Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 7

Neujahrsempfang der Wirtschaft / Zusammenarbeit HwK – Scania
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Nr. 136
6. Februar 2010
Vorgestellt
Kfz-Servicetechniker
Eine erfolgreiche
Zusammenar-
beit von Scania
Deutschland und
HwK Koblenz.
„Kfz-Mechatroniker zu
sein, hat mir nicht ge­
reicht. Ständige Wei-
terbildung ist inmeinem
Beruf ein Muss“, so
Vitalis Janzen aus Ko-
blenz.Der24-Jährigehat
in diesen Tagen bei der
HandwerkskammerKo-
I
nfos
blenz seinePrüfungalsKfz-Servicetechniker erfolgreichabgelegt.
Jetzt bereitet er sich in Vollzeit bei der HwK auf die Teile III und
IVderMeisterprüfung (Betriebswirtschaft, Recht, kaufmännische
Grundlagen, Berufs-und Arbeitspädagogik) vor.
Maik Schuckert, Kfz-Mechatroniker aus Frankfurt/Oder, schnitt
als Prüfungsbester ab. „Der Status in der Firma steigt“, so der
30-Jährige, der ebenfalls den Meisterbrief im Blick hat. Sie und
neun weitere Prüfungsteilnehmer arbeiten bei Scania Deutsch-
land/Österreich. Sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.
ZumerstenMal wurde dieAusbildung zumKfz-Servicetechniker
an der Scania Akademie jetzt mit einer offiziellen Prüfung durch
die Handwerkskammer Koblenz abgeschlossen.
„Mit demZertifikat ist dieQualifizierung zumKraftfahrzeug-Ser-
vicetechniker öffentlich anerkannt. Die Nachfrage nach der An-
erkennung seitens unserer Scania-Servicetechniker ist sehr hoch,
deshalb werden wir die Zusammenarbeit mit der HwK Koblenz
gern fortsetzen“, so Marc Busch, Mitglied im Prüfungsausschuss
und verantwortlich für die Vorbereitung bei Scania.
Die Prüfung umfasste einen theoretischen Teil sowie die Bewälti-
gungeiner Situationsaufgabe aneinemFahrzeug. „Ichhabebereits
dreiTeilederMeisterprüfungbeiderHwKStuttgartabgeschlossen
und bin nun dank dieser Qualifikation vom fachpraktischen Teil
befreit“,freutsichKfz-ServicetechnikerundMeisterinspeThomas
Gerhardt aus Ditzingen. „Manchmal war es hart, Arbeit, Familie
und Qualifizierung unter einen Hut zu bringen. Der Abschluss
macht mich stolz“, so der 44-jährige Vater von drei Kindern. Er
arbeitet bei Scania Stuttgart in Möglingen bei Ludwigsburg.
DieWeiterbildungsmaßnahme zumKfz-Servicetechniker bei der
HwKKoblenzumfasst 280Unterrichtsstunden.Auf demStunden-
plan stehen sowohl fahrzeugtechnische Themen als auch Fragen
der Kfz-Elektrik/-Elektronik und der Service-Kommunikation.
Die erfolgreich abgelegte Prüfung ist als fachpraktischer Teil
der Meisterprüfung im Kfz-Handwerk anerkannt. Die nächsten
Lehrgänge bei der HwK Koblenz beginnen am 27. Februar 2010
in Teilzeit und am 12. Juli 2010 in Vollzeit.
... zum Kfz-Servicetechniker unter Tel.: 0261/
398-415, E-Mail:
Neujahrsempfang 2010
Zum neunten gemein-
samen Neujahrsempfang
der Wirtschaft hatten
die Handwerkskammer
(HwK) Koblenz sowie die
Industrie- und Handels-
kammer (IHK) Koblenz
in die Koblenzer Rhein-
Mosel-Halle geladen.
Der Einladung der Präsidenten
und Hauptgeschäftsführer,
Werner Wittlich und Alexander
Baden (HwK, in diesem Jahr
Ausrichter) sowie Manfred
Sattler undHans-Jürgen Podzun
(IHK)folgtenmehrals1.000Gäs­
te aus Politik, Wirtschaft, Justiz,
Bildung, Bundeswehr, Medien
undGesellschaft, darunterWirt-
schaftsminister Hendrik Hering
sowie Staatssekretäre, Abge-
ordnete aus Europaparlament,
Bundestag und Landtag, Ober-
bürgermeister und Landräte.
„Die Wirtschaftsmacht von
nebenan: Das sind wir, das
Handwerk.Dasrücktseiteinigen
Tagen unsere neue bundesweite
Imagekampagne ins Bewusst-
sein der Öffentlichkeit“, mit
diesen Worten begrüßte HwK-
Präsident Werner Wittlich die
Gäste beim Neujahrsempfang,
zu dessen Eröffnung der vor
kurzem gestartete TV-Spot des
Handwerks präsentiert wurde.
„Unsere Botschaft ist eindeutig:
OhneHandwerkwäre dasLeben
nichtdas,wasesheuteist“,unter-
strich er und hob die Kampagne
als einenwichtigen Baustein der
Wertevermittlung hervor: „Sie
räumt mit alten Klischees auf
und zeigt das Handwerk, wie es
wirklich ist: modern, vielseitig
und krisensicher.“
HwK sowie IHK luden gemeinsam in Rhein-Mosel-Halle ein
Hans-Jürgen Podzun und Manfred Sattler (IHK), Her-
bert Mertin, Hendrik Hering und Julia Klöckner als
prominente Landespolitiker sowie Werner Wittlich und
Alexander Baden von der HwK Koblenz.
Entscheidend sei vor allem die
Krisensicherheit: „Die Finanz-
krisehatunsgelehrt,wievernetzt
die Absatzmärkte heutzutage
sind. Individuelle Fehler einer
Branche ziehen globale Aus-
wirkungen nach sich.“ Zwar
hätten sich dieHandwerksunter-
nehmen den Auswirkungen der
Wirtschaftskrise mit Qualität,
Fleiß und guter Arbeit entge-
gengestemmt, doch die Wende
sei noch nicht geschafft, mahnte
der HwK-Präsident.
„Jetzt müssen Maßnahmen
getroffen werden, um künftig
ein Überschwappen einer sol-
chen Finanzkrise frühzeitig zu
verhindern.“ Hier sei die Politik
gefragt. „Auf regionaler Ebene
haben unsere Meisterbetriebe
Fehler ausgebügelt, die an-
derswo begangen wurden. Sie
habengezeigt, dass einwichtiges
Instrument des deutschenHand-
werks, der Meisterbrief, durch
die Handwerksnovelle 2004
völlig falsch beurteilt wurde.“
Doch der Meisterbrief sei auch
keinSelbstläufer,umfangreiches
Wissen stehe dahinter. „Indem
wir ein flächendeckendes Netz
aus HwK-Zentren aufgebaut ha-
ben, können wir Weiterbildung,
Service und Beratung vor Ort
gewährleisten.“ Mit der zurzeit
in Simmern entstehenden Huns-
rück-AkademieunddemNeubau
des Berufsbildungszentrums in
Koblenz bleibe die HwK auch
2010diesemAnsatztreu,schloss
Werner Wittlich.
IHK-Präsident Manfred Sattler
blickte kurz zurück auf das ver-
gangene Jahr, das gekennzeich-
netwardurchKonjunkturpakete,
Abwrackprämie und spektaku-
läre Pleiten: „Ausgerechnet im
Jahr des 60. Geburtstages der
Bundesrepublik und des 20.
Jahres der Wiedervereinigung
kehrte bei ‚systemrelevanten’
Banken die Verstaatlichung als
legitimes Mittel der politischen
Einflussnahme indieDiskussion
zurück.“
„Wenn auch einige schwarze
Schafe das Ansehen der Wirt-
schaft beschädigt haben, wissen
verantwortungsbewussteUnter-
nehmer,wiewichtiglangfristiges
Denken und Nachhaltigkeit
für das Funktionieren unseres
Wirtschaftssystems sind. Die
Vollversammlungsmitglieder
der IHK Koblenz haben sich
ausdrücklich und einstimmig
zum ‚Leitbild des Ehrbaren
Kaufmanns’ bekannt – und
viele Unternehmer sind diesem
Beispiel schon gefolgt.“ Den
Verantwortlichen aus der Politik
müsse signalisiert werden, dass
sie auch weiterhin auf die freie
und sozialeMarktwirtschaft set-
zenmüssten: „Von der schwarz-
gelbenBundesregierung fordern
wir deutliche Entlastungen
für den Mittelstand und mehr
Engagement beim Bürokratie-
abbau. Der Mittelstand ist das
Kraftzentrum – nicht nur für
unsere Region, sondern für das
gesamte Land.“
Auch die Unternehmen selbst
müssten aktiv bleiben: „Pro-
zesse optimieren, Ressourcen
sinnvoll steuern und die rich-
tigen Methoden und Verfahren
konsequent einsetzen – darauf
kommt es an.“
Über 1.000 Gäste kamen zum Neujahrsempfang
der Wirtschaft, zu dem HwK sowie IHK Koblenz
zum 9. Mal gemeinsam einluden, in die Koblen-
zer Rhein-Mosel-Halle.
Fotos: P!ELmedia
HwK-Präsident Werner
Wittlich begrüßte die
Gäste des Neujahrsemp-
fanges.
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