Deutsches Eis mit italienischen Wurzeln bei Mildenberger in Kirn
Einkehren beim Handwerk – Köstlichkeiten zu jeder Jahreszeit
16. Juli 2005
Nr. 106
Johann Mildenberger hatte es
im 1. Weltkrieg als Soldat nach
Italien verschlagen, wo er in
einem Casino arbeitete. „Von
dort hat er die Idee mitge-
bracht und als Rückkehrer in
der Gerbergasse hier in Kirn
mit der Speiseeisherstellung
begonnen“, erzählt seine En-
kelin Doris Lörsch, die heute
den kleinen Handwerksbetrieb
„Eis Mildenberger“ führt.
Lange, bevor die italienischen
Eisdielen aus demBoden spros-
sen, stiegen drei seiner zwölf
Kinder in das Eisgeschäft ein,
befuhrenmit ihrenEiswagen die
Dörfer - zur Kühlung mussten
sie bei der Kirner Brauerei Eis-
blöcke einkaufen - und versorg-
ten Festveranstaltungen mit ih-
ren Köstlichkeiten. Aufgrund
der Nachfrage richteten dieMil-
denbergers in den 1960er Jah-
ren - inzwischen in die Ober-
steiner Straße umgezogen - ei-
nen Straßenverkauf ein.
Über die Klassiker wie Vanille,
Schoko oder Haselnuss hinaus
bietet Doris Lörsch imWechsel
Geheimtipp für kühle Genießer
mehr als 40 Eissorten an. Dar-
unter finden sich immer wieder
neue Kreationen wie Ricotta-
Nektarine oder Brandy-Cream
Praliné. Bei Preisen von 40Cent
für ein Bällchen und unter fünf
Euro für den Eisbecher kann
man es sich hier wirklich
schmecken lassen. Eine Bonus-
karte für Eisbecher - bei zehn
Punkten gibt’s einen Milch-
shake gratis - lädt zum Wieder-
kommen ein. Aber auch wer als
Urlauber im Naheland unter-
wegs ist, merkt sich gerne die-
sen Geheimtipp.
„Vom Großvater und meinem
Vater habe ich das Know-how
zur Speiseeisherstellung ge-
Speiseeisherstellung | 40 Sorten, Straßenverkauf u. Lieferservice
gegr. 1919 Tel.: 06752/ 2295 Internet:
Steckbrief: Eis Mildenberger, Kirn
Köstlichkeiten
für kühle Genie-
ßer: Doris Lörsch
führt in dritter Ge-
neration „Eis Mil-
denberger“ in Kirn.
Frisches Erdbeereis in
der Eismaschine.
Paul Mildenberger mit Enkel Christian Lörsch bei der
Speiseeisherstellung 1988; heute kümmert sich Doris
Lörschs Sohn um den Eisladen im Internet.
erbt“, berichtet die 46-Jährige,
die unterstützt von Ehemann
Gerd und Sohn Christian das
Eisgeschäft im Nebenerwerb
betreibt. Bis heute liefert Eis
Mildenberger seine Spezialitä-
ten für Festlichkeiten aller Art
und den privatenGenuss inVor-
ratspackungen zwischen einund
fünf Litern.
66 junge Bäckereifachverkäu-
ferinnen aus dem nördlichen
Rheinland-Pfalz starten jetzt in
die Arbeitswelt. Sie haben ihre
Lehre erfolgreich beendet.
Zu ihren Prüfungsaufgaben ge-
hörten dasKundengespräch, die
Geschenkverpackung, Schau-
fensterdekoration und Waren-
präsentation zu unterschiedli-
chen Themen. Neben den Fä-
chern Fachrechnen und Fach-
kundewurden auchWirtschafts-
lehre, Sozialkunde und Lebens-
mittelrecht geprüft. Hier zeig-
ten die Prüflinge, was sie in den
drei Ausbildungsjahren gelernt
haben. Prüfungsbestewurde die
18-Jährige Olga Richard (s.r.).
EineUrkunde für die gelungens-
te Schaufenstergestaltung be-
kam Jasmin Ferdinand aus Ko-
blenz. Die 21-Jährige erlernte
ihr Handwerk zunächst imRah-
men der überbetrieblichen Be-
rufsausbildung bei derHwKKo-
blenz. Das dritte Lehrjahr ab-
solvierte sie in „Kleins Back-
stüffje“, Koblenz, in der sie jetzt
alsGesellinweiter arbeitet. „Ich
habe den Führerschein gemacht
und tags darauf die praktische
Gesellenprüfung.“ Nach einer
abgebrochenen Lehre hat sie
diesmal die Ausbildung ge-
schafft. Ihr Dank gilt auch den
Sozialpädagogen und Ausbil-
dern der HwK. „Sie haben mir
immer wiederMut gemacht und
mein Selbstvertrauen gestärkt.“
Infos zur Handwerkslehre und
zu freien Lehrstellen bei den
HwK-Ausbildungsberatern:
Tel.: 0261/ 398-323
Fax: 0261/ 398-989
E-Mail:
... von 66 jungen Bäckereifachverkäuferinnen
Cabrio für die Prüfungsbeste
Olga Richard wurde Prüfungsbeste. Die 18-Jährige,
die ihr Handwerk in „Müllers Backstube“ in Wissen/
AK gelernt hat und dort als Gesellin arbeitet, darf als
Belohnung für ihre guten Leistungen eine Woche
kostenlos ein Smart Cabrio fahren, inklusive einer
Tankfüllung. „Mit dieser außergewöhnlichen Beloh-
nung habe ich nicht gerechnet“, freut sie sich.
Die frisch gebackenen Bäckereifachverkäuferinnen ha-
ben mit der Gesellenprüfung ihr Ziel erreicht.
