Handwerk im Winter vom 8. Dezember 2007 - page 12

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Barbara Kötter, 51 Jahre, Unternehmerin, Betriebswirtin des Handwerks
„Ich bin ein glücklicher Mensch. Was
ich zu erledigen habe, mache ich mit
viel Freude. Es ist spannend, sich für
Sachen zu engagieren, bei denen man
etwas bewegen kann“, zieht Barbara
Kötter aus Stahlhofen ein Fazit.
Es ist in der Tat so einiges, was die
51-Jährigevorweisenkann.Nichtnur,
dass sie seit 1988 das Unternehmen
Elektro Meuer mit fünf Mitarbeitern
führt, sie ist auch Vorsitzende des
ArbeitskreisesUnternehmerfrauenim
Handwerk (UFH) in Montabaur, ar-
beitet imVorstandder Elektroinnung
Westerwald und engagiert sich im
Verein „Belarus“ für die Kinder von
Tschernobyl. IhreArbeit imVorstand
der Innungmit 79Mitgliedsbetrieben
erfüllt sie „mit Stolz“, nicht nur, weil
sie die einzige Frau ist, sondern weil
sie auch immer wieder spürt, dass ihr
Wort „etwas gilt“. „Das Amt
drückt Achtung vor meiner
Arbeit aus“, ist sie sicher.
Barbara Kötter weiß, was sie
will. Sie lacht gern, ist cou-
ragiert und was sie anpackt,
macht sie überlegt und mit
viel Herzblut. So hat die Ver-
waltungsangestellte mit ihrem
damaligen Ehemann, einem
Elektroinstallateurmeister,
1983 den Betrieb gegründet.
Als er andere Pläne hatte, ent-
schloss sie sich, den Betrieb
alleine mit einem angestellten
Meister zu leiten. „Ich wollte, dass
der Betrieb weiter existiert. Bei der
HandwerkskammerKoblenzhabeich
mich zur Betriebswirtin des Hand-
werks qualifiziert und technische
Seminare, so zur Lichttechnik, EIB,
erneuerbareEnergien,Netzwerktech-
nik und Photovoltaik, besucht, um
mir Fachwissen anzueignen“, sagt
sie. „Wer mitreden will, muss auch
wissen, worüber er spricht.“ Ihre
Söhne Frank und Michael arbeiten
inzwischenalsElektroinstallateurein
der Firma mit. Michael wird ab April
2008 den Meisterkurs besuchen.
2005 rief Barbara Kötter den Ar-
beitskreis der UFH im Westerwald
ins Leben. „Frauen stellen ihr Licht
gern unter den Scheffel und unter-
schätzen, wie wichtig ihre Arbeit für
den selbstständigen Handwerker ist.
‘Ich mache
nur
das Büro“, höre ich
oft. Hier bestand Handlungsbedarf“,
erzählt sie. Jetzt treffen sich die 14
Frauen regelmäßig. Sie tauschen sich
aus, nutzen die Treffen ebenso zur
Weiterbildung. Im Ehrenamt sieht
Barbara Kötter nicht in erster Linie
zusätzlicheArbeit, sondernvor allem
Gewinn für „das Zwischenmensch-
liche und die Sonne im Herzen“.
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Bad Neuenahr-Ahrweiler:
Cornelia Adams
Geisbergstraße 40, 56651 Niederzissen, Tel.: 02636/
9311-0, E-Mail:
Bad Kreuznach:
Ute Speth
Graf-Siegfried-Straße 10, 55543 Bad Kreuznach, Tel.:
0671/ 62002, E-Mail:
Birkenfeld:
Heidi Schwaighofer
Hauptstr. 20a, 55758 Hottenbach, Tel.: 06785/ 999606,
E-Mail:
Kaisersesch-Cochem-Zell:
Stefanie Gietz
Auf dem Teich 2, 56814 Beilstein
Tel.: 02673/ 1604, E-Mail:
Koblenz:
Marion Mathy
Koblenzer Str. 9A, 56323 Waldesch, Tel: 02628/
987356, E-Mail:
Montabauer:
Barbara Kötter
Am Dielkopf 9, 56412 Stahlhofen, Tel.: 02602/ 16100,
E-Mail:
Neuwied:
Marianne Kopper
Bergstraße 2, 56317 Linkenbach, Tel.: 02684/ 959495,
E-Mail:
Simmern:
Gabriele Pleitz
Amselweg 6, 55490 Gemünden, Tel.: 06765/ 223, E-
Mail:
Acht Arbeitskreise der Unternehmerfrauen im Hand-
werk (UFH) bestehen im Bezirk der HwK Koblenz. Die
UFH unterstützen ihre Männer, indem sie, obwohl sie
oft aus völlig anderen Berufen kommen, das Büro ma-
nagen oder auch selbstständig sind. Die HwK Koblenz
bietet beispielsweise die Qualifikation zur Fachwirtin
für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk an.
Informationen auch im Internet unter
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Meisterbetrieb, gegr. 1983
|
5 Mitarbeiter
|
Elektroinstallation
|
Verkauf, In-
stallation, Reparatur
|
Tel.: 02602/ 16100
|
Als Betriebswir-
tin führt Barbara
Kötter ein Fünf-
Mann-Elektroun-
ternehmen.
„Die Kristallglasur gilt als die schwierigste der keramischen Ma-
terialkünste. Ein noch so intensiver Arbeitseinsatz bringt kein
definitives Ergebnis, weil hier ein naturhafter, lebensverwand-
ter Prozess beständig zu besorgen ist“, urteilt Prof. Ralf Busz,
Gesamthochschule Kassel. Keramikermeisterin Ayca Rie-
dinger aus Wiesbaden (Tel.: 06127/ 4653) beherrscht sie.
Von ihrer 13-jährigen Partnerschaft mit einem der Großen in der Kera-
miklandschaft, dem vor sieben Jahren verstorbenen Wendelin Stahl, hat
sie künstlerisch sehr profitiert, ohne dass sie versucht hat, ihn zu kopie-
ren. Sie fand ihren eigenen Stil und ist, wie sie selbst einschätzt, „besessen
und süchtig in der Suche nach dem Abglanz des natürlich Schönen“.
Seit Mitte der achtziger Jahre stellt sie ihre Kristallglasuren vor. Ihre Gefäße
zeigen bildhaft Einzelkristalle. Haarrisse durchziehen auf manchen Objekten die
Glasurzonen. Ayca Riedinger ist regelmäßig bei der Winterausstellung dabei. Sie
fühlt sich im Kreis der Kunsthandwerker „sehr wohl“ und lobt das „hohe Niveau“.
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Friseurlehrling Nadja Reichertz aus Ellenz holt Bronze in Oslo
Nadja Reichertz, Friseurlehrling im
elterlichen Salon in Ellenz/Mosel,
gewann bei einem internationalen
Wettbewerb in Oslo die Bronzeme-
daille. Die 17-Jährige behauptete
sich unter 50 Teilnehmern.
Zunächst galt es, in 20 Minuten eine
technisch exakte und optisch anspre-
chende Föhnfrisur zu erstellen und
diese in weiteren 35 Minuten durch
Einarbeiten von zwei Haarteilen in
eine Abendfrisur zu verwandeln.
Für Nadja ist der Erfolg ein weiterer
Baustein in ihrer bemerkenswerten
„Lehrlingskarriere“. Bereits als
15-Jährige gewann sie die deutsche
Meisterschaft der Friseure in der
Juniorenklasse. Sie siegte sowohl im
Bereich Tages- als auch Abendfrisur
und schlugmit ihremGesamtsieg die
KonkurrenzinderKlassebis25Jahre,
an der auch Gesellen und Meister
teilnehmen können. Ein Jahr später
wurde sie Vizemeisterin bei den
Bayerischen Meisterschaften.
Figaros Blut hat sie in den Adern.
Großeltern und Eltern sind alle meis-
terlich im Umgang mit Föhn, Kamm
und Schere. „Ich bin sozusagen im
Salon groß geworden. Als Kind habe
ich mit Lockenwicklern gespielt und
sehr früh gewusst, was ich einmal
werden möchte“, erzählt Katja.
Inzwischen verwirklicht sie ihren
Berufstraum.Nacheinemeinjährigen
Vollzeitkurs in der Eliteschule der
Friseure„PivotPoint“inMosbacham
Neckar setzt sie ihre auf zwei Jahre
verkürze Ausbildung zu Hause fort.
„Ich finde es interessant, Menschen
bei ihrem Outfit zu beraten. Haarfar-
be und Frisur verraten viel über die
Persönlichkeit.“
Gegenwärtig stehen für Katja keine
Wettbewerbe an. „Man muss sehr
viel trainieren, um erfolgreich zu
sein“, weiß sie. Sie konzentriert sich
jetzt erst einmal auf ihre Lehre und
die erfolgreiche Gesellenprüfung.
Anschließend möchte sie nach dem
Meistertitel im Wettbewerb es auch
zu Meisterehren in ihrem Handwerk
bringen. Sie kann sich vorstellen, als
junge Friseurmeisterin im Ausland
praktische Erfahrungen zu sam-
meln, bevor sie später in der fünften
Generation den Salon an der Mosel
weiterführt. „Was die Vorfahren vor
mir aufgebaut haben,möchte ichgern
weitermachen“, resümiert sie.
Keramikermeisterin Ayca Rie-
dinger präsentiert Keramiken mit
Kristallglasur.
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Gegr. 1896
|
4 Mitarbeiter (1 Lehrling)
|
Hairstyling, Frisurenauswahl mit
Computersystem
|
Tel.: 02673/ 1415
|
Nachwuchstalent: Nadja Reichertz
Anzeigen
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