Handwerk Special Nr. 127 vom 31. Januar 2009 - page 18

Wer als Bäcker- und oder
Konditormeister die Hy-
giene-Dokumentationen
für alle Mitarbeiter richtig
umsetzen will, sollte am 10.
März den HwK-Kurs „Hy-
gienemanager für Bäckerei-
en“ in Koblenz nutzen.
Von 9 bis 17 Uhr zeigen die
HwK-Experten praktische
Umsetzungshilfen für den
Arbeitsalltag, erklären wie
Bäckereimitarbeiter richtig
geschult werden und wie
man sich bei Kontrollen
von Behörden ordnungsge-
mäß verhält.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
Aktive Innungsarbeit: Bäckermeister aus Wehr engagiert sich
Nr. 127
31. Januar 2009
Interview
Neuer Obermeister Rolf Genn zur Innungsarbeit und die aktuelle Wirtschaftslage
Die Bäcker-Innung Ahrweiler hat vor kurzem Rolf Genn zum
neuen Obermeister gewählt. Er löst damit Herbert Raths
nach 30 Jahren Amtszeit ab. Handwerk Special sprach mit
Bäckermeister Rolf Genn über die Ziele seiner Innungsar-
beit und die aktuelle Wirtschaftslage im Bäckerhandwerk.
Nach langer Amtszeit Ihres Vorgängers haben
Sie nun den Posten des Obermeisters übernom-
men. In welche Richtung wird Ihr Weg führen?
In unserer Innung wurde bisher immer gute Arbeit geleistet. Deshalb
gibt es keine „großen Baustellen“, die ich jetzt zu schließen hätte.
MeineArbeit sehe ich unter demMotto „AnAltbewährtemfesthalten,
für Neues offen sein“.
Das „Neue“ besteht demnach für Sie darin, dass ...
... wir als Innung in der nächsten Zeit auf alle Nichtmitglieder zuge-
hen werden. Konkret bedeutet dies, dass zunächst alle angeschrieben
werdenund anschließendvonmir oder demVorstandbesuchtwerden.
Damit hoffen wir, möglichst viele neue Mitglieder für unsere Innung
zu gewinnen. Ich bin davon überzeugt, dass impersönlichenGespräch
die Vorteile einer Mitgliedschaft besser vermittelt werden können.
Schließlich ist die Innung eine wichtige Interessenvertretung für
unser Handwerk. Und je mehr Betriebe sich uns anschließen, desto
gewichtiger wird unsere Stimme.
Weiterbildung
Hygienemanager
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Feuriger Einsatz für Backwaren
Nächtliche Einsätze ist
Rolf Genn gewöhnt.
Ob in der Backstube
oder als Wehrführer
bei der Feuerwehr:
„Wenn die Pflicht ruft, bin
ich sofort zur Stelle. Egal, um
welche Uhrzeit,“ lacht der 48-
Jährige. Wenn sein Wecker um
halb vier Uhr morgens klingelt,
ist der Sonnenaufgang noch
weit entfernt. Doch für frische
Backwaren ist dann genau die
richtige Zeit.
Seit 1991 führt Rolf Genn die
Bäckerei in dem beschaulichen
ÖrtchenWehr in der Eifel. Ganz
nach Familientradition hat er
das Geschäft damals von Vater
Hermann Genn übernommen:
„Wir sind schon in der vierten
GenerationBäckermeister. Das
Neuer Obermeister der Bäcker-Innung Ahrweiler ist Rolf Genn aus Wehr
geht einem natürlich in Fleisch
und Blut über. Deshalb habe
ich mich auch schon immer für
mein Handwerk eingesetzt.“
Beginnend mit seiner Arbeit
im Prüfungsausschuss führte
ihn sein Engagement für das
Handwerk über seine langjäh-
rige Tätigkeit als Lehrlingswart
bis hin zum stellvertretenden
Obermeister. „Im Oktober des
vergangenen Jahres habe ich
danndenObermeisterpostenvon
Herbert Raths übernommen,“
erzählt Rolf Genn.
In seiner Amtszeit möchte
der Bäckermeister vor allem
mehr junge Kollegen für die
Innungsarbeit gewinnen, denn
„nur zusammen sind wir stark.
Verbissenes Konkurrenzden-
ken bringt niemanden auf die
Dauer weiter“. Um weiterhin
wirtschaftlich erfolgreich zu
sein, hat sich Bäckermeister
Genn schon frühGedanken
um eine Erweiterung
seiner Angebotspalette
gemacht: „Wir ha-
ben uns auf Biopro-
dukte spezialisiert
und bieten einen
Auslieferservice
an“, soGenn. Es
sei wichtig sich
heutzutage als
Dienstleister
zuverstehen
und meh r
Service an-
zubieten.
Dochnicht nur die Innungsarbeit
ist für Rolf Genn ein wichtiger
Bestandteil seines Lebens.
Auch der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen hat er sich
verschrieben. Aktuell ist er als
Kreislehrlingswart im Dienste
der Ausbildung unterwegs. „Es
ist wichtig, die Sprache der Ju-
gendlichen zu sprechen. Dann
öffnen sie sich eher und das
erleichtert somit das gemein-
same Arbeiten“, weiß der Vater
zweier Kinder, der nicht nur
bei der Ortsfeuerwehr, sondern
auch im Karnevalsverein aktiv
ist. Der begeisterte Karnevalist
wird auch
in diesem
Jahr den
KG Wohl-
gemut als
Sitzungs-
präsident
anführen.
Rolf Genn
hat als Bä-
ckermeis-
terbereitssechsLehrlingeausge-
bildet: „Mit
Ch r i s t i a n
Wetzlar (3.
Le h r j a h r )
und Julian
Ahrens (2.
Lehrjahr),
die zurzeit
bei mir in
die Lehre
gehen, sind es dann schon acht.“
Und bereits im Sommer soll der
Nächste folgen. Hoffentlich mit
demselben Feuereifer wie sein
Lehrherr ...
Steckbrief: Bäckerei Genn GmbH, Wehr
Übernahme1991 | 1Meister,2Lehrlinge | Festtagstorten,Dinkelprodukte,
sonstigeBackwaren | Tel.:02636/7455 | E-Mail:
Zurzeit sind die Medien gefüllt mit schlech-
ten Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2009. Wie
sieht es im Bäckerhandwerk derzeit aus?
Das Weihnachtsgeschäft ist gut gelaufen, wie ich aus unseren
Innungsbetrieben höre. Wir hoffen, dass sich die Wirtschaftskrise
nicht so stark auswirkt, wie momentan überall behauptet wird. Die
meistenunsererMitgliedsbetriebe habenNischen für sich erschlossen,
sodass die Discounter sie nicht mehr akut bedrohen. Mit qualitativ
hochwertigen Produkten überzeugen und halten wir unsere Kunden.
Das wird auch für die kommenden Jahren eine Erfolg versprechende
Strategie sein.
Sie sind als Kreislehrlingswart für die Lehrlings-
ausbildung zuständig. Welche Ratschläge kön-
nen Sie Betrieben und Jugendlichen geben?
Ich rate immer dazu, praktischeErfahrungvor der endgültigenBerufs-
wahl zu sammeln. Am einfachsten geht das über Praktika. Das ist eine
gute Gelegenheit für beide Seiten, sich kennen zu lernen. So lassen
sich Fehlentscheidungen ganz einfach und ohne viel Aufwand verhin-
dern. Betriebe sollten sich bei der Vergabe von Praktikumsstellen vor
allem an den Schulferien orientieren. Dann kommen die Praktikanten
nicht in die Verlegenheit, Schultage ausfallen lassen zu müssen. Wer
sich im Praktikum von seiner besten Seite zeigt, hat gute Chancen,
anschließend auch einen Lehrvertrag angeboten zu bekommen.
Christian
Wetzlar
Julian Ahrens
Verkäuferinnen im Nah-
rungsmittelhandwerk, die
Führungsaufgaben oder
die Leitung eines Filialbe-
triebes übernehmen möch-
ten, können sich ab dem 30.
Juni bei der HwK Koblenz
zur „Verkaufsleiterin im
Nahrungsmittelhandwerk“
ausbilden lassen. Der Kurs
findet immer dienstags und
donnerstags von 17.30 Uhr
bis 20.45 Uhr in Koblenz
statt.
Zu den Kursinhalten zäh-
len unter anderem das
Herrichten fachbezogener
Erzeugnisse, Dekoration
und Schaufenstergestaltung,
Präsentation der Ware, Ver-
packungstechnik, Verkaufs-
und Verhandlungspraxis.
Neben diesen fachprak-
tischen Inhalten steht auch
Fachtheoretisches wie Er-
nährungslehre, Warenkun-
de, fachbezogene Gesetze
und Verordnungen auf dem
Kursplan. Außerdem wer-
den kaufmännische Inhalte
vermittelt wie Buchführung
und Kalkulation, Organisa-
tion, Lagerwesen, Schrift-
und Zahlungsverkehr sowie
arbeitspädagogisches Fach-
wissen.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
Weiterbildung
Verkaufsleiterin
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Bäckermeister
Rolf Genn ist mit
Schwung bei
der Sache.
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