Handwerk Special Nr. 139 vom 22. Mai 2010 - page 3

Handwerk stellt sich ganz sportlich dem Wettbewerb
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Nr. 139
22. Mai 2010
Handwerk läuft
Als Obermeister der Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz Mittelrhein-Mo-
sel-Eifel sorgt Jürgen Geifes für ein hohes Tempo bei der Innungsarbeit. Und
auch als Unternehmer liegt der Bopparder gut im Rennen und bereitet aktuell
die Weitergabe des betrieblichen Staffelstabes an seinen Nachfolger vor.
Mittelrhein Marathon: Antreten im gemischten Team
T
ipp
Nachgefragt
„Wir sind die Welt-Meister!“
Der Spielbetrieb
in den deutschen
Fußball-Ligen und
im DFB-Pokal hat
seine Meister her-
vorgebracht. Und
spätestens nach dem
Champions-League-
Finale heute abend
in Madrid geht’s in
Fußball-Deutschland
nur noch um die eine
Meisterschaft: die
Weltmeisterschaft.
Herr Wittlich, haben Sie vom Elektromeister zum Metallbauer umgesattelt
und bauen jetzt Tore? Oder wie verstehen wir das Titelbild mit dem neuen
Spruch aus der Imagekampagne des Deutschen Handwerks?
(lacht) Gewiss nicht! In Anlehnung an ein Sprichwort gilt für mich: „Werner,
bleib bei deinen Leitungen.“ Das Feld überlasse ich gerne unserem Vizepräsi-
denten Peter Gieraths, der als Schlossermeister eher das richtige Handwerkszeug
dafür hat ... Es geht ja auch nicht darum, wie viele Tore in den Stadien und auf un-
seren Bolzplätzen aus handwerklicher Produktion stammen. Die gesamte Image-
kampagne macht in ihrem Kern deutlich, dass ein Leben ohne das Handwerk
undenkbar ist, dass uns das Handwerk in allen Lebensbereichen begegnet und das
Leben erst lebenswert macht. Das fängt beim Lichtschalter über dem Nachttisch
an, reicht über die Frühstücksbrötchen bis zum Auto, mit dem wir auf ausgebauten
Straßen zur Arbeit fahren und und und ... Und natürlich baut das Handwerk auch
Stadien und sorgt für die funktionierende Gebäude- und Kommunikationstechnik.
Am 29. Mai starten mehr als 200 Handwerker beim Mittelrhein Marathon,
sie zeigen Flagge für ihren Berufsstand. Das Handwerk gibt sich sportlich?!
Ja, wir pflegen den Sportsgeist. Die Teilnahme am Mittelrhein Marathon ist für
uns eine sehr ansprechende Möglichkeit, für das Handwerk, die Leistungsviel-
falt der Betriebe und die Karrierechancen für junge Leute Werbung zu machen.
Handwerklicher Sportsgeist bedeutet aber auch, dass wir uns permanent dem
Wettbewerb stellen und darin durch überprüfbare Leistung überzeugen. Wir treten
gegeneinander an als Mitbewerber, zeigen aber auch Teamfähigkeit in unzähligen
Kooperationen. Das ist ein dynamischer Prozess, bei dem unsere handwerkliche
Meisterschaft, der Meisterbrief, zugleich Grundlage und ständiger Ansporn bleibt.
Mit der Verbindung aus fachlichem, berufsbezogenem Wissen und Können ei-
nerseits, der unternehmerischen Kompetenz plus Ausbildereignung andererseits,
haben wir eine Qualifizierungsgrundlage, die uns auf Dauer und über die Grenzen
unseres Landes hinaus zum Welt-Meister macht. Gleiches gilt für die duale Be-
rufsbildung in unserem Land.
Und wer wird nun in diesem Jahr Fußball-Weltmeister?
Das ist doch klar – wer aus sieben Spielen mit der besten Bilanz hervorgeht ... Ich
freue mich auf spannende Fußballwochen, in denen wir hoffentlich eine ebenso
fröhliche und friedliche Stimmung wie beim Sommermärchen von 2006 erleben.
Und natürlich drücke ich unseren Jungs die Daumen, wenn es darum geht, den
WM-Pokal nach 20 Jahren wieder ins Land zu holen. Sollten sie es nicht packen,
sind halt die Mädels im nächsten Jahr in der Pflicht. Apropos: Auch das Hand-
werk ist längst keine reine Männersache mehr, es bietet in unzähligen Berufen
tolle Perspektiven für junge Frauen – von der Lehre bis zur Meisterschaft!
Neue und überraschende Einblicke in die Welt des Handwerks
im gemeinsamen Internetportal unter
Präsident Werner Wittlich (r.) und Vize-
präsident Peter Gieraths bringen sich für
das Titelbild von Handwerk Special vor
dem Fotografen Herbert Piel (vorne) und
seinem Blitz-Assistenten in Position.
Dabei fiebern na-
türlich auch die
Handwerker mit
– wie immer, wenn
es um Meister und
Meis­terschaft geht
... Das Gespräch mit
Handwerk Special
nimmt HwK-Präsi-
dent Werner Witt-
lich diesmal einfach
sportlich.
Nachmeldungen können noch bei der
Marathon-Messe in der Sporthalle
Oberwerth in Koblenz vorgenommen
werden, die am Freitag, 28. Mai, von
13 bis 20 Uhr und Samstag, 29. Mai,
von 9 bis 15 Uhr geöffnet ist. Vom
Laufshirt über die Startnummmer
bis zum Zugtransfer nach Oberwe-
sel gibt es dort alle Unterlagen zum
Ablauf. Bei Fragen hilft das „Besser
mit Meister!“-Team weiter unter Tel.:
Inzwischenhaben sichüber 200Handwer-
ker für die verschiedenen Strecken und
sportlichenFortbewegungsmöglichkeiten
– ob laufen oder skaten – beim„Bessermit
Meister!“-Team-MarathonimRahmendes
Mittelrhein Marathons angemeldet.
Marathon!
Stefan Kreil läuft die halbe Distanz
„Ich war früher
Leis­tungssportler
im Kunstturnen.
Mit dem Laufen
habe ich erst viel
später angefan-
gen“, so Zahntech-
nikermeister Stefan
Kreil aus Vallendar.
thon habe ich zum ersten Mal 2009 beim Rock ’n’ Roll Arizona Marathon in den
USA absolviert. Das war ein Riesenspektakel. Überall waren Bühnen aufgebaut
und Rockgruppen spielten“, erzählt er. Zusätzlich motiviert Kreil, dass er an
diesem Tag seinen 39. Geburtstag feiert. „Ich will unter zwei Stunden bleiben!“
Leider konnte er unter seinen sechs Mitarbeitern, davon ein Lehrling, keinen
„Mitläufer“ gewinnen. Durch den Sport erworbene Tugenden wie Disziplin, ge-
sunder Ehrgeiz und Zielstrebigkeit habe er auf sein privates und berufliches Leben
übertragen. „Der Besuch des Meisterkurses ist nicht immer einfach gewesen. Als
Selbstständiger muss man sich schon durchbeißen, um Fuß fassen zu können.“
Das T-Shirt bedruckt mit dem „Besser mit Meister!“-Logo wird sich Stefan Kreil
mit Vergnügen überziehen. „Ich bin stolz, Handwerksmeister zu sein und demons-
triere das der
Öffentlichkeit
gern. Eine
tolle Idee“,
findet er.
Zahntechnikermeister
Stefan Kreil (l.) mit
Lehrling Peter Grenz.
Inzwischen läuft er regel-
mäßig. Beim Mittelrhein
Marathon startet der Hand-
werksmeister in der halben
Distanz. „Einen Halbmara-
Steckbrief: Zahntechnik Kreil, Vallendar
Gegr. 2000 | 6 Mitarb. (1 Lehrling) | Mitglied der AG Dentale Tech-
nologie | Tel.: 0261/ 9629276 |
14 Kilometer zurück.“ Beste Vorausset-
zungen also für die Teilnahme am„Besser
mitMeister!“-Team-MarathonimRahmen
des Mittelrhein Marathons am 29. Mai.
ZumwöchentlichenTraining, zu demsich
die Laufgruppe in Emmelshausen trifft,
tretenauchweitereHandwerker an– soaus
dem Kfz- oder Baubereich. „Gemeinsam
macht das Laufen mehr Spaß, außerdem
motiviertman sichgegenseitigundkann so
auch mal über sich hinauswachsen.“
Für die Gruppe umMaler- und Lackierer-
meister Jürgen Geifes hat die Teilnahme
am Laufevent zwischen Oberwesel und
Koblenz nicht nur einen sportlichen
Hintergrund. „Wir unterstützen auch den
Gedanken, dass hier Handwerker antreten
undgemeinsamStärkedemonstrieren.Mit
unserem Leistungsgedanken werben wir
auch für das Handwerk insgesamt!“
Doch die sportlichen At-
tributehabenerstrechtih-
re Berechtigung, geht es
um den Sportler Geifes.
Denn der 62-Jährige ist
regelmäßig per pedes un-
terwegs – und auch das in
beeindruckender Weise.
Jeden Dienstag werden
dieLaufschuhegeschnürt
undesgehtalsGruppeauf
die Trainingsstrecke.
„Wir legen dann rund
Jürgen
Geifes
(3.v.r.)
trainiert
mit
seiner
Gruppe
für den
Team-
Mara-
thon.
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