Handwerk Special Nr. 80 vom 27. April 2001 - page 29

Medien auf der Messe: SWR
Ein bisschen SWR-
Geschichte(n)
Dukomenation „100 Jahre und mehr:
Handwerkskammer Koblenz“ über die
Presse(Zusammen)arbeit HwK / SWR
Auf der Handwerksmesse wird
sie zum ersten Mal vorgestellt,
zu einemMessesonderpreis von
75Mark kannman sie sogarmit
nach Hause nehmen: Die Do-
kumentationzum100.Geburts-
tag der Handwerkskammer
Koblenz.
Auf 400 Seiten wird in der
Dokumenation nicht nur
dasKammergeschehender
vergangenen 100 Jahre
vorgestellt, auch die Fra-
ge nach dem geschicht-
lichen, politischen und
gesellschaftlichen Umfeld, in
dem sich die HwK Koblenz ent-
wickelte und wer sie auf ihrem
Weg begleitete - oft bis zum
heutigen Tag - auch diese Frage
wird beantwortet.
So im Bereich Pressearbeit. Ein
wichtiger undverlässlicher Part-
ner ist dabei der Südwestrund-
funk SWR, vormals SWF, der in
Koblenz ein Studio unterhält.
Lesen Sie einen Auszug der Do-
kumentation, in dem die An-
fangsjahre des SWF in Koblenz
vorgestellt werden:
Am 14. Oktober 1945 begannen
die Besatzungsmächte mit der
Ausstrahlung eines Rundfunk-
programms aus Koblenz, der
Sender hieß „Radio Koblenz“ -
die Geburtsstunde des Südwest-
funks, der ab 1946 aus Baden-
Baden ausgestrahlt wurde.
Es ist ein Stück deutsche Rund-
funkgeschichte derNachkriegs-
jahre, als „RadioKoblenz“ 1945
den Betrieb aufnimmt. Dass der
Standort in der Rhein-Mosel-
Stadt liegt, hat Koblenz demein-
zig intakten Sendemast – einem
Holzsendemast des ehemaligen
ReichsrundfunksFrankfurt- zu
verdanken,dendieMilitärregie-
rung vorfand. Barbara Har-
nischfeger, Leiterin des SWR-
Studios Koblenz, beschreibt die
ersten„Sendetage“ ausKoblenz
so: „In der Falkensteinkaserne
bauten Kriegsgefangene aus
kompensiertem Material not-
dürftig ein Studio auf. Die re-
daktionellen Mitarbeiter von
„Radio Koblenz“ waren frei von
Nazi-Vergangenheit,aberunge-
lernt. Zwei französische Kon-
trolloffiziereließensichjedeSen-
dungalsManuskript zurZensur
vorlegen, sogar Interviews wur-
den schriftlich konzipiert. Mu-
sik live machten die Rheinische
Philharmonie und ein Radio-
Unterhaltungsorchester.Schall-
platten wurden anfangs in der
Bevölkerung beschlagnahmt,
dann freiwillig gestiftet.“
1950 wurde in Mainz der Süd-
westfunk als regionale Rund-
funkanstalt der ARD (Arbeits-
gemeinschaft der öffentlich-
rechtlichen Rundfunkanstalten
der Bundesrepublik Deutsch-
land) gegründet. 1954 wird erst-
mals das Fernsehen ausge-
strahlt,seit1965gibteseindurch
den Südwestfunk ausgestrahl-
tes eigenes Fernsehprogramm
für Rheinland-Pfalz.
Das Buch ist nach der Messe im
ausgesuchten Buchhandel oder
direkt beimGarwain-Verlag Ko-
blenz,Tel.:0261/91469267,Fax:
0261/100 25 99 wie auch im In-
ternet:
um
Preis von 95Mark (bis Ende Mai
75 Mark) erhältlich.
Radio mitten unter
uns, für uns
Ganz neu, ganz modern,
ganz dicht dran: Das neue
SWR-Studio in Koblenz
Schallschutz vom Feinsten:
Hinter „Panzerglas“ und ex-
tra starken Wänden macht das
StudioKoblenz seinProgramm,
ohne Einfluss „von draußen“.
„Das betrifft aber nur die Akus-
tik, nicht die Programminhalte”,
stellt Barbara Harnischfeger,
Leiterin des Studios, klar. „Für
Anregungen unserer Informan-
ten oder die Resonanz unserer
Hörer sindwir immer empfangs-
bereit.“ Mit insgesamt 18 Re-
dakteuren, Reportern undAssis-
tenten macht sie Radio für die
Region aus der Region. Und das
Das Buch zum
HwK-Jubiläum: „100 Jahre
und mehr: Handwerkskam-
mer Koblenz“ ist jetzt
erschienen und u.a. auf der
Messe erhältlich.
Die Szene hat et-
wasUnwirkliches:
Während ein paar
Meter weiter, mit-
ten in der Koblenzer
Innenstadt, der Straßenverkehr rollt, ma-
chen die Südwestrundfunkler im Studio Ko-
blenz ihr Programm. Von den Autofahrern
ahnt wahrscheinlich niemand, dass über sei-
nem Kopf am Friedrich-Ebert-Ring 31 gerade
das Programm live in den Äther geschickt wird,
das vielleicht gerade bei ihm im Auto den Ton
angibt. Die Radiomacher ihrerseits sehen zwar
den Verkehr, hören können sie ihn nicht.
Barbara Harnischfeger, Leiterin des SWR-Studios
Koblenz, in „ihren“ neuen Hightech-Senderäumen am
Friedrich-Ebert-Ring 31.
SWR4 auf der
Messe (Halle9):
Am Samstag, 28. April und
Dienstag, 1. Mai gibt es von 10
bis 17Uhr nebenvielMusikvor
allemWissenswertes inSachen
Mode. Am28. April wird Star-
gast Tommy Steiner mit seinen
Hits in der Sendung „Wünsch
dir was“ für Stimmung sorgen,
am 1. Mai sind es die „Frohen
Sänger Westerwald“.
Das SWR-Fernsehen wird
auch 2001 die Koblenzer
Handwerksmesse den
rheinland-pfälzischen
Zuschauern ins Wohnzim-
mer „liefern“.
im neuesten und einem der mo-
dernsten Sendestudios des Süd-
westrundfunks. Seit 5. April ist
SWR4-Radio Koblenz hier “on
air“.
Die Radios der Hörer stehen im-
merhin in drei Bundesländern.
In Rheinland-Pfalz und bis nach
Nordrhein-
Westfalen
und Hes-
sen hinein
kann man die Koblenzer emp-
fangen. „Der Schwerpunkt un-
serer Arbeit liegt bei SWR4“, so
Barbara Harnischfeger. Sie be-
tont aber die Zuarbeit des Stu-
diosfüralleWellendesSüdwest-
rundfunks. Und sogar eine Vi-
deo-Überspielmöglichkeit für
Fernsehbeiträge gibt es im neu-
en Studio erstmals.
Die Datenpakete von Hörfunk
und Fernsehenwerden über eine
Telefon-StandleitungnachMainz
geschickt.Undselbstdann,wenn
in Koblenz die Lichter wegen
Stromausfalls ausgehen sollten
- das Radioprogramm würde
dank autarker Stromversorgung
weiterlaufen.
1975startetedieJournalistinBar-
bara Harnischfeger ihr Engage-
ment für
den da-
maligen
SWF in
Koblenz,
„zunächst
als Einzelkämpferin“. Ihr Name
steht heute - zwangsläufig - für
den SWR in Koblenz, sie kennt
ihren „Laden“ aus dem Eff-Eff:
„Das beinhaltet viele Aufgaben.
Kontakte pflegen, Themen auf-
nehmen, intern Arbeitsstruktu-
ren schaffen, Personal führen,
Programmanregen,Qualitätopti-
mieren, die technischenArbeits-
grundlagenbeschaffen,Etatkon-
trollieren“. Und selbst natürlich
Radio machen.
Die Koblenzer gehen mit ihren
„eigenen“Regional-Nachrichten
11 mal täglich auf Sendung in
SWR4, immer umHalb.Mittags
von 12.05 Uhr bis 13 Uhr wird
live das Mittagsmagazin ausge-
strahlt. Seit Beginn des Jahres
ist der „Radiotreff-Regional von
16.30bis 17.00Uhr dazugekom-
men. Themen auch hier: „Aktu-
elleBerichte,Interviewsunddas,
was bei denHörernvor derHaus-
tür stattfindet“, beschreibt Bar-
bara Harnischfeger. Und sieht
im Hörer nicht den alten oder
jungen Menschen, den mit be-
sonderenMusik-Vorlieben, son-
dern den „Menschen, der wissen
will, was um ihn herum los ist“.
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