Handwerk Special Nr. 169 vom 27. April 2013 - page 3

Die Beurteilung der Geschäftslage im HwK-Bezirk
Koblenz zeigt sich im Frühjahr 2013 leicht eingetrübt.
Die Erwartungen für die Zukunft weisen aufwärts.
Handwerk informiert über wirtschaftliche Lage
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Nr. 169
27. April 2013
Konjunkturbericht
Der lange und kalte
Winter hinterlässt auch
im jüngsten Konjunktur-
bericht des Handwerks
seine Spuren. So fällt die
Beurteilung ihrer aktu-
ellen Geschäftslage im
ersten Quartal 2013 durch
die Mitgliedsbetriebe der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz eher gedämpft
aus. Die Erwartungen
für das nächste Quartal
bleiben dagegen optimis­
tisch.
Nach der aktuellen Konjunktur-
befragungunter 2.800Handwer-
kern im nördlichen Rheinland-
Pfalz schätzen 76 Prozent der
befragten Betriebsinhaber ihre
Geschäftslage als gut und be-
friedigend ein. Im Frühling des
Vorjahres waren dies noch 83
Prozent. Im Landesdurchschnitt
berichten aktuell 75 Prozent
über ein zufriedenstellendes
Geschäftsklima(Vorjahreswerte
in Klammern: 83 %). Die Ein-
schätzung über die Erwartungen
fürdas2.Quartalstimmenjedoch
zuversichtlich. 86 Prozent der
Handwerksbetriebe erwarten
eine gute und zufriedenstellende
Geschäftslage (Koblenz: 88 %,
Rheinland-Pfalz: 87 %).
„Das Jahr 2013 ist eher zu-
rückhaltend gestartet. Dennoch
erwarten wir insgesamt für
dieses Jahr eine stabile Kon-
junkturentwicklung in unserem
Kammerbezirk“,schätzenHwK-
Präsident Werner Wittlich und
Langer Winter hinterlässt Spuren – Aussichten positiv
Nachgefragt
Wirtschaftslage im Handwerk
Die jüngste Konjunkturumfrage unter
2.800 Handwerksbetrieben spricht Klar-
text: Im Frühjahr 2013 ist die Lage des
Handwerks nicht so gut, wie vor einem
Jahr. Doch die Aussichten stimmen po-
sitiv. Und bei den wichtigen Eckpunkten
„Beschäftigung“und„Investitionen“ zeigt
sichdasHandwerkgewohntstabil.ImVer-
gleich zu Prognosen der Bundesregierung
oder führender Forschungsinstitute deckt
sich die Einschätzung des Handwerks:
Für 2013wird eine Konsolidierungsphase
erwartet, 2014mit einemAufschwung. Im
Interview geht Präsident Werner Wittlich
auf Details der Konjunkturumfrage ein.
Herr Wittlich, würde man den Konjunkturbericht als
Wetterlage beschreiben – wie sähe der aus?
Heiter bis wolkig, überwiegend sonnig. Was das Handwerk im
Frühjahr 2013 zu seiner Wirtschaftslage berichtet, hat tatsächlich
einiges mit demWetter zu tun, denn der Winter war lang und kalt.
In vielen Berufen hatte das Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe,
ichnenne nur denBau.Dafür allerdings sinddieErgebnisse gerade
in diesem Sektor überraschend positiv – was für die vorausschau-
ende Planung im Bau- und Ausbaubereich spricht und für eine
stabile Wirtschaftslage, der auch saisonal bedingte Ausfallzeiten
nichts anhabenkann. Sorgenkind ist derKfz-Bereich, der natürlich
auch immer stark an den Neuwagenmarkt gebunden ist. Hier sind
die jüngsten Verkaufszahlen verregnet – um in der Sprache des
Wetters zu bleiben.
Wo steht das Handwerk in der Region im Vergleich zu
anderen Wirtschaftsbereichen?
Das Handwerk zählt zu den tragenden Säulen der deutschenWirt-
schaft undes ist somit Teil desGanzen–gernebetone ich: durchaus
ein wichtiger! Sehen wir die internationale Wirtschaftslage, steht
Deutschland gut da. Sehen wir die nationale Wirtschaftslage,
steht das Handwerk gut da. Die Zahlen zu Umsatz, Auftragslage
und -reichweite, zur allgemeinen Geschäftslage sind zwar leicht
rückläufig, was zumWirtschaftsbild im Frühjahr 2013 insgesamt
passt. Doch gerade die ganz wichtigen Werte zu Beschäftigung
oder Investitionen in den eigenen Betrieb sind stabil. Das Hand-
werk setzt also mittel- und langfristig auf seine Mitarbeiter und in
die betriebliche Stärke und wird so vom nächsten Aufwärtstrend
besonders profitieren. Grundsätzlich hat das Handwerk nie dazu
geneigt, beim ersten Anzeichen von Abschwung Mitarbeiter vor
die Tür zu setzen und seine Betriebe zu vernachlässigen.
Wie geht es weiter mit der Konjunktur?
Im Trend sind sich Bundesregierung, führende Wirtschaftsfor-
schungsinstitute wie auch unsere Betriebe einig: In diesem Jahr
wird Luft geholt, um imkommenden Jahr ein höheresWirtschaft-
stempo zu gehen. Die Prognosen zielen auf eine Verdoppelung
des prozentualen Zuwachses des Bruttoinlandsproduktes hinaus,
manche Berechnung ist sogar noch positiver. Für das Handwerk
sind das gute Rahmenbedingungen und die Einschätzung unserer
Betriebe zur künftigen Wirtschaftslage sind nachvollziehbar:
Hier zeigt der Daumen eindeutig und quer durch alle Branchen
nach oben.
Wo steht das Handwerk aktuell gut da, wo weniger gut?
Starke Zuwächse meldet das Nahrungsmittelhandwerk. Das hat
natürlichmit den jüngstenSkandalenumTierhaltungundkontrol-
lierte Fleischverarbeitung zu tun, aber nicht nur. Der Wunsch der
Verbraucher, stärker mit gesunder Ernährung zu leben, ist nicht
neu und das Handwerk leistet hierbei einen entscheidenden und
zuverlässigen Versorgungsbeitrag. Weniger gut sieht es aktuell
im Kfz-Handwerk aus. Die Absatzzahlen der Hersteller sind
rückläufig. Das schlägt auf das Handwerk durch. Doch gerade das
Kfz-Gewerbe ist traditionell eng an dieKonjunktur gebunden und
wird beim nächsten Aufschwung entsprechend profitieren.
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
HauptgeschäftsführerAlexander
Baden die aktuelle Stimmung in
den Betrieben ein. „Für zukünf-
tige Investitionsentscheidungen
sind insbesondere die finanzielle
Stabilität im Land wichtig, aber
auch die richtige Weichen-
stellung für die bevorstehende
Energiewende. Hiervon wird
das Handwerk in Zukunft weiter
profitieren.“
Weitere Ergebnisse der aktu-
ellen Konjunkturumfrage im
Handwerk zeigen, dass die
Bewertungen einzelner Kon-
junkturindikatorenwieAuftrags-
bestand, Betriebsauslastungund
Umsatzentwicklung ebenfalls
leicht zurückgegangen sind.
Das Investitionsvolumen im
KammerbezirkKoblenz hat sich
hingegen erhöht, die Beschäfti-
gungsentwicklung bleibt stabil
auf hohem Niveau.
In den einzelnen Branchen
schwankt die positive Beurtei-
lung der Geschäftslage imFrüh-
jahr 2013 in einer Bandbreite
von 65 bis 84 Prozent. Bei den
Betrieben in den Ausbauhand-
werken wie Tischler, Maler,
InstallateureundHeizungsbauer,
Elektrotechniker oder Fliesen-
leger geben 84 Prozent (91 %)
eineguteoderzufriedenstellende
Geschäftslage an.Dies ist aktuell
der höchste Wert im Handwerk.
Unter denBauhandwerkern sind
es 72 Prozent (81 %). Der lange
Winter wirkt hier nach. Von den
Betrieben für den gewerblichen
Bedarf wie Feinwerkmechani-
ker, Metallbauer oder Elektro-
maschinenbauer sind 73Prozent
(86 %) der Betriebe mit ihrer
Geschäftslage zufrieden.
In der Kfz-Branche hat sich die
Beurteilung der Geschäftslage
nochmals eingetrübt, nur 64
Prozent (73 %) geben eine po-
sitive Beurteilung ab. Von den
Betrieben personenbezogener
Dienstleistungen wie Friseure,
Fotografen oder Schneider
melden 65 Prozent (71 %) eine
gute oder zufriedenstellende
Geschäftslage. Die Befragten
der Nahrungsmittelhandwerke
melden hingegen höhere Werte
als im Vorjahr. Von diesen Be­
trieben sind 72 Prozent (68 %)
mit ihrer Geschäftslage zufrie-
den. 83 Prozent der Gesund-
heitshandwerke beurteilen ihre
Geschäftslage gleichbleibend
mit gut oder befriedigend. Die
Stimmung in den Landkreisen
unterliegt einer Bandbreite von
67 bis 83 Prozent. Das beste Ge-
schäftsklimameldendieBetriebe
im Kreis Cochem-Zell.
Der vollständige Konjunktur-
Platz in der Boxencrew zu gewinnen!
Mit dem Handwerk beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nür-
burgring hautnah dabei sein – das bieten das „Deutsche
Handwerksblatt“ (DHB) und Autohersteller Nissan, die drei
Plätze als Mitglied der Boxencrew verlosen.
Noch näher
ran ans Renn-
geschehen
geht es wirk-
lich nicht und
wer sich für
Motorsport
und das Tra-
ditionsrennen
auf dem Eifel-
kurs interes-
siert, hat Chancen auf ein einmaliges Erlebnis! Fachliche Vorkennt-
nisse sind nicht erforderlich, denn für den Einsatz im Boxenbereich
werden in Trainingsläufen am 4. Mai alle wichtigen Handgriffe
vermittelt. Dann heißt es vom 17. bis 20. Mai: Live und mittendrin
dabei sein in der Grünen Hölle und beim Klassiker, den 24 Stunden
auf dem Nürburgring und der Nordschleife. Bewerbungen sind bis
zum 29. April hier möglich:
Foto: DHB/Nissan
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