Handwerk Special Nr. 139 vom 22. Mai 2010 - page 13

Gemütliche
Badestunde
Das spiegelt sich auch in der
Inneneinrichtung wider: Ver­
schiedene Bäder – von klassisch
bis ganz modern – können be­
wundert und auch ausprobiert
werden.Mitten imUnternehmen
gibt es ein Haus im Haus mit
eigenem Bad – sozusagen das
Entwicklungszentrum, in dem
neue Badtechniken, aber auch
ganz unterschiedliche Gestal­
tungselemente aufgebaut wer­
den,diedannvondenKundenauf
Wunschgetestetwerdenkönnen.
Wer in diesem Haus steht, fühlt
sich wie zu Hause. Auch ein
ungewöhnlicher Weg, Kunden
zu gewinnen, „aber hier kann
man tatsächlich baden gehen,
im Whirlpool entspannen – und
unsere Kunden machen davon
regelmäßig Gebrauch! Ein Auto
fährt man schließlich auch zur
Probe“.
Doch nicht nur Bäder richten
Wershofens ein – auch Hei­
zungsanlagen bis hin zur Solar­
technikoderdasAusstelleneines
Energiepasses gehören zu den
SchwerpunktenderHandwerker
vonderAhr.Unddasbisweithin­
ein in den Bonn-Kölner-Raum
wie auch die Ahr hinauf. Kein
Wunder also, dass Frank Wers­
hofen die aktuelle Wirtschafts­
lage mit „gut“ bezeichnet.
Als neuer Kreishandwerksmeis­
ter wird er beim Einsatz im
Familienunternehmennuneinige
Abstriche machen müssen. „Ein
DrittelmeinerZeit bin ich für das
regionale Handwerk imEinsatz.
Zeit, die als Unternehmer, aber
auch als Familienvater fehlt“,
stellt der Vater zweier Kinder
(15 und 13 Jahre) klar undmacht
auch deutlich, dass die Familie
trotzdemanPlatzeinssteht.„Oh­
ne diesen Rückhalt kann ich als
Kreishandwerksmeister und als
Unternehmer nicht erfolgreich
arbeiten.“ Gut, dass Ehefrau
Annelie selber ehrenamtlich
für das Handwerk bei den Un­
ternehmerfrauen aktiv ist. „Sie
versteht mich“, bringt es Frank
Wershofen auf den Punkt.
Mehr Einfluss auf die Poli­
tik, mehr Zufriedenheit bei
den Handwerksbetrieben mit
schnellem, individuellem und
freundlichemService der Kreis­
handwerkerschaft,mehr Interes­
se bei der Jugend für das Hand­
werk auslösen – das sind Ziele,
Die Bewerbung um öf­
fentliche Aufträge ist oft
kompliziert und teuer. Die
HwK-Weiterbildung erläu­
tert in einer Informationsver­
anstaltung das elektronische
Vergabeverfahren und die
VOB am „Echtbeispiel“.
Seminartermine im Juni (18-
21Uhr): 21. inAhrweiler, 22.
inKoblenz, 28. inWissenund
29. in Bad Kreuznach.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
Beruf und Ehrenamt: Kreishandwerksmeister vorgestellt
13
Nr. 139
22. Mai 2010
Fortbildung
Am 29. Oktober startet
das nächste HwK-
Seminar zum „Solar-
teur®“ in Koblenz.
Der in Modulen aufgebaute
Lehrgang, der EU-weite
Gültigkeit besitzt, vermittelt
Wissen über Solarthermie,
FotovoltaikundWärmepum­
pentechnik sowie das dafür
nötige Grundlagenwissen.
Die Module Energietechnik,
Fotovoltaik, Solarthermie,
Wärmepumpe,Biomasseund
Marketing können auch ein­
zeln belegt werden. Weitere
Infos, Tel.: 0261/ 398-653,
Fax: -992, E-Mail:
Infoveranstaltung
Elektr. Auftragsvergabe
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Ein Gestalter des Handwerks
Das Dachgeschoss der
Ahr-Akademie der Hand-
werkskammer war bis auf
den letzten Platz gefüllt.
Thema des Abends: re-
gionales Handwerk und
Marketingstrategien.
KeintheoretischesSeminar,son­
dern für die Handwerker etwas
zum Anfassen – deshalb waren
sie dem Aufruf der Kreishand­
werkerschaft gefolgt und hörten
zur Begrüßung von Landrat Dr.
Jürgen Pföhler lobende Worte,
der demWirtschaftsraum an der
AhrBestnotengab,weilmansich
auf einen starken Mittelstand
verlassen kann.
FrankWershofen,derimFebruar
2010 zum neuen Kreishand­
werksmeister gewählt wurde,
hörte es gern. Doch ein Grund,
sich zufrieden zurückzulehnen,
ist das für den48-jährigenHand­
werksmeister beileibe nicht.
Wershofen ist einMacher, einer,
der sich da nicht wohlfühlt, wo
man nicht zupacken kann. Dabei
hat er eine ruhige, unaufgeregte,
aber geradlinige Art: Hier weiß
einer, was er will und auch wo
er hin will.
Startschuss
vor 20 Jahren
Vor 20 Jahren gründete er, da­
mals gerade frisch gebackener
Gas- und Wasserinstallateur­
meister, zusammen mit seinem
Bruder Andy das gemeinsame
Unternehmen. „Wir waren zu
zweit und hatten ein paar Quad­
ratmeterWerkstattmitteninAhr­
weiler gepachtet“, schmunzelt
Frank Wershofen. Sein Bruder
hat dann, parallel zur Arbeit
im Betrieb, den knüppelharten
Weg der Meistervorbereitung
in Teilzeit hingelegt. „Tagsüber
als Existenzgründer arbeiten,
etwas aufbauen, auch mit den
Sorgen zurecht kommen, wenn
mal als Unternehmer nicht alles
glatt läuft und abends dann die
Meister-Schulbank drücken, in
der Freizeit lernen – all das war
nicht einfach.“
Doch die Brüder haben sich
imponierend durch diese Zeit
gearbeitet und etwas aufgebaut.
Heute, 20 Jahre später, zählt
das Unternehmen „Bäderstark
Frank Wershofen: Kreishandwerksmeister, Unternehmer, Familienvater
Steckbrief: Wershofen GmbH, Bad N.-Ahrweiler
Gegr. 1990 | 17 Mitarb. (2 Meister, 5 Lehrl.) | Ausstellung, Repa­
ratur Heizung & Bäder | Tel.: 02641/ 903060 |
– Heizbewusst Wershofen“
17 Mitarbeiter, darunter fünf
Lehrlinge. Und die paar Quad­
ratmeter in der Stadt mussten
längst wegen der Expansion des
Betriebes verlassen werden. Im
Jahr 2000 zog der Betrieb um in
den Stadtteil Heimersheim und
baute einen Standort neu auf,
der bundesweit einmalig war.
„Wir bauten damals das größte
Haus in Holzrahmenbauweise“,
erklärt Frank Wershofen und
verbindet damit auch einen
unternehmerischen Gedanken:
Wege gehen, die sonst noch
niemand zurückgelegt hat.
die der Kreishandwerksmeister
als vorrangig nennt. „Mit der
Imagekampagne des deutschen
Handwerks sind wir hierbei
bestens aufgestellt. Nun müssen
wir nur noch alle Betriebe mobi­
lisieren,dieseKampagnezuihrer
eigenen zu machen. Als Masse
ist das Handwerk unschlagbar.
Und wenn alle Handwerker an
einemStrang ziehen,werdenwir
auch öffentlich noch viel mehr
wahrgenommen.“ Mit seinem
Betrieb gehen Wershofen und
seine Mitarbeiter als gutes Bei­
spiel dabei voran.
Und auch die Veranstaltung
in der Ahr-Akademie war ein
Volltreffer: Die Handwerker
haben die Imagekampagne zu
ihrer Sache gemacht, die Politik
warauchvorOrtund„DasHand­
werk. Die Wirtschaftsmacht.
Von nebenan.“ hat mehr als
deutlichgemacht, dassman–ge­
rade an der Ahr – selbstbewusst
künftige Herausforderungen
meistern wird.
Egal, ob im Büro oder auf der Baustelle: Kreis-
handwerksmeister Frank Wershofen (l.) nimmt die
Dinge gerne selbst in die Hand.
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