Handwerk Special Nr. 80 vom 27. April 2001 - page 18

Sonderschauen des Kunsthandwerks finden Sie in den Hallen 4 & 5 & 9
Schmuck lässt Augen leuchten
und Herzen höher schlagen.
Früher und in vielen orientali-
schen Kulturen noch heute gilt
er als Zeichen vongesellschaft-
lichem Status und Wohlstand.
Die Menschen unserer Tage
unterstreichen mit ihm ihren
Typ, ihren Geschmack, ihre
Persönlichkeit. Schmuckde-
signer aus dem In- und Aus-
land sorgen auf der MESSE
AMRHEINmit ausgefallenen
Ideen für echte „Schmuck-
erlebnisse“.
Der Natur nachempfunden
Zum drittenMal dabei ist Wolf-
gang Lorenz, Dipl.-Schmuck-
designer aus Weimar. Bei sei-
ner erstenMesseteilnahme1993
erhielt er für seine ausgefallene
Schmuckkollektion den begehr-
tenMessepreis. Lorenz entwirft
jedes Objekt mit konsequentem
Gestaltungswillen und höch-
stem Anspruch an die hand-
werkliche Ausführung. Seine
Besonderheit liegt in seinem
bewussten Streben nach einer
natürlichen unaufgesetztenEle-
ganz, die dem spannungsvollen
Balanceakt zwischen material-
und körpergerechter Form zu
verdanken ist. Bei der Gestal-
tung seiner Ringe, Armreifen
und Ketten in Edelmetall be-
dient er sich Formen aus der
Natur. Wie die Zellen einer
Pflanze reihen sich die Glieder
einer Kette aneinander. Abstra-
hiert findet
man in seinen Arbeiten die ge-
schwungenenLinien eines Blat-
tes, die Form einer Frucht, die
fließende Bewegung des Was-
sers wieder. Zu sehen sind seine
Arbeiten in Halle 4, Stand 458.
Guss in der verlorenenForm
Schmuck als Ergebnis eines
„Gusses inder verlorenenForm“
zeigtDipl.-Metalldesigner Jens
Nettlich aus Göttingen.
„Zuerst wird einModell
aus Wachs hergestellt
und in flüssigenGips
eingebettet. Sobald
der Gips hart ist,
wird er erwärmt.
Das Wachs fließt
heraus und die
Negativform wird
mit Gold oder Sil-
ber aufgefüllt. Um an
das Schmuckstück zu
gelangen, muss die Form
zerschlagenwerden.Daher der
Name“, erklärt Nettlich die äl-
teste Buntmetallverarbeitungs-
technik der Welt, die zu Beginn
der Bronzezeit ca. 3000 v.Chr.
ihre Blütezeit hatte. Alle von
ihm angefertigten Schmuck-
stücke sind deshalb auch Uni-
kate. „Ich modelliere jede Form
nur einmal“, erklärt er. Mehr
dazu in Halle 4, Stand 449.
Silberne Talking rings
„Talking rings“ nennt Dipl.-
Designer CordTheinert ausHil-
desheim seine Ringkreationen
aus Silber. „Es sieht aus als ob
Figuren miteinander kommuni-
zieren“, erklärt er seinen skulp-
turalen Schmuck. Die nicht all-
täglichen Ringe sind nicht nur
Fingerschmuck, sondern
auch als Kleinskulp-
tur im Rahmen an
derWand oder auf
der Kommode im
Es leuchten nicht nur
die Sterne
„Schmuckerlebnisse“
in der Halle des internationalen Kunsthandwerks
Wo h n -
raum denkbar. In jedem Fall
fallen sie aus dem Rahmen.
Überzeugen Sie sich in Halle
4, Stand 449.
Aus Damaszener Stahl
Im Bunde der Schmuck-
designer am Gemeinschafts-
stand 449, inHalle 4 der Dritte
ist ChristophBeysser ausHan-
nover. Gemeinsam mit Thei-
nert und Nettlich hat er an der
FH in Hildesheim Metall-
gestaltung studiert. Seine Rin-
ge „leben“ vom Material: Da-
maszener Stahl mit Silberein-
lage. „Die Struktur, Streifen-
und Schlangenlinien, ist ein-
malig schön, jeder
Stein würde nur stö-
ren“, beschreibt
Beysser den
Schmuck.
Aus pflanzlichem Gold
Modernen Bernsteinschmuck
aus Polen und Litauen gibt es in
Halle 4, Stand 455 und 409.
„Der Bernstein lässt sich leicht
dimensionieren, da erweich und
leicht ist. Beeindruckend ist sein
breites Farbspektrum, von weiß
bis dunkelbraun“ erklärt An-
drezey Mosiewicz aus Sopot,
Polen, die Faszination des
Schmucks aus pflanzlichem
Gold.
Die HwK-Partnerländer
Die Partnerländer der Hand-
werkskammer Koblenz: Bulga-
rien, Bosnien, Mazedonien, Se-
negal, Vietnam, Laos undKam-
bodscha präsentieren an ihren
Ständen in Halle 9 überwie-
gend filigran wirkenden Silber-
schmuck. Spannend ist vor al-
lem die vom europäischen ab-
weichende Gestaltung der
Schmuckstücke aus Fernost.
Brosche, Ohr-
stecker und Ring aus
galvanisiertem und
vergoldetem Seidenpa-
pier von Kyung-Shin Kim
aus Korea.
Der Ring „Grüne Rose“
von Jens
Nettlich.
Halsschmuck und
Ringe von Wolf-
gang Lorenz.
Darunter:
Ringe von
Christoph
Beysser.
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