Handwerk im Herbst vom 29. September 2007 - page 12

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Polizei: Fachbetriebe helfen Bürgern, sich vor unliebsamen Eindringlingen zu schützen
Ob Profi oder Laie: „Mit einem
großen, massiven Schraubenzieher
kann jeder ein Standardfenster in
wenigen Sekunden aufhebeln“,
betont Kriminalhauptkommissar
Jürgen Quirnbach vom Polizeiprä-
sidium Koblenz. Der Leiter des elf-
köpfigen Dezernats „Kriminalprä-
vention“ berät Firmen und Bürger,
die sich vor Einbrechern schützen
wollen. Dabei empfiehlt er die Zu-
sammenarbeit mit Fachbetrieben
aus dem Handwerk, die zertifizierte
Sicherheitssysteme einbauen.
Vonwegen: Einbrecher kommen
bevorzugt während der Urlaubs-
zeit. „Rein statistisch gesehen
passieren die meisten Haus- und
Wohnungseinbrüche von Mitte
September bis März“, sagt
der Kriminalhauptkommissar.
Hauptgrund dafür sei die früh
einsetzendeDämmerung. „Drau-
ßen ist es schon fast dunkel, aber
der Hausherr ist noch auf der Arbeit
- eine günstige Gelegenheit, um in
fremde Häuser einzusteigen.“
Quirnbach spricht aus eigener Erfah-
rung - als Polizist undEinbruchopfer.
„Der Einbrecher ist damals bei uns
durchs Fenster gekommen“, erzählt
der Beamte. Dieses war gerade neu
eingesetzt worden, besaß allerdings
keinespeziellenSchutzvorrichtungen.
„An einem vergitterten Fenster oder
einemmit einem Sicherheitsgetriebe
wäre er sicher gescheitert“, räumt
Quirnbach ein.
Überhaupt sind Fenster und Ter-
rassentüren in puncto Einbruch die
Schwachstellen vieler Gebäude:
„Rund 84 Prozent aller Einbrecher
steigen durchs Fenster oder die Bal-
kontür ein, weitere 14 Prozent ver-
schaffen sich Zugang über die Haus-
tür“, erklärt der Beamte. Die übrigen
zwei Prozent: Einbrüche übers Dach,
bei denen der Täter etwa ein paar alte
Dachpfannen entfernt und dann über
denSpeicher indieWohnung gelangt
oder solchemit eingeschlagenenoder
aufgeschnittenen Scheiben, was aber
nur in
weniger als 0, 5 Prozent aller
Fälle vorkommt.
Nach 2 Min. zieht „Ede“ Leine
„Ein neuesHaus von vornehereinmit
wirksamenSicherheitstechnikenaus-
zustatten, istwesentlichgünstiger, als
ein älteres damit nachzurüsten“, weiß
der Polizist. Sicherheitsbeschläge für
die Eingangstür, so genannte Stahl-
schwenkriegel, Spezialschlösser,
Roll- oder Scherengitter und was es
sonst so alles gibt, um ein Haus vor
ungebetenenEindringlingenzuschüt-
zen, bauen eigens dafür qualifizierte
Profis aus dem Handwerk aber auch
problemlos in Altbauten ein.
„Wenndie zusätzlich installiertenSi-
cherungseinrichtungen dazu geführt
haben, dass der Einbrecher auch nach
gut zwei Minuten noch nicht in der
Wohnung ist, gibt er in der Regel auf
und verschwindet“, weiß Quirnbach
und schmunzelt: „In einigen Fällen
kommt es allerdings vor, dass er sich
dann an der Balkontür des Nachbars
versucht.“
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Wer sein Haus oder Geschäft
mit moderner Sicherheitstech-
nik schützen lassen will, findet
annähernd 100 qualifizierte
Fachbetriebe, die die gewünsch-
ten Systeme installieren:
„Errichternachweis von
Unternehmen für mecha-
nische Sicherungseinrich-
tungen“ heißt die vom
Landeskriminalamt (LKA)
Rheinland-Pfalz heraus-
gegebene 20-seitige Liste,
die über das Dezernat
„Kriminalprävention“ der
Kripo in Koblenz zu bezie-
hen ist. Vorteil für Bürger,
die einen Tischler-, Glaser-
oder Metallbaubetrieb aus
der Liste beauftragen: Sie
haben es garantiert mit einem
Unternehmen zu tun, das laut
LKA „die Voraussetzungen
bietet, eine sicherungstechnisch
fachgerechte Montage von
Nachrüstprodukten, insbesonde-
re an Türen und Fenstern, durch-
zuführen“. Diese Kompetenz
wurde vom Landeskriminalamt
bei einem Aufnahmeverfah-
ren überprüft und bestätigt.
Interessierte Bürger, die sich
zum Thema „Einbruchschutz“
zunächst von der Polizei be-
raten lassen möchten, sollten
sich ebenfalls an das Dezernat
Kriminalprävention wenden.
In einem eigens zu diesem
Zweck eingerichteten Raum im
Koblenzer Polizeipräsidium,
aber auch in einem umgebauten
Wohnmobil führen Beamte mo-
derne Sicherungseinrichtungen
vor - oder: Sie fahren direkt
zum Haus des Rat Suchenden.
Informationen bei der
Kriminaldirektion Koblenz,
Tel.: 0261/ 103-2860, E-Mail:
Kriminalhauptkommissar
Jürgen Quirnbach in
seiner „Asservatenkam-
mer“ im Po-
lizeipräsi-
dium.
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Riesen Resonanz auf das Kunsthandwerk beim Schängelmarkt
Dichtes Gedränge herrschte an allen
Aktionsflächen der Handwerkskam-
mer Koblenz beim Schängelmarkt
in der Koblenzer Innenstadt.
Als echter Besuchermagnet erwies
sichwiederdervonderKammerorga-
nisierte elfteKunsthandwerkermarkt
in der Schlossstraße. Mehr als 100
Handwerker und Designer aus dem
In- und Ausland präsentierten dort
meisterhaft gestaltete Produkte.
LebendeWerkstätten
derMetall-, Bau- und
Aubauhandwerke
lockten an drei Ta-
gen viele Tausend
Menschen aus der
Region Mittelrhein
und von weit außer-
halb an. Sie erlebten
Handwerk zwischen
Tradition und High-
tech, zum schauen
und mitmachen.
Bei den Jüngsten
hoch im Kurs: Das
Kinderschminken,
bei dem die HwK
etliche Jungen
und Mädchen
in wilde Pi-
raten verwan-
delte.Großund
Klein waren
begeistert vom
Me i s t e r c a f é
mit Leckerem
von Bäckern,
Fleischern und
Konditoren.
Infos in der Galerie Handwerk,
Tel.: 0261/ 398-277, Fax: -993,
E-Mail:
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