Handwerk Special Nr. 169 vom 27. April 2013 - page 11

Kreatives Handwerk: Maler und Lackierer sowie Glaser
11
Nr. 169
27. April 2013
Meistervorbereitung bei der HwK Koblenz: Glaser schneiden Watt und Volt zurecht
Was haben Glaser mit
Watt und Volt zu tun?
„Spätestens, wenn wir
elektrische Jalousien
oder Rollläden installieren
oder an ihnen arbeiten,
sind Fachkenntnisse im
Bereich Elektrotechnik
gefragt“, bringen es Se-
mai Kurz und Susanne
Schneider auf den Punkt.
Beide sind im Meistervorbe-
reitungskurs der Glaser an der
„Staatlichen Glasfachschule
Hadamar“, die im Spezialbe-
reich„Elektrofachqualifikation
fürfestgelegteTätigkeiten“mit
derHandwerkskammer(HwK)
Koblenz zusammenarbeitet.
Für die angehenden Hand-
werksmeister ergeben sich so
ideale Rahmenbedingungen,
denn mit ihrer Einrichtung
ist die HwK-Schulungsstätte
im Kompetenzzentrum für
Gestaltung, Fertigung und
Kommunikation europaweit
Spitze und bietet optimale Lern-
möglichkeiten.
Zwei Wochen dauert die Schu-
lung,„diewirklichKlasseist.Die
enge Verbindung aus Theorie
und Praxis im Schulungsraum
und Top-Technik helfen uns,
die Unterrichtsinhalte schnell
zu erfassen und fachlich um-
zusetzen. Zwischen Schulbank
und Elektroinstallation liegen
drei Schritte und wir können
das Erlernte so ganz schnell über
Schalter und Kabel umsetzen“,
schwärmen Susanne Schneider,
23-jährige Glaserin aus Augs-
burg und Semai Kurz, 27 Jahre
und in Marburg zu Hause. Mit
Schaltplänen und Messgeräten
„bewaffnet“, stecken sie auf
den Montagewänden die Elek-
trotechnik, „mit dem schönen
Lern-Effekt verbunden: Entwe-
der passiertwas aufKnopfdruck,
oder eben nicht ...“.
Mehr Informationen zur
Meistervorbereitung bei der
HwK Koblenz, Tel.: 0261/
398-311, Fax: -990, E-Mail:
Internet:
de/meister
Handwerk – Denkmalschutz – Ehrenamt
Die komplette Auflistung
aller Ehrenämter, die Ma-
ler- und Lackierermeister
Norbert Theis aus Pfaffen-
Schwabenheim sowohl
für Vereine, Institutionen
als auch öffentliche
Einrichtungen ausübt,
würde sehr lang. Eine
Gewichtung vorzuneh-
men, erscheint nahezu
unmöglich.
Der 51-Jährige lebt durch die
Vielfältigkeit seiner Aufgaben.
Immerwieder gelingt es ihm, die
Menschen in seiner Umgebung
mit soliden, sprudelnden Ideen
mitzureißen und zu begeistern.
Durch das Engagement in der
Katholischen Landjugend früh
motiviert, entwickelte sich sei-
ne Leidenschaft für historische
Monumente und deren Bewah-
rung. Für seine Leistungen in
der Denkmalpflege und seinen
unermüdlichen Einsatz für das
Gemeinwohl wurde er mit dem
BundesverdienstkreuzamBande
geehrt. Die Regionalinitiative
Rhein-Nahe-Hunsrückzeichnete
ihn als Unternehmer des Jahres
2011 aus.
Norbert Theis wusste früh,
dass er die Dinge selbst in die
Hand nehmen muss, um etwas
bewegen zu können. So legte
er vor 27 Jahren als 24-Jähriger
die Meisterprüfung im Maler-
Maler- und Lackierermeister Norbert Theis lebt für das Gemeinwohl
Steckbrief:NorbertTheis,Pfaffen-Schwabenheim
Gegr. 1987 | 30 Mitarb. | Altbausanierung, Putz- und Stuckarbeiten,
Fassadengestaltung | Tel.: 06701/ 7877 |
und Lackiererhandwerk ab und
machte sich ein Jahr später
selbstständig. Aus dem Ein-
Mann-Betrieb entwickelte sich
schnell ein 30 Mitarbeiter zäh-
lendes Unternehmen, das zu den
führenden inderDenkmalpflege
in Rheinland-Pfalz zählt und in
dem bislang fast 40 Lehrlinge
ausgebildet wurden. „Für mich
war es immer selbstverständlich,
dass ich mich auch in den Be-
rufsorganisationen und für den
Nachwuchs engagiere.“
EristObermeisterderMaler-und
Lackiererinnung des Kreises
Bad Kreuznach, war Vorsit-
zender des Öffentlichkeitsaus-
schusses des Landes und auch
stellvertretender Vorsitzender
im Bundesverband Farbe, Ge-
staltung, Bautenschutz. Norbert
Theis ist Vorstandsmitglied der
Kreishandwerkerschaft Rhein-
Nahe-Hunsrück und gehört zu
den Gründungsmitgliedern der
Fördergemeinschaft Kirchen,
KlosteranlagenundKulturdenk-
Malermeister Norbert Theis hat seine Handschrift an
vielen Denkmälern in der Region hinterlassen, wie hier
am Kurfürstlichen Schloss zu Mainz ...
Foto: privat
... oder in der Kathedrale St. Joseph auf Sansibar.
Foto: privat
mäler Pfaffen-Schwabenheim
und noch vieles mehr.
Bauliches Erbe
neu beleben
Die bedeutendsten Denkmäler
der Region tragen seine Hand-
schrift: der Mainzer Dom, die
Christuskirche und das Kur-
fürstliche Schloss in Mainz, der
Wormser Dom. In Bad Kreuz-
nach sanierte er die Kreuzkirche
und mit demStadtschreiberhaus
eines der ältesten Fachwerkhäu-
ser der Stadt. „Der Gedanke,
Zeugnisse der Vergangenheit
für die nachfolgendeGeneration
zu erhalten, alte Mauern mit
neuem Leben zu füllen, treibt
mich an.“ Sein Motto: „Gebt
mir eine Aufgabe, dann lösen
wir sie schon.“
Auch internationale Projekte
scheutderMalermeisternicht.So
saniert er zur Zeit dieKathedrale
St. Joseph auf Sansibar, die zum
Unesco-Weltkulturerbe zählt.
„Ich helfe, wo Hilfe gebraucht
wird“, sagt er. Man sieht ihm
seine Anstrengungen nicht an.
Er wirkt gelassen, in sich ru-
hend, gleichwohl hellwach und
aufnahmebereit. Souverän und
bescheiden zugleich. „Wir iden-
tifizieren uns mit ihm. Er ist ein
Mann mit Visionen, ein leben-
der Fels, wohltuend in unserer
aufgeregten Welt“, sagen die
Mitarbeiter über ihren Chef.
Ein Punkt liegt Norbert Theis
sehr am Herzen. Er sucht qua-
lifiziertes Personal für weitere
große Projekte im Bereich der
Denkmalpflege, Restaurierung
und Renovierung, aber auch den
profanenBereichenwiePutzund
Stuck,Wärmedämmverbundsys-
teme und mehr. „Fachkräfte zu
finden ist nicht einfach, sichert
aber die Zukunft des Betriebes“,
weiß er.
Kraft für seinWirken holt er sich
bei den regelmäßigen Treffen
mit der Chorale Augustiniense,
der Choralschola der Förderge-
meinschaft, die dieTraditiondes
gregorianischen Chorals pflegt.
Mit viel Liebe betreibt er vor
Ort auch noch eine Pferdepen-
sion, die sich vorwiegend der
Freizeitgestaltung für Kinder
und Jugendliche widmet. Sein
Hobby ist das Kutschfahren, das
er auch in der Fahrausbildung
weiter vermittelt.
Spätestens bei der Prüfung sollte
dann das passieren, was laut
Aufgabenstellungerwartetwird.
Doch da sind die sechs Teilneh-
mer aus ganz Deutschland recht
optimistisch. Dank guter Vorbe-
reitung wird das schon ...
Susanne Schneider
beim Aufbau einer elek-
trischen Schaltung.
Glaser Semai Kurz aus
Marburg: „HwK bietet opti-
male Lernmöglichkeiten!“
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12-13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...24
Powered by FlippingBook