Handwerk Special Nr. 80 vom 27. April 2001 - page 31

Im Interview: RPR-Marketingchef Thul / Gläsernes RPR-Messestudio
Walter Thul spricht überMarke-
ting-Tools, den englischen Be-
grifffürdieWerkzeugeverkaufs-
fördernder Maßnahmen. Und
muss selbst über die Namens-
ähnlichkeit zwischen dem Be-
griff und seinemNamen lachen.
Und doch hat das Symbolkraft,
denn so, wie der Koblenzer die
Werkzeuge fürs Marketing per-
fekt beherrscht, ist er selbst Be-
standteil eines funktionierenden
Marketingskonzepts.Marketing:
DasistdiehoheKunst,Verkaufs-
gütern ein günstiges Umfeld zu
schaffen. Ein kompliziertes Ge-
flecht aus der Wechselwirkung
zwischenMarktsituation,Unter-
nehmenszielenundKundenwün-
schen. Für RPR bedeutet das:
Der Sender schafft sich selbst
eine Marktstellung, ein Image,
das Unternehmen für Werbung
suchen. Werbung, die als Bot-
schaft bei möglichst vielen Hö-
rern zielgruppenorientiert an-
kommt. So einfach ist das.
Das Ohr immer auf
Empfang
Walter Thul, RPR-Marketing-Chef, über gutes Radio, Joghurt-
Sendezeiten und den RPR-Messeauftritt
Auf die Idee mit demStadion-Radio und TV auf Großbildwänden beim
1. FCK auf dem Betzenberg ist er gekommen. Der Kontakt zu den
Weltstars derMusikszene gehört zumArbeitsalltag. Und wannman via
Radiowerbung am besten Joghurt, Schaukelpferde oder Cabriolets
verkauft, weiß er aus dem Eff-Eff. Wer wann zu welcher Zeit „seinen“
Sender RPR hört, ohnehin. Walter Thul, Jahrgang 52, der Mann fürs
Marketing bei der „Rheinland-Pfälzischen Rundfunk GmbH.“, kurz
RPR, in der Ludwigshafener Zentrale.
Erfolg „on air“
Dieses Marketingkonzept geht
längst über die Ausstrahlung ei-
nes guten Radioprogramms hin-
aus. Konzerte, Promotionveran-
staltungen,BeschallungoderMo-
deration bei Veranstaltungen, so
auf den Rennstrecken Nürburg-
und Hockenheimring, die Prä-
senz auf Messen (seit der Pre-
miere 1987 auch auf der Hand-
werksmesseKoblenz) bis hinzur
kleinen Anstecknadel mit dem
RPR-Logo – all das gehört dazu.
Ein Riesenapparat an Organisa-
tion, Finanzierung und Refinan-
zierung.EinunerschöpflichesRe-
pertoire anKontakten undKom-
munikation, umschreibt Walter
Thul. Ein wichtiger Bereich für
RPR–demSender, dessenRich-
tungerzusammenmitRPR-Chef
Dr. Horst Fangerau seit 12 Jah-
renmaßgeblich steuert: „Damals
hatte RPR einen Jahresumsatz
von 8 Mio. Mark und tiefrote
Zahlen. Heute sind es Einhun-
dert Mio. Mark Bruto, längst
erzielen wir Gewinne“. Eine Er-
folgsstory sind auch die Hörer-
zahlen: Mehr als 42 Prozent al-
ler Radiohörer in Rheinland-
PfalzwählendieFrequenzenvon
RPR 1 oder 2 – das ist hierzulan-
de Spitze.
Das Urteil lautet: Radio
Eckpunkte dieses Erfolges sieht
Thul in der Gründung einer Ein-
heitsgesellschaft 1989, der Inte-
gration der Regionalstudios in
Trier, Koblenz, Mainz und Lud-
wigshafen, der Präsenz vor Ort,
bei der jetzt mit Schnellreporta-
gewagen nochmals Gas gege-
ben wird, sowie dem „breit an-
gelegtenFocus derMitarbeiter.“
Eine Anwältin aus Berlin steht –
irgendwie - für die Mitarbeiter-
philosophie des Senders: Die
Juristin wollte unbedingt zum
Radio, heutemoderiert sie „live“
für RPR auf dem „Betze“.
Thuls persönliche Erfolgsstory
beginnt in seiner Heimatstadt
Koblenz als „Marketing-Mann“
beimLokalanzeiger„Schängel“.
SeineMedienerfahrunghilft ihm
später auch bei RPR, „obwohl
ich eher Manager als Radioma-
cher bin“ bekennt er freimütig.
SeinArbeitstagbeginntmorgens
um kurz vor sechs – er brauche
weniger Schlaf im Alter, so die
BegründungdesFrühaufstehers.
Auf dem 140 Kilometer langen
Weg zur Arbeit nach Ludwigs-
hafen beginnt diese mit zahlrei-
chen Telefonaten. Und Radio-
hören. Er macht kein Geheimnis
daraus, dass auch der SWR im
Auto läuft. „Wen bringen die,
was bringen die“ – das Ohr im-
mer auf Empfang. Und wenn
manch anderer auf Durchzug
schaltet, wird er hellhörig: Wer-
bung. Die vergleichbaren RPR-
Daten hat er alle im Kopf.
Einen siebenten Sinn für die
Dinge haben, die das Marke-
ting-UmfeldfürRPRverbessern,
mit denen man Geld verdienen
kann – den hat Thul zweifellos.
Dabei hat er eine unaufdringli-
che, aber zielorientierteArbeits-
weise, „die auch von Kompro-
missen geprägt ist“. Höhepunk-
te der Erfolgsbilanz sind sicher
die zahlreichen Konzertveran-
staltungen landesweit, auch in
Koblenz (Rahmenprogramm
Rhein in Flammen, die „Wieder-
vereinigungsparty“ am 3. Okto-
ber 1990 – die zweitgrößte bun-
desweit nach Berlin). Thul zu
Koblenz: „Die Menschen hier
haben mir viel gegeben. Mit Si-
cherheit konnte ich ihnen auch
etwas zurückgeben.“
Doch auch die wenigen Kratzer
der ansonsten glänzenden Er-
folgsbilanz versteckt er nicht:
„Das Plakat einer Flopp-Veran-
staltung hängt genau vor mei-
nem Schreibtisch“. Eine War-
nung, sagt er, die wach hält.
Denn: „Wenn man sich zurück-
lehnt, verpennt man Entwick-
lungen.“ Und schon ist Thul
wiederunterwegs,plant600Ver-
anstaltungenindiesemJahr.Eine
davon ist die Handwerksmesse
Koblenz–einHighlightimRPR-
Kalender.
Walter Thul mit RPR-Moderator Tillmann Uhrmacher
im „Herz“ der Ludwigshafener Radiozentrale: Hier läuft
das Programm zusammen und geht „on air“, was wir im
Radio „da draußen“ zu hören bekommen.
Ihre Stimmen kennt jeder, ihre Namen auch. Doch wie
sie aussehen, wie sie arbeiten - daswissendiewenigsten.
Auf der Messe am Rhein wird dieses Geheimnis um die
Radiomacher von RPR gelüftet. Im „GläsernenStudio“
lassen sie sich über die Schulter aufs Mikrofon und die
riesigen Misch- und Regelpulte schauen. Die Stimmen
im Radio bekommen so auf der Messe ein Gesicht...
Die Hörerzahlen von Radio RPR sprechen für sich: In
Spitzenzeiten - die sind übrigens morgens zwischen 7
und 8 Uhr - sind eine halbe Mio. Hörer „auf Sendung“.
Die Ludwigshafener sind mit ihren zwei Sendern der meist
gehörte Radiosender in Rheinland-Pfalz, soMarketing-Leiter
Walter Thul (im Interview auf dieser Seite). Das Team hinter
diesem Erfolg können Messebesucher im „Gläsernen Studio“ auf
der Messe kennenlernen: Hier wird live produziert und gesendet.
Erstmalig präsentiert RPR ein eigenes digitales Web-Radio. Der Knül-
ler dabei: DieMessebesucher könnenmit Hilfe der Radiomacher selbst
Radio gestalten! Das spezielle Messe-Programm informiert darüber
hinaus mit aktuellen Messe-Nachrichten, Verkehrs-News rund ums
Messegelände und selbst darüber, wo gerade welches Gewinnspiel
stattfindet. In einer Radio-Bar treffen sich die RPR-Moderatoren und
Redakteure mit Messegästen und „talken“. Für richtig gute Unterhal-
tung sorgt RPR außerdem auf der Aktions-Bühne im Freigelände.
Messe-Radio
zum Anfassen
Radio RPR kommt mit gläsernem
Sendestudio und Aktionsbühne
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