Handwerk Special Nr. 106 vom 16. Juli 2005 - page 6

Kfz-Handwerker schreiben TV-Geschichte(n) / rund ums Bike
16. Juli 2005
Nr. 106
Wegrammen, was vor die Haube kommt
Hinter die Kulissen des TV-Spektakels „Crash Challenge“ geschaut
Stefan Raab und Oliver Pocher hatten am
schnellsten raus, wie man die Konkurrenz
aus dem Weg räumt.“
Kfz-Technikermeister Peter Merz als Stock
Car-Experte über die „Crash Challenge“
Kfz-Techniker-
meister Peter
Merz (links) mit
Vater Reinhard
Merz, Kfz-
Mechaniker-
meister, auf
dem Dienstwa-
gen von TV-
Star Stefan
Raab, der bei
der „TV total
Stock Car Crash
Challenge“ den
Klassensieg
schaffte.
Kfz-Reparaturen aller Art gegründet 1845 als Schmiede 5
Mitarbeiter 4 Handwerksmeister Tel.: 02604/51 09
Steckbrief: Kfz-Betrieb Merz, Attenhausen
Demoliert,
aber
fahrbereit:
Stock Car
Ford
Granada.
Orthopädiemechanikermeister
Thomas Kipping
Biker-Party am 12. und 13. August in
Stockum-Püschen (Westerwald)
„Eine körperliche Behinderung muss nicht
zur Folge haben, dass Hobbies nicht mehr
ausgeübt werden können. Das würde dann
der Seele wehtun“, stellt Orthopädiemechani-
kermeister Thomas Kipping (34) aus dem Westerwälder Stock-
um-Püschen klar. Der Handwerksmeister weiß, wovon er redet,
spielen doch körperliche Einschränkungen im Leben seiner
Kunden und damit in seinem Alltag eine wichtige Rolle. Kipping
und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit hand-
werklicher Spitzenleistung körperliche Defizite auszugleichen
und mit einem besonderen Dienstleistungspaket zu helfen. Für
dieses Konzept erhielt das Unternehmen APT Aktiv-Prothesen-
Technik den Marketingpreis des Deutschen Handwerks 2005.
Zu einer Biker-Party lädt das Handwerksunternehmen am 12. und
13. August ein. Die Idee: „Wir veranstalten eine Party, die
behinderte und nichtbehinderte Menschen als Kontakt- und
Austauschplattform nutzen können.“ Angenehmer „Nebenef-
fekt“: „Wer gerne in seiner Freizeit Motorrad, Quad, Trike oder
Mountainbike fährt oder wieder fahren möchte, trifft hier jede
Menge Mitstreiter.“ Ein umfangreiches Rahmenprogramm rundet
die Party ab. Mehr Infos im Internet unter
Das besondere Engagement von ...
Moderne
Motorräder
für die
Ausbildung
Jugendli-
cher: HwK-
Aus-
bildungs-
meister
Frank
Birkenbach
freut sich
über zwei
bandneue
BMW.
BMW unterstützt Ausbildung
Schulung für Abgasuntersuchung an neuen Bikes
Unaufhaltsam bahnt sich TV-
Mann und Fleischergeselle
Stefan Raab seinen Weg nach
vorne, der gesäumt ist von
demolierten Pkws. Wieder
erwischt er einen Mitbewerber,
lässt ihn auf dem Dach liegend
hinter sich. 50.000 Zuschauer
in der „Arena auf Schalke“
sind begeistert, die Sendung
zur „Crash Challenge“ selbst
schafft an diesem Samstag-
abend Top-Einschaltquoten.
Wieder einmal hatte das Team
um Stefan Raab ein gutes Näs-
chen für ein Top-Event, bei dem
eine Reihe bekannter Fernseh-
und Showgrößen in gut „gepan-
zerten“ Crash-Cars immer im
Kreis und sich gegenseitig in die
Karre fahren. Schluss ist dann,
wenn nichts mehr rollt. Der
Raab-Ford, ein Granada Bau-
jahr 1979 mit 140 PS, macht
dabei eine gute Figur. Zerbeult,
aber fahrbereit ist er schließlich
das Siegerauto in seiner Klasse.
Als Streckenposten steht an die-
sem denkwürdigen Abend Peter
Merz im Innenraumdes riesigen
Stadions und schaut dem illus-
tren Treiben zu. Nicht ganz
berufstypisch freut er sich über
jedeneueBeulean„seinem“Gra-
nada. Merz ist Kfz-Techniker-
meister. Er und die Mitglieder
des „MSC Crazy Horses“ aus
Hofen-Steeden haben viele der
Fahrzeuge für diese Veranstal-
tung aufgebaut und die Crash-
Fahranfänger „geschult“. Die
wichtigste Regel: Rammt, was
euch vor die Haube kommt.
Attenhausen, ein kleines Dorf
im Rhein-Lahn-Kreis: Hier be-
treibt die Familie Merz seit 160
JahrenihrHandwerk.AlsSchmie-
degegründet,arbeiteninderKfz-
Werkstatt heute fünf Mitarbei-
ter, vier davon sindMeister. Drei
Generationen packen hier an.
ReinhardMerz, 52-jährigerKfz-
Mechanikermeister, überrasch-
te in seiner Jugend Vater Erich,
Schmiedemeister und heute 82
Jahre alt, mit der Entscheidung,
in seiner Freizeit Stock-Carsauf-
zubauen. Der Virus, Fahrzeuge
herzurichten, damit sie anschlie-
ßenddemoliert werden, hatte die
Familiebefallen–undnichtmehr
losgelassen.
Und so beschaffen sich Peter
Merzunddie38„CrazyHorses“-
Mitglieder meist ältere Autos,
entfernen die Inneneinrichtung,
Scheiben und entbehrlichen Lu-
xus wie Belüftung oder Klima-
anlage. Nackt werden die Wa-
gen im Karosseriebereich mit
aufgeschweißten Stahlplatten
verstärkt, wandert der Kühler
zum Schutz in den Innenraum,
werden Gitter da montiert, wo
einst die Scheiben saßen, wird
die Ölwanne verstärkt. Für die
Sicherheit des Fahrers sorgen
ein eingeschweißterÜberrollkä-
fig, Vollschalensitz und Vier-
punktgurt. „Rund 150 Stunden
Arbeit stecken in einem Stock-
Car, das einen reinen Material-
wert von nur rund 600Euro hat.“
Ein preiswertes Hobby, auch bei
den Reparaturarbeiten nach den
Rennen: Ein riesiger Vorschlag-
hammerbeseitigtdieKarosserie-
schäden, die Technik gibt es für
ein paar Euro auf jedemSchrott-
platz. Um so mehr freute sich
steigerung des Raab-Autos: Am
Ende kamen 2.741 Euro für den
demolierten Fernsehstar zusam-
men.
Ab 2006 wird die Abgasunter-
suchung (AU) auch für Motor-
räder Pflicht. Was für Pkw
und Lkw schon lange selbst-
verständlich ist, gilt zukünftig
ebenso für Motorräder.
Umdie Freiheit auf zwei Rädern
mit reichlich PS und Elektronik
genießen zu können, muss der
fahrbare Untersatz den AU-Test
bestehen.DieHwKKoblenz,seit
Jahren anerkannte AU-Schu-
lungsstätte, ist bereits jetzt auf
die neue Situation eingestellt.
Zwei funkelnagelneueSportmo-
torräder wurden der HwK zu
Schulungszwecken von BMW
zur Verfügung gestellt und ei-
gens von HwK-Ausbilder, Kfz-
Mechaniker- und Elektriker-
meister Frank Birkenbach, in
Berlin abgeholt. Sie haben die
Originalpräsentationsfarbe und
sind so im Verkauf nicht erhält-
lich. Zukünftig werden an den
neuen Maschinen in der Kfz-
Ausbildungswerkstatt der HwK
Lehrlinge im Rahmen der ÜLU
geschult und AU-Prüfungslehr-
gänge durchgeführt, die von der
TechnischenAkademiedesKfz-
Gewerbes überwacht werden.
Infos zu Abgasuntersuchungs-
schulungen bei der HwK,
Tel.: 0261/398-114, Fax: -990,
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