Handwerk Special Nr. 136 vom 6. Februar 2010 - page 9

Im Frühjahr 2010 starten
folgende Kurse: 06.03.,
sa, 8-16 Uhr, Ahrweiler /
15.03., mo&mi, 17-21 Uhr,
Rheinbrohl / 06.04., mo-fr,
8-16 Uhr, Koblenz / 12.04.,
di&do, 17.30-21.15 Uhr,
Koblenz / 17.04., sa, 8-16
Uhr, Koblenz / 17.04., sa,
9-17 Uhr, Bad Kreuznach,
Herrstein u. Cochem /
23.04., fr, 16-20 Uhr & sa,
8-16 Uhr, Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
Unternehmerkompetenz: Meister und Betriebswirt des Handwerks
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Nr. 136
6. Februar 2010
Arbeitskreis
Unternehmensführung
In den frühen 1970er
Jahren rief die
HwK Koblenz in
Zusammenarbeit
mit dem Institut für
die Technik der
Betriebsführung
im Handwerk, Karls-
ruhe, den Arbeitskreis
Unternehmensführung im
Handwerk ins Leben.
Ziel war es, Hand-
werkern, Füh-
rungskräften im
Handwerk, aber
auch der mit-
telständischen
Wirtschaft eine
geschlossene Ma-
nagement-Konzeption
anzubieten. Damals haben 20
angehende Betriebswirte mit
unternehmerischem Weitblick
I
nfos
sich die Frage gestellt: „Was kommt nach der Prüfung?“ Es
musste eine Verbundform für die Betriebswirte des Handwerks
geben, in der branchenübergreifender Gedanken- und Erfah-
rungsaustausch gepflegt wird, der gemeinsame Lösungen bei
gleichen Problemen ermöglicht. Das war die Geburtsstunde des
Arbeitskreises.Heutegehörenihmandie200Unternehmerfrauen,
Unternehmer undFührungskräfte aus demnördlichenRheinland-
Pfalz an. Einstiegsvoraussetzung für dieMitarbeit imArbeitskreis
ist der Abschluss als Betriebswirt des Handwerks.
Chemikalienverordnung im Handwerk
Nicht nur Hersteller und
Importeure sind von der
bereits im Juni 2007 in
Kraft getretenen EU-
Chemikalienverordnung
„REACH“ betroffen.
DieneuenRegelungennehmen
auch Anwender in die Pflicht.
Neben den Behörden sind
nun auch die Unternehmen
selbst für die Sicherheit der
von ihnen produzierten, im-
portierten oder verwendeten
Chemikalien verantwortlich.
Handwerksbetriebe, die mit
chemischen Stoffen arbeiten,
sind als „nachgeschaltete
Verwender“ von der REACH-
(engl.Registration,Evaluation,
Authorisation and Restriction
of Chemicals) Verordnung
betroffen. Sie kehrt die Be-
weislast für die Bewertung der
Stoffe um: Prüften bisher nati-
onale Behörden das Gefahren-
potenzialchemischerAltstoffe,
so sind nun die Unternehmen
selbst für dieUntersuchungder
Chemikalien verantwortlich.
Künftig gilt der Grundsatz,
dass Stoffe, zu denen keine
ausreichendenKenntnissevor-
liegen, weder hergestellt noch
vermarktetwerdendürfen.Das
HwK-Zentrum für Umwelt
und Arbeitssicherheit berät
Handwerksbetriebe bei der
Umsetzung der Verordnung.
Infos unter Tel.: 0261/
398-656, Fax: -992, E-Mail:
Fortbildung
Betriebswirt d. Handw.
Info-Tel.: 0261/ 398-415
„Mein Farbempfinden
und die Kenntnis von
Mischungsverhältnissen
und Farbzusammenset-
zungen sind wichtige
Grundlagen für die er-
folgreiche Etablierung am
Markt in meinem zweiten
beruflichen Standbein“,
ist Maler- und Lackier-
ermeister Hans-Jürgen
Barthel aus Bendorf
am Rhein überzeugt.
Seit 15 Jahren leitet er mit
Ehefrau Heidi die Firma Cosna.
„Der Name vereint Kosmetik
und Nägel“, erklärt Barthel. 21
TonnenNagellackin2.600Farb-
tönenwerden jährlichproduziert
und über Händler weltweit ver-
trieben. „Zur Herstellung von
Kosmetika rund um den Nagel
binicheherzufälliggekommen“,
erinnert sich der 64-Jährige,
der sich 1971 als Maler- und
Lackierermeister selbstständig
gemacht hatte.
„Mein Freund bat mich, ihm
beimAbfüllen von Nagellacken
zu unterstützen. Als er plötzlich
starb, habe ich seinen Betrieb
übernommen und vier Jahre
parallel gearbeitet. Angefangen
haben wir zu dritt auf 180 Qua-
dratmetern. Manchmal wurde
nachts mit dem Abfüllen per
Hand begonnen“, so Barthel.
1994 entschloss er sich, Ideen
undKnow-howin einemBetrieb
zu konzentrieren und die Nagel-
lackherstellungzuoptimieren.Er
gründete den Betrieb Cosna und
zählt inzwischen zehnMitarbei-
ter zu seinem Team.
Farbe
bekennen
Neben Cream-,
Pearl-, Acryl-,
Glitter-, Duft-
und Klarlacken
werden unter anderem
auchNagelöleinunterschied-
lichen Duftnoten, Cleaner und
Nagellackentferner hergestellt.
3.000 Liter Entferner treten
monatlich von Bendorf aus die
Reise in dieWelt an. „Wir füllen
auf Kundenwunsch in unter-
schiedlichen Flaschenformen
und Größen ab und etikettieren
sie in 16 Sprachen“, so der
Firmenchef. Basisprodukt für
Cosna produziert Kosmetika für Fingernägel
den Nagellack ist Nitrozellu-
lose in vier unterschiedlichen
Zusammensetzungen. Nach im
betriebseigenen Labor selbst
entwickelten Rezepten erfolgt
die Zugabe der verschiedenen
Farbpigmente. ZurAuswahl ste-
hen über 150Glitter- und ebenso
viele Metalleffekte.
„Meine Erfahrungen aus dem
Handwerk kommen voll zum
Tragen, wenn es gilt, effektvolle
farbliche Akzente zu setzen und
so raffinierte Kollektionen zu
entwickeln“, sagt Barthel. Das
genaue Mischungsverhältnis
wirddann elektronisch ermittelt.
Bei neuen Kreationen werden
zunächst nur kleinste Mengen
hergestellt.NachbrillantemFar-
bergebnisundbestandenemTest,
beispielsweise auf Kratz- und
Stoßfestigkeit,wirddann je nach
Auftragproduziert.Anregungen
für neue Farben bekommen
Barthel und seine Frau durch die
Zusammenarbeit mit einem
Modeinstitut.Regelmä-
ßig besuchen sie
Messen.
Im betriebseigenen Labor
werden unter Zugabe
verschiedener Farbpig-
mente neue Rezepturen
entwickelt.
Was die Farben-
küche hergibt –
Cosna lädt ein
zum Farbe
bekennen.
Von Bendorf in die Welt
.... zum Arbeitskreis Unternehmensführung
im Handwerk unter
Maler- und Lackierermeister Hans-Jürgen Barthel
und Ehefrau Heidi – hier in der Produktion – liefern
ihre Nagellacke in die ganze Welt.
Steckbrief: Cosna, Bendorf/Rhein
Gegr. 1994 | 10 Mitarb. (1 Meister) | Produktion u. Konfektionierung
von Nagellacken u. -ölen | Tel.: 02622/ 92258-0 |
Maler- und Lackierer-
meister Hans-Jürgen
Barthel ist sicher: „Nur
der
Unternehmer kann
sich erfolgreich am
Markt behaupten, der
stetigaufdemLaufenden
bleibt. Dabei genügt es
für die Führung
eines Betriebes auf
Dauer oft nicht,
ein guter Praktiker
zu sein. Es kommt
auch darauf an, die
betriebswirtschaft-
lichenAufgabenzu
meistern und sich
aufdenneustenStandzubringen.
Kaufmännisches Know-how ist
für den Erfolg eines Betriebes
unerlässlich.“
Er gehörte zu den Ersten, die
sich bei der Handwerkskammer
Koblenz zum Betriebswirt des
Handwerks qualifiziert haben.
Seit vielen Jahren arbeitet er
aktivimArbeitskreis„Unterneh-
mensführung imHandwerk“ der
Kammer mit. „Der Arbeitskreis
Unternehmensführung ermög-
licht Betriebswirten des
Handwerks einen Blick
über den eigenen Garten-
zaun.DieMitarbeitkannich
nurempfehlen“,
betont er.
Austausch zur
Unternehmensführung
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