Handwerk Special Nr. 139 vom 22. Mai 2010 - page 19

Grund zum Feiern: Der Blick geht zurück zu den Wurzeln
19
Nr. 139
22. Mai 2010
Jubiläum
25 Jahre UFH in Koblenz
Fasst hätte
man verges-
sen können,
dass der 1985
gegründete
Koblenzer
Arbeitskreis
der Unter-
nehmerfrauen
im Handwerk
(UFH) Ge-
burtstag feiert.
I
nfos
merfrau, die ein Stück gelebte UFH-Geschichte in Koblenz und
weit darüber hinaus ist: Ursula Jachnik. Nachdem die beiden
Vorsitzenden Marion Mathy und Claudia Nemnich ihrer ehe-
maligen Arbeitskreis- (1990-98), Landes- (1992-2006) und
Bundes- (2006-09) Chefin den Ehrenvorsitz über den Koblen-
zer Arbeitskreis angetragen hatten, geriet deren Bekenntnis
zum Leitwort für alle: „Ich bin und bleibe eine UFH!“
Selbstbewusst, kein bisschen leise, feierten sich die Unter-
nehmerfrauen selbst als das durch die Gemeinschaft unterein­
ander erstarkte Rückgrat der Handwerksbetriebe. „Für mich
gibt es keine Alternative zu den UFH“, versicherte die Lan-
desvorsitzende Eugenie Müller und erinnerte daran, dass die
Frau im Betrieb ihrem Mann nicht nur den Rücken frei halte,
sondern aus der eigenen Vernetzung auch aktiv Kooperationen
zwischen den Handwerksbetrieben aufbaue. Staatssekretärin
Julia Klöckner aus dem Bundesverbraucherschutzministeri-
um ermutigte die UFH, „der Globalisierung ein regionales
Profil entgegenzusetzen, das für das eigene Tun unmittelbare
Verantwortung trägt, denn der goldene Boden des Handwerks
erstrahlt letztlich im Vertrauen der Kunden“. HwK-Hauptge-
schäftsführer Alexander Baden ermutigte vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels die UFH, „als Vorbilder junge
Frauen für das Handwerk zu begeistern“.
... zum Koblenzer Arbeitskreis der Unter-
nehmerfrauen unter
Innovativ seit fünf Generationen
Er war der Leiter der Elektrizitätswerke von Zell/Mosel und Adenau und bekam
das Angebot, diese zu übernehmen. Als Duzfreund von August Bebel (1840-
1913), dem Begründer der organisierten sozialdemokratischen Arbeiterbe-
wegung in Deutschland, lehnte er aber ab: Die E-Werke gehören dem Volk!
Knieper Elektro-Technik blickt auf 90 erfolgreiche Meister-Jahre zurück
Steckbrief: Knieper Elektro-Technik, Höhr-Grh.
Gegr.1920 | 10Mitarb.(2Meister) | Elektroinstallation,Beleuchtungs-,
Sicherheits-,PC-Technik,EIB|Tel.:02624/7122|
Die Rede ist von Jakob
Knieper I., der stattdes-
sen am 01.02.1920 einen
Elektrobetrieb gegründet
und damit denGrundstein
für einen Handwerksbe-
trieb gelegt hat, der bis
heute in Höhr-Grenzhau-
sen erfolgreich besteht.
Sohn Jakob II. stand bis
1962anderSpitze,gefolgt
von Enkel Edgar, der den
Urenkel und heutigen
Inhaber Michael Knieper
ausgebildet und in die
Unternehmensnachfolge
eingearbeitet hat.
Beständigkeit im
Mitarbeiterstamm
„Wir haben uns nach
meiner Meisterprüfung
die Aufgaben und den
KundenstammimBetrieb
geteilt. Jeder von uns
hat seine Schwerpunkte
eigenverantwortlich ge-
setzt, ohne das Gemein-
same aus dem Blick zu
verlieren. Ichmusstemich
ja auch erst daran gewöh-
Angelegenheit der
ganzen Familie
Die gelernte Speditionskauffrau
kümmert sich um die kaufmän-
nische Betriebsorganisation.
„Schnell habe ich gemerkt, dass
meine Ausbildung nicht für alle
Anforderungen im Handwerks-
betrieb ausreicht. Im Austausch
mitdenUnternehmerfrauenhabe
ich vieles gelernt, das
ich unmit-
telbar in der Praxis umsetzen
konnte: vom Umgang mit Lie-
ferscheinen über Kennzahlen
für ein Bankengespräch und
Steueränderungen zum Jah-
reswechsel bis zu Themen wie
Persönlichkeitsbildung und
Konfliktmanagement.“ Über
die Mitarbeit bei den UFH auf
den Geschmack gekommen,
absolvierte Andrea Knieper die
Fortbildung zur „Fachwirtin für
kaufmännischeBetriebsführung
imHandwerk“undhat2008auch
die „Betriebswirtin
im Handwerk“
erfolgreich ab-
geschlossen.
Und die Zukunft
des Traditionsbe-
triebes? „Meine
Wunschvorstellung
ist es, den Familien-
betrieb einmal wei-
terzuführen“, erzählt
der 25-jährige Sohn
Martin. Eine wichtige
Voraussetzung dafür hat
er im vergangenen Jahr
mit bestandener Meisterprü-
fung geschaffen. Somit ist die
Nachfolge für die kommenden
Jahrzehnte gesichert.
Für das Schwimmbad in einem Privathaus hat
Elektro Knieper die elektronische Ausstattung und
Steuerung inklusive des Lichtkonzepts erarbeitet
und ausgeführt.
Feierlaune bei (v.l.) Staatssekretärin
Julia Klöckner, der Koblenzer UFH-
Chefin Marion Mathy, der Landes-
vorsitzenden Eugenie Müller und der
Ehrenvorsitzenden Ursula Jachnik.
Elektroinstallateurmeister Michael Knieper (vorne) und
Altgeselle Ulrich Zöller arbeiten am Verteilerschrank eines
Industriebetriebes in Hillscheid.
nen,meinenfrüherenAusbildern
zu sagen, wo’s langgeht. Dieses
Modell hat sich für dasMiteinan-
der der Generationen bewährt“,
erzählt der Elektromeister.
Der 53-Jährige blickt nunbereits
auf fast 25 Jahre alsChef zurück.
„Wir waren und sind bei den
technischen Entwicklungen in
unseremHandwerkimmervorne
dabei. Bereitschaft zur Innova-
tion, zum Lernen und Qualitäts-
arbeit der Mitarbeiter, die zum
Teil seit Jahrzehnten dazu ge-
hören, sind der Schlüssel zum
erfolgreichen Bestehen am
Markt.“ Im vergangenen Jahr
konnte man zwei Mitarbeiter
ehren,dieseit35und50Jahren
den Betrieb durch gute und
auch magere Zeiten begleitet
haben. Michael Knieper en-
gagiert sich ehrenamtlich im
Meisterprüfungsausschuss
der HwK Koblenz, seine Frau
Andrea ist imArbeitskreisKo-
blenz der Unternehmerfrauen
im Handwerk (UFH) aktiv.
Foto: privat
Rechnung von 1926
über Motorrevisionen
und Glühlampen.
Denn in den
Mittelpunkt
der Jubi-
läumsfeier
rückte eine
Unterneh­
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24
Powered by FlippingBook