Handwerk Special Nr. 106 vom 16. Juli 2005 - page 3

HwK Koblenz: „Vielfältiges Engagement für unsere Unternehmen!“
16. Juli 2005
Nr. 106
Ein neues Ausbildungssiegel verleiht die Handwerkskammer Koblenz
ab sofort den über 6.000 Ausbildungsbetrieben im nördlichen Rhein-
land-Pfalz. Damit soll die enorme und hoch qualitative Ausbildungs-
leistung der mittelständischen Unternehmen auch nach außen
sichtbar werden. Die HwK drückt mit dieser Aktion einmal
mehr ihre Wertschätzung gegenüber den Mitglieds-
betrieben aus, die jungen Leuten eine berufliche
Perspektive bieten. Darüber hinaus kann je-
der Ausbildungsbetrieb die von ihm
übernommene Verantwortung
nochstärkerimBewusstsein
der Verbraucher ver-
ankern.
Neues Ausbildungssiegel der HwK Koblenz
Ausbildungsberatung
Info-Tel.: 0261/398-332
Aktuell sind über 100 freie
Lehrstellen im nördlichen
Rheinland-Pfalz bei der
HwK-Lehrstellenbörse ge-
meldet.
Infos in Sachen Ausbildung
bei der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/ 398-323
E-Mail:
Internet:
Lehrstellenbörse
Zahlenzauber
Scherhag: „Notgründungen sind nicht das Ziel“
HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag: Oberflächliche Er-
folgsmeldungen aus dem Bun-
deswirtschaftsministerium.
DasistdieschöpferischeZer-
störung des Marktes, die of-
fensichtlich gewollt ist.
Die volkswirtschaftlichen, aber
auch die privaten Schäden resul-
tierend aus betrieblichenProble-
men werden groß sein. Wer kei-
ne Qualifikation hat, kann auch
nicht ausbilden. Das Ausbildungs-
problem wird sich verschärfen.
Das schließt soziale Probleme
ein.DieInnovationskraftdesHand-
werkswirdgeschwächt.DieVer-
schuldung der Privathaushalte
wird durch die Insolvenzen stei-
gen. Bedauerlich ist, dass die
Arbeitslosenzahlen auf Kosten
derer,dieblauäugigindieSelbst-
ständigkeit gehen, korrigiert
werden sollen.
HwK im Politik-Dialog für die Unternehmen
Mit ihrem wirtschaftspolitischen Dialog steht die HwK Koblenz
nicht nur mit der Bundes- oder Landespolitik in ständigem Kontakt,
„auch mit den Städten und Kommunen im nördlichen Rheinland-
Pfalz sind wir ständig im Gespräch, um für unsere Mitglieds-
betriebe gute Rahmenbedingungen für eine wirtschaftlich günstige
Entwicklung, für attraktive Wirtschaftsräume zu schaffen“, machen
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag und Hauptgeschäftsführer
Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert deutlich.
Wie Städte und Gemeinden die regionale Wirtschaft stärken können
„HwK, Städte und Gemeinden
haben gemeinsame Ziele“, so
die HwK-Spitze, die im ständi-
gen Dialog mit der kommuna-
len Politik steht. Es geht um die
stabile Entwicklung der ortsan-
sässigenUnternehmen desMit-
telstands, um die Stärkung der
Wirtschaftskraft in diesen Un-
ternehmen, wovon auch die
Gemeinden und Städte profi-
tieren. Nicht zuletzt stehen
Arbeits- und Ausbildungsplät-
zeinengemZusammenhangmit
den finanziellenMöglichkeiten
der Kommunen. „Der Dialog
funktioniert. Ein Dialog auf der
In Großanzeigen feiert
das Bundesministerium
für Wirtschaft und Arbeit
die gelungene Reform des
Handwerksrechts. 40.700
neue Handwerksbetriebe
und davon alleine 27.600
in den so genannten zu-
lassungsfreien Berufen,
also in Handwerken
ohne Meistervoraus-
setzung. Im Inter-
view erläutert HwK-
Präsident Scherhag,
was hinter diesen „Erfolgs-
zahlen“ steht.
Herr Scherhag, feiert das
BWMA zu früh oder ist das
der Beginn einer stürmi-
schen Entwicklung im
Handwerk.
Es ist Zahlenzauberei.DemBun-
desministeriumistnichtbewusst,
was hinter der präsentierten ver-
meintlichenErfolgsbilanzsteckt.
Über 70 Prozent der Unterneh-
mensgründer imzulassungsfrei-
en Bereich des Handwerks ver-
fügen über keinerlei Qualifika-
tionen. Es sind vielfach Not-
gründungen aus der Arbeitslo-
sigkeit.
Dagegen ist doch nichts ein-
zuwenden, wenn Arbeitslose
ihr Schicksal selbst in die
Hand nehmen?
Im Grundsatz nicht. Aber diese
Kleinstunternehmen werden ei-
nerseits als Subunternehmer be-
nutzt.SiegeratenalsScheinselbst-
ständige in eine existentielleAb-
hängigkeit. Andererseits sind sie
wegen fehlender Qualifikation
auf Dauer nicht wettbewerbsfä-
hig. Der Weg von der Arbeits-
losigkeit in die Insolvenz ist vor-
gezeichnet.
Aktuelles aus der HwK Koblenz
HwK-Meisterfeier
Die nächste Meisterfeier der
HwK Koblenz ist am 5. März
2006. Zu den Ehrengästen
gehören ZDH-Präsident Otto
Kentzler, der rheinland-pfäl-
zische Wirtschaftminister
Hans-Arthur Bauckhage und
der Koblenzer Oberbürger-
meister Dr. Eberhardt
Schulte-Wissermann.
Der nächste Aktionstag „Lehrstellen im Handwerk-Last Minute
Lehrstellenbörse“ im City-Büro der HwK findet am 27. 8. statt.
Zum Kunsthandwerkermarkt, Handwerksfest und Schängelmarkt
vom 16. bis 18. September in Koblenz werden über 400 Aussteller
erwartet. Zahlreiche Lebende Werkstätten zeigen Handwerk live.
Das 2. Grundschulfest beim Handwerk findet am 21. Juni 2006
statt. Nach dem großen Erfolg des Sekundar-I-Festes sind diesmal
die Dritt- und Viertklässler am Zuge ....
Suche vom Guten zum Besse-
ren“, sind sichdiewirtschaftspo-
litischen Partner einig.
Eine besondere Initiative ging
dabei von der Handwerkskam-
mer Koblenz aus. Die HwK in-
itiierte den vom Wirtschaftsmi-
nisteriumdesLandesRheinland-
Pfalz jährlich durchgeführten
Wettbewerb zur „mittelstands-
freundlichsten Kommune“, der
immer wieder hervorragende
BeispielezurWeiterentwicklung
des wirtschaftlichen Umfelds
und Klimas auf regionaler Ebe-
ne hervorbringt.
Ob es um die Verkürzung der
Zahlungsweise, der Genehmi-
gungsverfahren, der Verbesse-
rungdesFlächenmanagements,
die Optimierung der Verwal-
tungsabläufe oder um die Ein-
bindung desMittelstands in die
regionaleEntwicklungsplanung
geht -Beispiele fürwirtschafts-
orientiertes Handeln gibt es
hierbei viele. Die Verwaltun-
gen nehmen die Belange der
mittelständischen Unterneh-
men und des Handwerks dabei
sehr ernst und bringen sie in
ihre Arbeit ein. Auffällig ist:
Beim Wettbewerb schneiden
die Gemeinden und Landkrei-
se im nördlichen Landesteil
überdurchschnittlich gut ab.
Auch ein Ergebnis der guten
Zusammenarbeit zwischen der
Handwerkskammer Koblenz,
den kommunalen Verwaltun-
gen und den Handwerksunter-
nehmen.
Für selbstständige Handwerksmeister ist es nicht neu: Ihre mitarbei-
tenden Ehefrauen sind eine wichtige Stütze, kümmern sich um
betriebliche Abläufe, sind oft die „gute Seele“ im Betrieb. Ging es
allerdings um die Versicherungspflichten, schnitten sie beimGesetz-
geber weniger gut ab. Als abhängig Beschäftigte zahlen sie zwar
Beiträge in dieArbeitlosen-, Kranken- undRentenversicherung - eine
böse Überraschung gab es in einigen Fällen aber dann, wenn der
Betrieb indie Insolvenzgingoder aus einemanderenGrundArbeitslo-
sengeld beantragt wurde. Denn: Nicht immer stuft die Sozialversiche-
rungmitarbeitende Familienmitglieder als Arbeitnehmer ein, sondern
als Mitunternehmer. Seit Januar 2005 gibt es hier mehr Rechtssicher-
heit. Bei neuen Arbeitsverhältnissen klärt die Bundesversicherungsan-
stalt fürAngestellte (BfA) denSozialversicherungsstatus automatisch.
Für „Altfälle“ übernimmt auf Antrag die Sozialversicherungsbei-
trags-Einzugsstelle (i.d.R. die Krankenkassen) das Clearingverfahren.
Mehr Infos dazu im Internet,
d in unserer
nächsten Ausgabe.
Gesetzesänderung bei Versicherungen
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