Handwerk im Herbst vom 29. September 2007 - page 15

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Am Donnerstag, 8. November, verleiht die HwK Koblenz an
Handwerkssenioren, die 1957 ihre Meisterprüfung im Bezirk der
Kammer Koblenz abgelegt haben, den „Goldenen Meisterbrief“.
Mit dieser Altmeisterfeier sollen Traditionen und die Erinnerung
an das Geleistete der Handwerkssenioren lebendig bleiben. Ihnen
gebührt Dank und Ehre, schrieben sie doch ein Stück Wirtschafts-
geschichte unseres Landes.
Die HwK bittet die Goldenen Handwerksmeister, sich kurzfristig
zu melden. Menschen, die den Aufruf lesen und Handwerkssenioren
kennen, werden gebeten, diese zu informieren.
„Auf meinen Meisterbrief bin ich stolz“, so Karl-Heinz Scherhag,
Präsident der Handwerkskammer Koblenz, der selbst vor 48 Jahren die
Meisterprüfung im Kfz-Handwerk abgelegt hat. „Ich freue mich auf die Be-
gegnung mit den Goldenen Meistern.“
Informationen und Anmeldung
zur Altmeisterfeier
bei der HwK-Meisterakademie, Tel.: 0261/ 398-415, Fax: -990, E-Mail:
ternet:
„Mit handwerklichem Können und Fleiß kann man im Leben viel errei-
chen“, ist Augenoptikermeister Anton Preller aus Bad Breisig überzeugt.
Der 91-Jährige ist stolz auf seinen Goldenen Meisterbrief.
Als Fachdezernent auf dem Gebiet der Militäroptik für sichtbares und un-
sichtbares Licht (Infrarot) fand er 1960 seine berufliche
Heimat in der Bundeswehr. Er gehörte mehreren natio-
nalen und internationalen Ausschüssen für Optik der
NATO an, war im Rahmen seiner Aufgaben mehrfach
in Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden
und der Schweiz. Darüber hinaus war er an Trup-
penversuchen in den USA und Kanada beteiligt. Für
besondere Verdienste auf dem Gebiet der Militärpo-
litik wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am
Bande verliehen. Nach Erreichen der
für seinen Dienstgrad in der Bun-
deswehr festgesetzten Altersgrenze
arbeitete er bis zum Beginn der
Altersrente weiter erfolgreich
als Augenoptikermeis-
ter in einem Opti-
kerbetrieb in Bad
Godesberg.
„Lassen Sie die
Goldenen Meis-
terbriefe nicht im
Keller oder auf dem
Dachboden verschwinden,
sondern geben Sie ihnen
einen Ehrenplatz. Zeigen
Sie, dass ohne Handwerk
noch nie etwas ging“, appel-
liert er an seine Mitstreiter.
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Existenzgründer Tobias Seul verbindet alte Rezepturen mit jungen Ideen
Tobias Seul ist jung und erfolgreich.
Sein beruflicher Werdegang im Bä-
ckerhandwerk verlief wunschgemäß.
Mit 21 Jahren legte er die Meister-
prüfung ab und seit August dieses
Jahres ist er Inhaber einer Bäckerei in
Ochtendung. „Es ist cool, sich etwas
aufzubauen fürs Leben“, sagt er.
ma l i g e “ ,
B ä c k e r -
meister Ja-
kob Roth,
v e r m i t -
telte Tobi-
as während
seiner Lehre bewährte alte
Rezepte und Techniken. Heute hilft
er noch ab und zu in „seiner Back-
stube“, in der jetzt Tobias Seul der
Chef ist, mit.
„Als ich die Bäckerei nach 36 Jahren
schließen wollte, hatte ich zunächst
meinen Sohn als Nachfolger im Au-
ge“, erzählt Roth, Vorsitzender im
Gesellenprüfungsausschuss der Bä-
cker-InnungRhein-Mosel-Eifel.„Als
der andere Pläne verfolgte, habe ich
den Betrieb meinem letzten Lehrling
Tobias ans Herz gelegt.“ Tobias, der
die Gesellenprüfung als Innungsbes-
ter abschloss, sah in diesemAngebot
seine Chance. Nach Vollzeitmeister-
kurs und mehreren Gesprächen mit
der HwK-Betriebsberatung startete
er durch. „Die Betriebsberater haben
mirwichtigeTipps gegeben. EineBe-
triebsübernahme hat Vorteile, muss
dennoch richtig geplant sein. Gut,
dassichsiezujederZeitanrufenkann.
Das ist ein beruhigendes Gefühl“,
schätzt der junge Mann ein.
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Gegr. 1950, 2007 Übernahme durch Bäckermeister Tobias Seul
|
4 Mitarbeiter
(2 Meister)
|
Brötchen, Brot, Kuchen
|
Tel.: 02625/ 954545
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Die HwK Koblenz bietet ihren Handwerksunternehmen einen umfangrei-
chen und kostenlosen Beratungsservice. Ob Rechtsformen, Bilanzanalyse,
Rechnungswesen, Kostensteuerung, Betriebsorganisation oder Unterneh-
mensführung, aber auch Technologie, EDV, Export, Denkmalpflege Quali-
tätsmanagement, Umwelt und Arbeitssicherheit – die HwK-Betriebsberater
kennen sich aus und stehen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
Sie betreuen jeweils bestimmte Landkreise und kennen daher die regio-
nalen Marktgegebenheiten. Durch ihre Erfahrungen und den Dialog mit den
Betrieben kennen die Berater die Belange und Besonderheiten der Hand-
werksbetriebe. Der Service der HwK-Betriebsberatung kann in der Hand-
werkskammer, in den HwK-Berufsbildungszentren oder vor Ort im Betrieb
in individuellen Gesprächen, aber auch bei Vorträgen und Veranstaltungen
genutzt werden. Zahlreiche Unterlagen können im Internet heruntergeladen
werden. – Infos bei der Betriebsberatung, Tel.: 0261/ 398-251, Fax: -994, E-
Mail:
ternet:
Innungsbester im Team
„Wir lassen dem selbst hergestellten
Sauerteig seine Ruhezeit. Durch den
langen Gärprozess bilden sich die
Geschmacksstoffebesser heraus.Das
AromaistsuperunddieKrustekross“,
erklärt TobiasSeul dasGeheimnis der
„kleinen,aberfeinen“beidenKunden
so beliebten Brötchen. „Die Kunden
freuen sich über die Wiederöffnung
der Bäckerei“, weiß er. „Die alten
Rezepte kommengut an. Ichentwick-
le aber auch neue. Dazu muss man
das Ohr am Kunden haben, wissen,
was gewünscht wird. Der Kunde ist
König“, so der junge Chef. Für den
Herbst plant er Zwiebelkuchen, den
es bisher nicht gab. „Dazu werde ich
Federweißen anbieten. Zwiebelbröt-
chenwird es ebenfalls geben.“ Schon
heute gehen täglich 1.200 Brötchen
und 100 Brote über die Ladentheke,
25 verschiedene Sorten Teilchen und
Kuchen kommen dazu.
Daniel Leuer ausNickenichverstärkt
jetzt das Team des Jungmeisters. To-
bias Seul hat bei der Gesellenprüfung
in der Handwerkskammer Koblenz
mitgewirkt und den jungen Mann so
kennengelernt.WieeinstseinMeister
schloss Daniel als Innungsbester ab.
„Ich habe ihn mir direkt gegriffen“,
lacht Seul. Die Frage nach dem Ver-
hältnis zwischen Gesellen, Meister
und „Altmeister“ beantwortet der
Existenzgründer eindeutig: „Wir sind
ein Team und schauen in die gleiche
Richtung.“
Junges
Team in
der Back-
stube:
Meister
und Inha-
ber To-
bias Seul
(l.) und
Geselle
Daniel
Leuer.
Weiß
sein Le-
benswerk
in guten
Händen:
Altmeis-
ter Jakob
Roth.
Er sagt aber auch, dass er froh ist,
„dieUnterstützungmeinerElternund
meines alten Lehrherrs zu haben“.
„Meine Mutter hilft samstags im
Laden mit, der Vater fährt Brötchen
aus und die Erfahrungen, die mein
ehemaliger Chef mit einbringt, sind
ohnehin unverzichtbar.“ Der „Ehe-
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