Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 11

Stunden standen den Prüflingen
zur Verfügung. Sie konnten
ihrer gestalterischen Kreativität
freien Lauf lassen, mussten aber
auch höchsten Anforderungen
an Abdichtungs- und Verlege-
techniken gerecht werden. Bei
der Bewertung zählen unter
anderem Maßgenauigkeit, Fu-
genbild, Ebenheit der Fläche,
Sauberkeit sowie das gesamte
Erscheinungsbild der Arbeit.
Imagekampagne
kommt richtig
„Das imMeisterkurs erworbene
Fachwissen kann uns keiner
nehmen. Eine Meisterleistung
steht für Wertarbeit und ist ein
Qualitätssiegel. Wir würden die
Meisterprüfung immer wieder
machen“, so das Fazit der Meis­
terschüler. Gern stellen sie sich
zum Fototermin vor das Plakat
der neuen Imagekampagne für
Für Fliesenleger beginnt am
16. Oktober ein Teilzeit-
Meisterkurs in Koblenz,
freitags 16-20.15 Uhr &
samstags 8-14.15 Uhr. In
Vollzeit startet der nächste
Kurs am 1. Dezember, mo
bis fr, 8-15.15 Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Gesellen auf Meisterkurs: Handwerk mit Qualitätssiegel
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Nr. 136
6. Februar 2010
Meisterkurs
Fliesenleger
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Sich als Meister etablieren
Acht Fliesen-, Platten- und Mosaikleger erwerben ihren Meisterbrief
Stimmen
zur Imagekampagne
Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermei-
ster Frank Runnebaum (l.), Vorsitzen-
der des Meisterprüfungsausschusses
der Handwerkskammer Koblenz:
Die Imagekampagne führt der
Bevölkerung den Stellenwert
des Handwerks vor Augen.
Seit der Novellierung der
Handwerksordnung zum
1. Januar 2004 gehört
das Fliesen- Platten- und
Mosaiklegerhandwerk zu den
zulassungsfreien Handwerken.
Das bedeutet, dass die Meister-
prüfung nicht mehr zwingende
Voraussetzung für die selbststän-
dige Ausübung des Handwerks
ist. Das hat dem Ansehen unseres
Handwerks sehr geschadet. Immer
mehr Gesellen legen dennoch die
Meisterprüfung ab. Der Meisterbrief
zählt und ist die Krone im Handwerk.
Auch dafür steht die Kampagne.
„Erstmals prüfenwir nach neuer
Prüfungsverordnung, die am 1.
April 2008 in Kraft getreten ist
und noch mehr theoretisches
Wissen erfordert. Die Meister-
prüfung stellt für den Kunden
ein Qualitätssiegel dar, das für
handwerkliche Kompetenz und
Kundenorientierung steht“, so
Fliesen-, Platten- undMosaikle-
germeister Frank Runnebaum,
Vorsitzender des Meisterprü-
fungsausschusses.
Unter den zahlreichen Verän-
derungen der Meisterprüfungs-
ordnung hebt Runnebaum das
Fachgespräch und die vom
Prüfling verlangte theoretische
Abhandlung eines Kundenauf-
trags hervor. Sie reicht von der
Angebotserstellung über die
PlanungderAufgabe bis zu ihrer
Umsetzung. Im Fachgespräch
mussderzukünftigeMeisterdem
Kunden erläutern, warumer bei-
spielsweiseanWanddurchlässen
und Bodeneinläufen bestimmte
Vorarbeiten vornehmen muss
oder ein zwei- statt einmaliges
Abdichten erforderlich ist.
EinebesondereHerausforderung
an die Fliesen-, Platten- und
Mosaikleger in spe stellt das
Meisterprüfungsobjekt dar.
„Gestalten Sie einen Ausschnitt
eines Schwimmbades“, hieß
die Aufgabe in Rheinbrohl. 20
das deutsche Handwerk: „Das
Handwerk. Die Wirtschafts-
macht. Von nebenan.“
„Das handwerkliche Können
der Fliesen-, Platten- undMosa-
ikleger ist bei Neubauten ebenso
gefragt wie bei Reparatur- und
Ausbesserungsarbeiten. Sie
schaffensowohleinefreundliche
und individuelle Umgebung
als auch die Voraussetzung für
Sauberkeit und Hygiene. Die
Imagekampagne kommt genau
richtig, macht auf die Komple-
xitätdesHandwerksaufmerksam
und räumt mit Vorurteilen auf“,
betont Frank Runnebaum.
Alleweiteren Informationenund
Anmeldung zu allen Meister-
kursen bei der HwK-Meistera-
kademie, Tel.: 0261/ 398-415,
Fax: -990, E-Mail: meister@
hwk-koblenz.de, Internet:
Nur eine Möglichkeit zur
Lösung der Meisterprü-
fungsaufgabe: Geselle
Andreas Mager in seiner
Arbeitskabine.
Die Meisterschü-
ler zusammen
mit ihrem Prüfer
Frank Runne-
baum (r.) vor dem
Plakat der neuen
Imagekampagne
des Handwerks.
Die Arbeiten der Gesellen müssen nicht nur höchs­
ten Anforderungen an Abdichtungs- und Verle-
getechniken standhalten. Auch Kreativität bei der
Gestaltung ist gefragt.
„Ich möchte mit demMeis­
terbrief für die Zukunft
gerüstet sein und mich
als Meister am Markt etab­
lieren“, so Manuel Schu-
bert aus Gackenbach.
Der 25-jährige Fliesen-, Plat-
ten- und Mosaikleger aus dem
Westerwald gehört zu den
acht Gesellen, die zurzeit im
Berufsbildungszentrum der
HwK Koblenz in Rheinbrohl
die Meisterprüfung in ihrem
Handwerk ablegen. Er arbeitet
bei der Firma Michael Zeile in
Untershausen.
Benjamin Doll aus Nickenich
will sich mit dem Meisterbrief
in der Tasche „alle Wege offen
lassen, vom möglichen Studi-
um bis zur Selbstständigkeit“.
Mario Henseler wird später den
Meisterbetrieb seines Vaters
Heinz Willi in Weilerswist bei
Euskirchen weiterführen. „Der
Meisterbrief steht für Tradition
und Zukunft“, ist er überzeugt.
Auch Andreas Hasenstab aus
Wittlich tritt indiemeisterlichen
Fußstapfen von Vater Ludwig
und Bruder Sascha. „Wir sind
das Meistertrio. Meisterarbeit
genießt in der Bevölkerung
einen sehr guten Ruf“, weiß der
25-Jährige.
„Die HwK Trier hat keinen
Teilzeitmeisterkurs angeboten“,
erklärt er seine Fahrten nach
Rheinbrohl. Andreas Mager aus
Wesseling bei Köln ist bereits
selbstständig. Teile III und
IV(betriebswirtschaftlich-
rechtlicher undberufs- und
arbeitspädagogischerTeil)
der Meisterprüfung hat er
bereits bei der HwK Köln
erworben. Jetzt möchte er
endlich auch den fachthe-
oretischen und fachprak-
tischen Teil abschließen
undnutztgerndasAngebot
der HwK Koblenz. „Als
Meisterbetrieb möchte ich
mich mit Qualitätsarbeit
abheben“, betont er.
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