Handwerk Special Nr. 81 vom 30. Mai 2001 - page 4

Nach der Lehre zur Bundeswehr und dann als Fachkraft zurück ins Handwerk.
HwK-Lehrgang brachte den Arbeitsplatz
Zwei CNC-Profis und ihr Weg
aus der Bundeswehr in den Beruf
Es ist eine
gute Idee...
...mein Handwerk zu
erlernen, weil ich mir
nur mit abgeschlossener
Lehre eine berufliche
Zukunft aufbauen kann.
Dabei habe ich die
Möglichkeit zwischen
drei Fachrichtungen zu
wählen. Ich habe Spaß
am Montieren und Fein-
arbeiten; Präzision ist in
meinem Handwerk ge-
fragt.
Sinayi Gümüs, 17 Jahre,
Maschinenbauerlehrling
im 1. Lehrjahr beim
Ausbildungsbetrieb:
Heuser Maschinenbau
GmbH, Höhr-Grenz-
hausen.
„Nach Abschluss des CNC-
Lehrgangs bei der HwK Ko-
blenz habe ich meinen Job be-
kommen“, freut sich Torsten
Simon aus Hermeskeil.
Der 23-Jährige arbeitet jetzt -
nach seiner Entlassung aus der
Bundeswehr - imsaarländischen
Gresaubach als CNC-Einrich-
ter. Auchder ausKirgisien stam-
mende Alex Schneider fand
durch seine Weiterbildung ei-
nen Arbeitsplatz als CNC-
Maschinenbediener.
Beide nutzten schon während
ihres Dienstes als Soldaten auf
Zeit die Möglichkeit sich durch
Fortbildung auf das spätere zi-
vile Erwerbsleben vorzuberei-
ten. Die Lehrgängewerden vom
Berufsförderungsdienst der
Bundeswehr (BFD) gefördert;
Voraussetzung ist ein schlüssi-
ger Qualifizierungsplan, den
sie im Gespräch mit HwK-Mit-
arbeiter Hans-Joachim Benner
vomBeratungszentrumBundes-
wehr-Handwerk - er ist selbst
Oberstleutnant der Reserve -
entwickelten.
Torsten Simon, der sich für vier
Jahre bei der Bundeswehr ver-
pflichtet hatte, wurde durch eine
Informationsveranstaltung des
Beratungszentrums in seiner
Kaserne in Diez aufmerksam;
Alex Schneider, SaZ 2 in
Mendig, fiel ein Infoblatt der
HwK in die Hände.
Beide kamen zum individuel-
len Beratungsgespräch in die
HwK Koblenz und fanden in
den CNC-Lehrgängen die ge-
eignete Fortführung und Ergän-
zung ihrer Erstausbildung als
Zerspanungsmechaniker.
Zwei, die ihr Ziel erreicht haben: Torsten Simon (r.)
und Alex Schneider in der CNC-Werkstatt der HwK.
CNC-Lehrgänge
Die HwK Koblenz bietet regelmäßig CNC-Qualifizierungsmaß-
nahmen an. Vom ersten Handgriff bis zum letzten Feinschliff
werden Training und neuestes Know-how geboten: Bedienung
von CNC-Werkzeugmaschinen, Erstellung von Programmen,
Planung, Organisation und wirtschaftliche Fertigung.
Zum CNC-Angebot gehören auch firmenbezogene Seminare,
deren Inhalt sich an die Bedürfnisse im Unternehmen anlehnt.
Informationen zur technischen Weiterbildung,
Tel.: 0261/398-113, Fax: -990, Email:
ternet:
Seit 1970 ist Horn Haustechnik
in Eichelhardt eine gute Adres-
se für Sanitär, Heizung und
Lüftungstechnik. Geschäftsfüh-
rer Gerhard Horn, selbst Zen-
tralheizungs- und Lüftungs-
bauermeister, Gas- undWasser-
installateurmeister und staatlich
geprüfter Heizungs-Lüftungs-
Sanitärtechniker, möchte das
Leistungsspektrum seines Un-
ternehmens mit 30Mitarbeitern
um den Elektro-Bereich erwei-
tern und sucht als Bereichsleiter
einen Elektrotechnikermeister.
Während der MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse Ko-
blenz stellte er am Stand des
Beratungszentrums Bundes-
wehr-Handwerk die Frage:
„Habt Ihr einen Meister für
mich?“
Handwerk special fragt nach:
Herr Horn, Sie bieten bereits
ein breites Leistungsprofil.
Warum die Erweiterung um
den Bereich Elektro?
„Habt Ihr vielleicht
einen Meister für mich?“
...fragt Heizungsbauermeister Gerhard Horn beim
Beratungszentrum Bundeswehr-Handwerk an
Horn: Wir erweitern unseren
Kundendienst aufgrund der
starkgestiegenenNachfrage und
der technologischen Entwick-
lung. Die Steuerungen für mo-
derne Heiz- und Klimaanlagen
und ihreEinbindung in ein haus-
technisches Gesamtkonzept -
Stichwort: Bus-Technologie -,
erfordern eine erweiterte und
differenziertereKompetenz. Für
diese Aufgabe suchen wir eine
Elektrofachkraft mit Kenntnis-
sen der Heizungs-, Lüftungs-
undSanitärtechnik bzw. Öl- und
Gasfeuerung.
Warum einen Meister, der
vorher Soldat auf Zeit war?
Horn: Einen Elektrotechniker-
meister suchen wir, weil er über
die Meisterprüfung ein hohes
Maß an Fachqualifikation mit-
bringt. Einem ehemaligen Zeit-
soldaten geben wir den Vorzug,
weil er durch die Arbeit in sei-
ner Dienstzeit und die Weiter-
bildung über den Berufsför-
derungsdienst der Bundeswehr
- in Zusammenarbeit mit der
Handwerkskammer - das Rüst-
zeug gerade für die modernen
Kommunikationstechnikenmit-
bringt: EDV, Internet, Daten-
fernübertragung und -steue-
rung... Dass der Werdegang
Handwerk-Bundeswehr-Hand-
werk eine 1a-Qualifikation für
die jungen Leute verspricht, da-
von bin ich überzeugt.
Neben der Meisterprüfung:
Welche Erfahrungen zeich-
nen ehemalige Soldaten be-
sonders aus?
Horn: Es geht um das Stichwort
Menschenführung. Als Unter-
nehmer haben wir Mitarbeiter,
die geführt werden müssen, de-
nen wir nicht nur Arbeitstech-
niken, sondern auch Motivati-
on und ein entsprechendes Ver-
halten beim Kunden vermitteln
müssen. Gerade unsere Kun-
dendienstmitarbeiter verkörpern
als Visitenkarte unseres Unter-
nehmens die Eigenschaften
Qualität, Fachwissen, Zuverläs-
sigkeit und Leistung in beson-
dererWeise. Bei einementspre-
chendenDienstgrad habenZeit-
soldaten ihre Schulungen zur
„inneren Führung“ absolviert.
Und dabei geht es in erster Linie
nicht um die militärische, son-
dern um die menschliche Füh-
rung.
Bei seinem Messerundgang informierte sich der HwK-
Vorstand auch über das neue Online-Angebot des Bera-
tungszentrums Bundeswehr-Handwerk. V.r.: Hans-Joa-
chim Benner, Gerhard Horn, Vizepräsident Ulrich Fer-
ber, Präsident Karl-Heinz Scherhag (MdB), Vizepräsi-
dent Werner Bomm.
Informationen
zum Beratungszentrum Bundeswehr-Handwerk und Ter-
minvereinbarung zum individuellen Beratungsgespräch,
1,2,3 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,...22
Powered by FlippingBook