Handwerk Special Nr. 169 vom 27. April 2013 - page 19

Infos
bei der
HwK-
Mobili-
tätsberatung:
Neues entdecken mit den internationalen Austauschprogrammen
19
Nr. 169
27. April 2013
Krankenzusatzversicherung
Bedarfsgerechte Lösungen für die Gesundheit
Um Leistungseinschränkungen bei der ge-
setzlichen Krankenversicherung (GKV) zu
kompensieren und den Zugriff auf Kom-
fortleistungen zu haben, die diese nicht
bieten kann, empfiehlt die Signal Iduna
Gruppe eine private Zusatzversicherung.
Diese bietet sich nicht nur für Pflichtver-
sicherte an, sondern auch für freiwillige
GKV-Mitglieder, wie höher verdienende
Arbeitnehmer und Selbstständige sowie
deren Familienangehörige.
Tischlerlehre und mehr
„Meine Freunde vermisse
ich“, sagt Antonio Bom-
beccari. Der 22-jährige
Italiener wird in der
Schreinerei Karl Kindler
in Bad Breisig zum Tisch-
ler ausgebildet.
Obwohl Antonios Mutter aus
Deutschlandkommtunderschon
als Kind oft bei den Großel-
tern im Ahrtal zu Besuch war,
empfindet er Unterschiede in
der Mentalität. Er erzählt, dass
beispielsweise in einer Disco in
Italien die Tanzfläche immer
voll ist, während in Deutschland
die jungen Leute oft mehr reden
als tanzen. Sonst gefällt es dem
jungen Mann, der am Gardasee
zu Hause ist, im Rheinland aber
sehr gut.Das liegt vor allemauch
daran, dass es mit der Lehre in
seinemWunschberuf geklappt
hat. „Mein Opa ist Tischler
undvielleicht habe ichdas
Holz-Gen“, lacht er.
Nach dem Abitur hat
Antonio zunächst in
seiner Heimat zwei
Jahre in einer Zim-
merei gearbeitet.
DieWirtschaftskrise
im Land machte ihn
jedoch arbeitslos.
Danachschrieber150
Bewerbungen, die alle
erfolglos blieben. „Die
Jugendarbeitslosigkeitin
Italien liegt bei 50Prozent.
Es ist sehr schwer, beruflich
Fußzufassen“,sagter.DenAn-
ruf des Großvaters im Sommer
2012 bewertet er noch heute „als
besonderen Glücksfall“.
Italiener Antonio Bombeccari lernt bei Schreinerei Karl Kindler
Steckbrief: Schreinerei K. Kindler, Bad Breisig
Gegr. 1875 | 9 Mitarbeiter | Möbeltischlerei, Bestattungen | Tel.:
02633/ 45430 |
I
nfos
Die Zusatzversicherungen
der Signal Iduna bieten
Leistungen für jeden Be-
darf. Diese reichen von der
Vorsorgeergänzung über
Erstattungen für Sehhilfen
oder Heil- und Hilfsmittel
sowie Naturheilkunde und
Zahnkosten bis
zur stationären
E r g ä n z u n g ,
die etwa die
freie Kranken-
hauswahl oder
privatärztliche
Behandlung ermöglicht. Die
Palette beginnt bei der günstigen
Grundergänzung und erstreckt
sich bis zur First-Class-Zu-
satzversicherung. Die Beiträge
richten sich nicht nach dem
Einkommen,sondernalleinnach
dem gewählten Versicherungs-
schutz und dem Eintrittsalter.
Das bedeutet: Je eher man sich
für eine private Zusatzversiche-
rungentscheidet, destogünstiger
wird’s.
Viele haben es inzwischen am
eigenen Leib erfahren: Seit dem
1. Januar 2012 ist der Gang zum
Zahnarzt teurer geworden, auch
fürgesetzlichKrankenversicher-
te. Der Grund: Die Gebühren-
ordnung für Zahnärzte (GOZ)
wurde nach mehr als 20 Jahren
reformiert. Die GOZ regelt die
Vergütung von zahnärztlichen
Leistungen für Privatpatienten.
Hierzu zählen auch Kassenpati-
enten, die Leistungen außerhalb
der Regelversorgung in An-
spruchnehmen.Unddasistinder
Praxis fast immer der Fall.
Fest steht: Die Eigenanteile für
Kronen, Brücken, Implantate
und Prothesen werden teurer.
Der gesetzlichVersichertemuss
dieseBelastungen invollerHöhe
selbst zahlen. Nach größeren
Zahnersatzmaßnahmenmiteiner
besseren Versorgung kommen
da schnell mehrere tausendEuro
zusammen.Mittlerweilewerden
sogar Kredite zur Finanzierung
von Zahnersatz angeboten.
... bei der Filialdirektion Koblenz,
Tel.: 0261/ 13901-23, Fax: -55
Diese kann sich der Patient
mit einer privaten Kranken-
zusatzversicherung sparen,
denn sie schützt ihn vor den
deutlich höheren Belastungen.
Voraussetzung: Er schließt
seine Zahnzusatzversicherung
frühzeitig ab.
DieSignal Iduna hält inSachen
private Zusatzversicherung
eineReihevonLösungenbereit
– auch ohne Gesundheits-
prüfung. Diese richten sich
flexibel an den Bedürfnissen
desKunden aus. Übrigens:Die
QualitätdiesesErgänzungsver-
sicherungsschutzes bestätigten
immer wieder unabhängige
Experten in ihren Tests.
Neue Techniken,
Arbeitsabläufe und -methoden
kennen zu lernen und dabei das Flair ferner
Länder zu schnuppern, ist für Handwerkslehrlinge
eine spannende berufliche Erfahrung. Die Mobilitäts-
beratung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz vermittelt
dazu Berufspraktika im Ausland. Ein solcher Aufenthalt erweitert
den persönlichen Horizont und qualifiziert fachlich und menschlich.
Junghandwerker, die in der Vergangenheit auf Reisen waren, äußern sich
ausschließlich positiv über die gewonnenen Erfahrungen. „Als Botschafter
des deutschen Handwerks im Ausland zu sein, macht stolz“, so ein Fazit der
Austauschlehrlinge.
AktuellePraktikumsplätzewerden imHerbst für jeweils zwei bis dreiWochen in
CarqueiranneanderCôted’AzurinFrankreich,ValenciainSpaniensowieChur
inder Schweiz angeboten.DieProgrammewerdenvomBundesministerium
für Arbeit und Soziales und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
gefördert. Die Mobilitätsberatung arbeitet mit den Partnern vor Ort,
so dem Berufsbildungszentrum Xabec in Valencia oder der
Gewerblichen Berufsschule in Chur zusammen und hilft
bei der Unterbringung in Gastfamilien. Bevor es ins
Ausland geht, können sich die Lehrlinge in
Sprachkursengezielt vorberei-
ten.
Der Weg nach
Deutschland
Bei Claudia Wildermann, Aus-
bildungsberaterin der Hand-
werkskammerKoblenz, klingelt
das Telefon. Das Anliegen ist
nicht alltäglich. Ein Großvater
sucht eine Tischlerlehrstelle für
seinen Enkel, der in Italien lebt.
Die Ausbildungsberaterin kennt
tatsächlich zwei Betriebe, die
nach Rücksprache mit ihr bereit
sind,einenLehrlingeinzustellen.
Die Daten werden ausgetauscht
und Antonio informiert sich im
Internet über die ihm genannten
Betriebe. Er schreibt eineE-Mail
und wird zum
Vorstellungsgespräch eingela-
den.ErreistmitseinerMutteraus
Italien an. Auch der Großvater
ist bei der ersten Begegnung
seinesEnkelsmitTisch-
lermeisterStephan
Kindler dabei.
Der gegen-
s e i t i g e
Eindruck ist gut, und Antonio
macht ein Praktikum. Im Sep-
tember 2012 wird der Ausbil-
dungsvertrag unterschrieben.
ClaudiaWildermannbetreut den
jungen Italiener und erklärt ihm
ausführlichdiedualeAusbildung
in Deutschland.
Vom Jugenstilmöbel
bis zur Kirchenbank
Inzwischen gehört Antonio zu
den Besten in der Berufsschule.
Die vielseitigen Aufgaben in
seinem Ausbildungsbetrieb ge-
fallenihm.DiePalettereichtvom
originalgetreuen Nachbau von
Jugendstilmöbeln über aufwen-
dig gearbeitete Eingangsportale
bis hin zumodernenHochglanz-
möbeln oder Kirchenbänken.
Auch der überbetriebliche Ma-
schinenlehrgang in der Hand-
werkskammer hat ihm „viel
gebracht“.„Ichbinmitallemsehr
zufrieden“,schätzterein.Fürden
Blick in die berufliche Zukunft
ist es noch zu früh. Antonio kann
sich aber nach erfolgreichem
Lehrabschluss„mehrinDeutsch-
land“ vorstellen.
Tischlermeister StephanKindler
führt seinenBetriebbereits inder
5. Generation. Das Firmenmotto
„König Kunde, Kaiser Mensch“
überträgt der 39-Jährige auchauf
seine neun Mitarbeiter. „Jeder
Kollege, vom Lehrling bis zum
Meister, genießt im Unterneh-
men Wertschätzung. ‚Bei uns
zählt nicht, wo man herkommt,
sondern wo man hinwill‘“, geht
ermit der Imagekampagne: „Das
Handwerk. Die Wirtschafts-
macht. Von nebenan.“ konform.
An Antonio begeistern ihn „En-
gagement, Fleiß und Zielstre-
bigkeit“. Der junge Italiener hat
in der Schreinerei Kindler beste
Entwicklungschancen.
Mit der HwK-Mobilitätsberatung die Welt erobern
Antonio
Bombec-
cari (l.)
geht bei
Meister
Stephan
Kindler
seine
ersten
Schritte im
deutschen
Tischler-
handwerk.
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