Handwerk Special Nr. 81 vom 30. Mai 2001 - page 9

„Titel-Star“ Uwe Fink / Neues zum Hausbau / HwK-Projekte auf dem Balkan
Es ist eine
gute Idee...
...mein Handwerk zu
erlernen weil die Bezah-
lung stimmt und Fach-
kräfte immer gebraucht
werden. Außerdem kann
ich mir später mein
Haus selbst bauen.
Patrick Carre, 17 Jahre,
Maurerlehrling im 1.
Lehrjahr beim Ausbil-
dungsbetrieb: Heno-Bau
GmbH, Dörth.
Westerwälder Handwerker aus
Neunkirchen für „Deutschlands
beliebteste Fertighäuser“ gekürt
Fingerhut Haus
schaffte Hattrick
Leser von vier verschiedenen
Fachzeitschriften kürten jetzt
DeutschlandsbeliebtesteFertig-
häuser. Der Firma Fingerhut
aus Neunkhausen im Wester-
wald gelang dabei mit einem ih-
rer Musterhäuser gleich drei-
mal der Sprung auf das Sieger-
podest.
Platz 1 für das beliebteste Fer-
tighaus, Platz 2 fürMittelklasse-
häuser und Platz 3 in der Preis-
klasse bis zu 400.000 Mark.
Auch in der Kategorie „Fertig-
häuser bis 330.000 Mark“ hatte
dasHandwerksunternehmen die
Nase vorn.
DasWesterwälderUnternehmen
wurde 1903 als Zimmerei und
Sägewerkgegründet.Bereits seit
den 50er Jahren fertigt Finger-
hut Fertighäuser. Die Firma hat
sich auf den Bau von Niedrig-
energie-, Ein- und Mehrfamili-
enhäusern in Holzverbundkon-
struktion spezialisiert. Seit An-
fang der 70er Jahre werden auch
Leichtbetonfertigkeller im eige-
nen Betonwerk hergestellt.
Voll im Trend: Das 3-Liter-Haus des Westerwälder Handwerksunternehmens Fingerhut.
Zum Titel: „Ausnahmezimmerer“ Uwe Fink
Neueste Projekte aus dem Bau-
programm von Fingerhut: Das
High-Tech-Haus, mit integrier-
ter Solartechnik, Regenwasser-
nutzungs- und Lüftungsanlage
sowie Niedertemperatur-Hei-
zung.
Energieeinsparungaufhöchstem
Niveau ist im so genannten 3-
Liter-Hausmöglich. Dafür sorgt
die kontrollierte Wohnraumlüf-
tung mit Wärmerückgewin-
nungsanlage. Sie nutzt die Wär-
me der verbrauchten Luft in den
Räumen.DenneuestenStandder
Technik repräsentiert die Gas-
Brennwerttechnik. Sie entzieht
den Rauchgasen einen Teil der
Wärme, die sonst ungenutzt ent-
weichen würde.
Der Jahres-Heizwärmebedarf
liegt pro qmbei drei Liter Heizöl
bzw. drei Kubikmetern Erdgas.
Die erhöhte Dämmung im ge-
samten Haus vom Fußboden bis
zumDachsowiediehochwärme-
gedämmte Außenwand helfen
zusätzlich Heizkosten zu spa-
ren.
Ein Juwel der Altstadt im bulgarischen Plovdiv ist „Dant-
schows Haus“, das jetzt als neues Beratungszentrum für
Denkmalpflege und Restaurierung eingeweiht wurde.
Nach zwei Jahren denkmalge-
rechter Renovierungwurde jetzt
von einer hochrangigen Delega-
tion unter Beteiligung der deut-
schen Botschafterin in Bulgari-
en, eines Vertreters des Bundes-
ministeriums fürwirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwick-
lung und der HwK Koblenz das
historische Wohnhaus des bul-
garischen Malers und Publizi-
sten Dantschow in der Altstadt
von Plovdiv, der zweitgrößten
Stadt Bulgariens, eingeweiht.
Das Restaurierungsprojekt wur-
de imRahmen der Partnerschaft
der HwK Koblenz mit der Wirt-
schaftskammer Bulgariens vom
BMZ gefördert. Jeder Restau-
rierungsschritt wurde als hand-
HwK und Partner von fünf Balkanstaaten
gründen Balkanbüro in Bulgarien
Altes Gemäuer in
neuem Glanz
werklicher Lehrgang gestaltet.
Das Haus soll künftig als Zen-
trum für Restaurierung und
Denkmalpflege dienen.
Nach der Eröffnung trafen sich
hier Vertreter von Handwerks-
organisationen aus Bulgarien,
Deutschland, Rumänien, Jugo-
slawien (Serbien, Montenegro
und Kosovo), Mazedonien und
Bosnien-Herzegowina und be-
rieten über die Gründung eines
Mittelstandsbüros Balkan mit
Sitz in Sofia. Entwicklungshil-
feprojekte der HwK in Südost-
europa sollen so miteinander
vernetzt werden - auch dies wird
vonder deutschenRegierungge-
fördert.
Warum Uwe Fink ein Ausnah-
me-Zimmererlehrling ist? Es ist
die zweite Handwerkslehre, die
der 27-Jährige absolviert. Er ist
bereits Tischlergeselle, ging
dannsiebenJahrealsFallschirm-
springer zur Bundeswehr. Hier
wurde er auf das Beratungszent-
rum „Bundeswehr-Handwerk“
aufmerksam, ließ sich informie-
ren und erlernt jetzt mit Förde-
rung des BFD im Rahmen eines
Umschulungsprogramms beim
Niederzissener Holzbauunter-
nehmen Adams das Zimmerer-
handwerk. Ungewöhnlich ist
nicht nur seine berufliche Lauf-
bahn, auch privat ist Uwe Fink
ein „Ausnahmemensch“: Wäh-
rend eines Einsatzes im Kosovo
lernte er seine heutige Ehefrau
kennen - sie wie er Soldat. In-
zwischen haben beide ein Kind.
ImBild eine „Ausnahmearbeit“:
Die historische römische Pfahl-
ramme - einStar derHandwerks-
messeKoblenz undErgebnis der
HwK-Unterweisung - wird im
Landesmuseum auf der Festung
Ehrenbreitstein aufgebaut. Mit
dabei auch Uwe Fink (2.v.l.).
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