese Jenemann
Für ihr selten gewordenes Handwerk hat
sich Jenemann seit Ihrer Meisterprüfung
1981 eingesetzt und in der Innung ab 1984
imVorstandundspäteralsLehrlingswartin
undVorsitzendedesGesellenprüfungsaus-
schusses mitgearbeitet.
Bäckermeister Werner Klein:
Koblenzer Altstadt-Urgestein
WernerKleinkannauffast50Meisterjahre
zurückblicken. Mehr als 20 Jahre ist er
Mitglied im Innungsvorstand, fast 14
Jahre Obermeister sowie stellvertretender
Vorsitzender des Gesellen- und Meister-
prüfungsausschusses.
Glasermeister Matthias Strobl: 20
Jahre überregionaler „Durchblick“
Seit gut 20 Jahren ist Strobl Innungs-Ober-
meister und setzte sich bis 2004 auch als
Delegierter zum Innungsverband für die
Interessen seines Handwerks ein.
Mehr Infos im Internet:
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
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