Handwerk Special Nr. 80 vom 27. April 2001 - page 21

Ausruhen im Messepark der Stein-Handwerker auf dem Freigelände
Meist verbindet man mit Stei-
nen etwas Kaltes, Lebloses. Ein
Vorurteil, wie man auf dem
Freigelände der Handwerks-
messe feststellen kann. Denn
dort wird Stein lebendig, in al-
lenFacetten, dieNaturmaterial
zu bieten hat.
Wer die lebenden Werkstätten
der Steinmetze und Stein-
bildhauer besucht, kann sich
Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Mittelrhein
präsentiert Handwerk zum Anfassen
Kein Herz aus Stein
davon überzeugen, wie kreativ
mit dem „toten“ Material um-
gegangen werden kann. Robust
oder filigran, dekorativ oder
praktisch: nach allenRegeln des
Handwerks bearbeiteter Stein
gibt Straßen, Plätzen, Gärten
und Fassaden erst das charakte-
ristische Aussehen. „Es kommt
uns darauf an, die Vielseitigkeit
dieses Handwerks aufzuzei-
gen“, so Obermeister Walde-
mar Paffrath. „Fingerspitzenge-
fühl ist nämlich ebenso gefragt,
wie der Umgangmit demPress-
lufthammer.“
Über die Anforderungen des
Handwerks werden auch die
Lehrlinge berichten, die ihre
Fähigkeiten auf der Messe un-
ter Beweis stellen. „Wer sich
über die Perspektiven in unse-
rem Beruf kundig machen will
oder über die schulischen Vor-
aussetzungen für die Ausbil-
dung, ist natürlich herzlich zum
Gespräch eingeladen“, erklärt
Waldemar Paffrath. Eine Mög-
lichkeit, von der sicher reger
Gebrauchgemachtwird. Immer-
hin nutzen auf jederMessemeh-
rere Tausend Schüler die Gele-
genheit, sich über die zahlrei-
chen Ausbildungsberufe im
Handwerk zu informieren.
Handwerk unter
freiem Himmel
Auf der Handwerksmesse
präsentieren sich die Dach-
decker-Innungen Koblenz,
St. Goar und Rhein-Lahn
auf 200 m² im Freigelände.
Rund um das Berufsbild
können Sie sich informie-
ren: Dach-, Turm- und
Wandflächen auf Schalung,
Lattung oder sonstigen
Unterkonstruktionen, Aus-
führung aller funktions-
bedingten Schichten von
Flachdachabdeckungen
und -abdichtungen oder
das Verkleiden von Außen-
wänden. Das Arbeitsgebiet
ist vielfältig, reicht vom
Neubau bis zur Altbaure-
novierung. Der Aufbau von
Schutz- und Arbeitsgerüs-
ten, Blitzschutzanlagen,
aber auch Dachfenstern ge-
hört zum Berufsbild des
Dachdeckers. An einer Rei-
he von Dachmodellen wer-
den die Arbeiten mit ver-
schiedenen Materialien bis
hin zu Schiefer gezeigt.
Der Handwerkernachwuchs
erlebt hier: Auf dem Dach
geht es um Standsicherheit
und die Arbeit im Team.
„Die unbegrenzte Vielfalt des
Natursteins ermöglicht es, dass
er mit allen Materialien har-
moniert, deshalb beliebig kom-
biniert werden kann und den-
noch seine Einmaligkeit be-
hält“, erklärt Thomas Gerling
aus Höhr-Grenzhausen die
vielfältigen Gestaltungsmög-
lichkeiten von Marmor und
Granit.
Die komplette Badezimmerein-
richtung in Marmor präsentiert
der Steinmetz- und Stein-
bildhauermeister auf der MES-
SE AM RHEIN: Handwerks-
messe Koblenz.
Das Gestalten mit Naturstein
bestimmt die Arbeit des 41-Jäh-
rigen, der den 1950 von seinem
Vater Willy Gerling gegründe-
ten Betrieb in zweiter Generati-
on weiterführt.
Formen. „Steine sind
Symbol für die Ewig-
keit, Ausdruck des
Ewigen, Unvergäng-
lichen.Mich fasziniert
beim Stein das Ver-
borgene zu entdecken,
ihn zum Leben zu er-
wecken. Stein wird
nie langweilig“, so
Gerling. Große Be-
deutung misst der
Meister dem Dialog
Poesie in Stein
Steinmetz- und Steinbildhauermeister
Thomas Gerling präsentiert sich im
Fachmarkt Haus+Raum
Handwerkliche Spitzenleistung
und spritzige Ideen - mit diesem
Rezept hat Thomas Gerling seit
Jahren Erfolg bei seinen Kun-
den. Er zeigt ihnen vorab am
Computer wie ihr Auftrag spä-
ter aussehen kann. Zeitlose Ele-
ganz und individuelles Flair geht
von seinen Kreationen aus, die
sowohl private aber auch öf-
fentliche Kunden bei ihm be-
stellen. Marmor- und Granit-
bäder vieler Hotels sowie Tier-
skulpturen und Brunnen auf öf-
fentlichen Plätzen von Höhr-
Grenzhausen bis Berlin tragen
seine Handschrift.
Auch als Restaurator der Pfarr-
kirche in Vallendar und des
Domkruzifix in Mainz stellte er
sein Können unter Beweis. Der
Betrieb mit seinen fünf Mitar-
beiternwurdemehrfachmit dem
Leistungszeichen des Bundes-
innungsverbands für „hervor-
ragendgestaltete und ausgeführ-
teArbeiten“ ausgezeichnet. Die
europäische Stiftung „Pro
Veneta Viva“ förderte die Leis-
tungen des Firmenchefs mit ei-
nem Studienaufenthalt in Ve-
nedig.
Unter seinen Händen erhält der
harte Stein weiche, fließende
mit dem Kunden bei. „Die Ge-
staltung fängt bei der Beratung
an. Gerade im exklusivem In-
nenausbau ist sie unverzicht-
bar.“
Für Gerling ist es die dritte
Messeteilnahme in Koblenz.
Zahlreiche Aufträge gingen
nach der Handwerksmesse ein.
„Auch von unserem Stand wur-
de alles restlos verkauft“, freut
er sich.
Badezim-
merein-
richtung
in Mar-
mor hat
sich
Thomas
Gerling
als Mes-
sethema
gestellt.
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