Handwerk Special Nr. 81 vom 30. Mai 2001 - page 14

Fachbesucher und Kunden mit Handwerksmesse sehr zufrieden - Erfolgreiche Umstrukturierung:
Kapitel 8 der Erfolgsstory voll der Hammer!
Die HwK Koblenz als Veran-
stalter, Tausende von Fachbe-
suchern und interessierten
Kunden des Handwerks sind
sich einig: Die 8. MESSE AM
RHEIN:HandwerksmesseKo-
blenz war „7 Tage voll der
Hammer!“.
Das belegt die Aussteller- und
Besucherbefragung, die von ei-
ner externen Hochschulgruppe
durchgeführt wurde. Befragt
wurden rund 1600Besucher und
die Aussteller. Die Buchungen
für die nächste Messe vom 29.
April bis 5. Mai 2003 erfolgen
bereits in großer Zahl. Ausstel-
ler und Besucher sind sich ei-
nig, dass der eigentliche Schlüs-
sel zum Erfolg im Konzept der
MESSE AM RHEIN liegt: Die
Handwerksmesse präsentiere
sich mit einem ausgewogenen
Angebot für Fachbesucher und
Interessenten, geben 90 Prozent
der Besucher an.
Wie die HwK erklärt, sei die
vorgenommene Umstrukturie-
rung aufgegangen; der Fach-
markt „Hightech imHandwerk“
stand eindeutig imVordergrund.
DieBeschäftigungmit den tech-
nologischen Entwicklungen in-
teressiere Jung und Alt, genau-
so wie die Handwerker. Eine
großzügigere Gestaltung und
klarere Aufteilung in Aus-
stellungsbereiche habe das An-
gebot transparenter gemacht;
das Besucherinteresse sei ge-
zielter zu den individuellen Lei-
stungen der Aussteller geleitet
worden. Das Interesse von au-
ßen habe zugenommen, der Ein-
zugsbereich habe sich deutlich
ausgeweitet. Die Koblenzer
Handwerksmesse habe sich als
die Fachmesse in der Region
etabliert ohne an Attraktivität
für ein breites Publikum zu ver-
lieren.
Slogan und Plakatkampagne „7
Tage voll der Hammer!“ be-
zeichneten 80 Prozent der Be-
sucher als „auffallend“; die
Rhein-Zeitung mit „Handwerk
special“ nannten 75 Prozent als
Informationsquelle. Die durch-
schnittliche Verweildauer stieg
auf weit über vier Stunden. Ent-
sprechend registrierten dieAus-
steller (s.u.), dass die Besucher
vermehrt in Fachgespräche ein-
stiegen. Fast 90Prozent derAus-
steller sind mit ihrer Messe-
beteiligung insgesamt zufrie-
den. 55 Prozent erzielten be-
reits konkreteAbschlüsse;mehr
als 80 Prozent erwarten länger-
fristig ein lukratives Nach-
messegeschäft. Die positive
Grundstimmung wird gestützt
durch die Aussage, dass 99 Pro-
zent der Aussteller zahlreiche
bzw. vereinzelte Interessenten
neu gewinnen konnten. 60 Pro-
zent der Kontakte eröffneten
sich zu Fachbesuchern.
Trotz entscheidender Verbesse-
rungen in der Infrastruktur er-
weist sich die Situation um das
Messegelände immer noch als
veränderungsfähig für Besucher
und Aussteller. Die HwK als
Veranstalter werde die Hand-
werksmesse kontinuierlichwei-
terentwickeln. DieMESSEAM
RHEIN bleibe aber auch in ei-
nem größeren Rahmen der Zu-
sammenarbeit am Mittelrhein
das Flaggschiff mit eigenem
Gepräge.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-130, Fax:
Obermeister Christof Hansen
von der Elektro-Innung bestä-
tigt, dass ein breit gefächertes
Publikum sich für die neuesten
Entwicklungen in der Gebäude-
systemtechnik interessierte:
„Die Anfragen gingen in die
Tiefe, die Elektrotechniker-
Meister an unserem Stand führ-
ten intensive Fachgespräche.“
Auf rund 25 intensive Bera-
tungsgespräche pro Tag blickt
Ohne neue Kontakte verlässt kein Aussteller die MESSE AM RHEIN
Rainer Herzog am Stand von
Jungheinrich (Andernach, Re-
gale und Bediengeräte) zurück;
auch Mit-Aussteller fragten die
modernen Maschinen und
Werkzeuge nach.
TischlermeisterRolfLunnebach
aus Vallendar gingen bereits am
drittenMessetag dieVisitenkar-
ten aus: „Unsere mitgebrachten
Ideen für einenbegehbarenKlei-
derschrank passten zum Kun-
deninteresse. Die Besucher wa-
ren überrascht von der Vielsei-
tigkeit unseres Handwerks; wir
führten viele lange und intensi-
ve Gespräche.“ Dabei setzte
Lunnebach auf das Anschauen,
nicht auf das unmittelbare Ver-
kaufen, das er sich vom Nach-
messegeschäft verspricht. Aus-
drücklich begrüßte er die fach-
bezogene Aufteilung der Hal-
len, die ihn im Fachmarkt
„Haus+Raum“ in den direkten
Vergleichmit seinen Schreiner-
kollegen stellte.
Über Abschlüsse in sechsstelli-
ger Höhe berichtet Hardy
Schilkewitz von HS-Werbe-
technik. Imagewerbung hatte er
angestrebt und wollte neueste
Technik für denGroßdruck vor-
stellen. Bereits auf dem Messe-
gelände führte er „just in time“
erste konkrete Kundenaufträge
(auch von Mitausstellern) auf
demgezeigten Plotter aus. „Wir
haben aus unserer ersten Betei-
ligung vor zwei Jahren gelernt
und die Erfahrungen in der
Standgestaltung 2001 umge-
setzt.“
Andre Knöll von Klöschinski -
Als Spezialist für übergro-
ße Formate empfahl sich
Hardy Schilkewitz.
Rolf Lunnebach zog mit ei-
nem begehbaren Kleider-
schrank Interessenten an.
EDV mit System aus Mülheim-
Kärlich bestätigt, dass jeder
zweite Kontakt am Stand im
Fachmarkt „CiB - Computer im
Betrieb“ zu Besuchern aus dem
Handwerk ging. Damit gelang
es sich als Fachbetrieb zu prä-
sentieren, der Komplettlösun-
gen für EDV, Netzwerke und
Softwarelösungen anbietet.
Auch er setzt auf ein erfolgrei-
ches Nachmessegeschäft.
Kreditfinanzierung
in Zukunft teurer?
In den nächsten drei Jahren
sollten mittelständische Un-
ternehmen ihre Finanzen in
Ordnung bringen, denn die
Kreditvergabepraxiswird ver-
ändert und europaweit stan-
dardisiert. Darauf weist die
HwK Koblenz hin.
Alle Unternehmen werden
dann bei einer Kreditanfrage
analysiert, bewertet und Risi-
koklassen zugeordnet, nach
denen sich die Zinssätze rich-
ten. Dieses Verfahren wird
Rating genannt. Was steckt
dahinter?
In Basel ist die Bank für Inter-
nationalen Zahlungsausgleich
ansässig. Hier tagt alle drei
Monate einGremiumder Zen-
tralbanken und der Banken-
aufsichtsinstanzen, der so ge-
nannte Baseler Ausschuss.
Dieses Expertengremium hat
neue Eigenkapitalanforde-
rungen für Banken formuliert,
die von der EU-Kommission
bis Anfang 2002 in Richtlini-
en umgesetzt werden.
Banken und Sparkassen wer-
den nach den Baseler Be-
schlüssen verpflichtet, die
Eigenkapitalunterlegung nach
Ausfallrisiken der Kredite zu
variieren, nämlich zwischen 0
und 12 Prozent (bisher ein-
heitlich 8%). Das bedeutet: Je
mehr Eigenkapital ein Kredit-
institut an einen Kredit binden
muss, umso höher ist der Zins-
satz, den das kreditsuchende
Unternehmen zahlt.
Kreditwürdigkeitsüberprü-
fungen wurden immer durch-
geführt; in Zukunft müssen
Kreditinstitute die Unterneh-
men nach europaweit einheit-
lichen Verfahren Risikoklas-
sen zuordnen. Neben Bilanz-
faktoren fließen qualitative
Faktoren wie Führungsquali-
tät der Geschäftsführung,
Marktstellung, Innovations-
kraft und vorhandene Kon-
trollinstrumente in das Rating
ein. Zusätzlichwird einWarn-
system geführt, das Liquidi-
tät, Kontoführung, Zahlungs-
ziele, Reklamationshäufigkeit,
Mitarbeiterfluktuationunddas
Umfeld des Managements be-
rücksichtigt. FürUnternehmen
desHandwerkswird dieHaus-
bank das Rating vornehmen.
Unterm Strich erwartet die
HwKeine schwierigere Finan-
zierungssituation für das
Handwerk.
Weitere Infos
bei der HwK,
Tel.: 0261/398-249, Fax:
Nachrichtender
HwK Koblenz
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