Handwerk Special Nr. 127 vom 31. Januar 2009 - page 14

Für Gesellen im Kfz-
Handwerk, die ihre Fach-
kompetenz erweitern und
den praktischen Teil der
Meisterprüfung im Kfz-
Handwerk ablegen möchten
beginnt am 4. März ein
Teilzeitkurs zum Kfz-Ser-
vicetechniker in Koblenz.
Der Unterricht findet mitt-
wochs von 18 bis 21 Uhr
und samstags 8 bis 16 Uhr
statt.
Der Kurs vermittelt praxis-
nahe und fachkompetente
Kenntnisse an Fahrzeugen
und Fahrzeugsystemen.
Unterrichtet wird nach
neuesten didaktischen und
methodischen Konzepten.
Individuelle und situativ
angepasste Aufgaben aus
der täglichen Werkstattar-
beit werden mit neuestem
theoretischen Fachwissen
ergänzt. Vermittelt werden
unter anderem die Grund-
lagen der Elektrotechnik,
der Messtechnik, der La-
destrom- und Startsysteme,
der Gemischaufbereitungs-
systeme, Sicherheits- und
Komfortsysteme sowie
Kommunikationstraining.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
Rutschfest durch den Winter dank dem Vulkaniseurhandwerk
Nr. 127
31. Januar 2009
Weiterbildung
Kfz-Servicetechniker
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Reife(n) Leistungen
„Reifen sind High-
tech-Produkte. Sie
entscheiden nicht nur
den Ausgang von For-
mel-1-Rennen mit, ...
... sie sorgenauch imalltäglichen
Straßenverkehr für Sicherheit
und beste Bodenhaftung der
Fahrzeuge“, weiß Vulkaniseur
Veit-Josef Czarnecki aus Idar-
Oberstein.Der 59-Jährige istGe-
schäftsführer der Firma Reifen-
Czarnecki. Sein Sohn Marcel,
der im Betrieb gelernt hat und
inzwischen Vulkaniseur- und
Reifenmechanikermeister ist,
sowie zehn Mitarbeitern bilden
das Team. Das Instandsetzen
von Reifen und
Vulkaniseur sorgt für Sicherheit und Bodenhaftung
ist gedacht. Die
können die Reifen
in einer 23 Meter langen
durchfahrbaren Halle mithilfe
einer Reifenmontiermaschine
aufziehen lassen.
„Ein fachgerecht instand gesetz-
ter Reifen ist genauso einsatzfä-
hig wie vor der Beschädigung“,
betont Czarnecki. Mehr als 90
Prozent aller Reifenschäden
sindsogenannteEinfahrschäden,
bei denen nach dem Eindringen
eines spitzen Gegenstandes die
Luft entweicht. Der Schadens-
durchmesser darf beim Pkw
nicht größer als sechs Milli-
meter sein. „Manchmal kann
zwar der Einfahrschaden selbst
repariert werden, der Reifen ist
aber bereits durch Fahren mit
Minderluftdruck so geschädigt,
Steckbrief: Reifen-Czarnecki, Idar-Oberstein
Gegr. 1951 | 10 Mitarbeiter | Reparatur, Montage und Verkauf von
Reifen | Tel.: 06784/ 2200 | Internet:
Schläuchen und Instandhalten
von Rädern an Pkws, Lkws und
Erdbewegungsmaschinengehört
zu den Schwerpunktaufgaben
desmittelständischen, nachECE
zertifizierten Betriebes. Reifen-
Czarnecki gehört zu den zehn
Betrieben, die indieHandwerks-
rollederHandwerkskammerKo-
blenz im Vulkaniseurhandwerk
eingetragen sind.
Auf einer Gesamtfläche von
4.800 qm werden in vier Pkw-
Boxen die verschiedensten
Arbeiten gleichzeitig durchge-
führt. EineBoxwird auch für die
elektronische Achsvermessung
genutzt. Mit hochmodernen
2-Säulen-Hebebühnen können
sogar Wagen mit nur 6,5
cm Bodenabstand an-
gehoben werden. An
die 9.000 Reifen
sind auf Lager.
Auch an Lkws
dass er nicht mehr zu retten
ist “, fügt Czarnecki hinzu. Eine
Reparatur ist kostengünstiger als
die Neubereifung, deshalb lohnt
der Rat vom Fachmann immer.
Reifen sollten spätestens nach
zehn Jahren erneuert werden,
auch dann, wenn das Profil noch
ausreichend ist, denn mit der
Zeit verhärtet sich die Gummi-
mischung.
Um auch bei winterlichen Stra-
ßenverhältnissen sicher unter-
wegs zu sein, sind Winterreifen
unentbehrlich. „Die gesetzliche
Mindestprofiltiefe von 1,6 Mil-
limeternreichtnicht.Mindestens
vierMillimeter Sicherheitsprofil
sindangebracht“, soderExperte.
Der Meister
der Reifen:-
Marcel
Czarnecki
ist Vulka-
niseur- und
Reifenmechani-
kermeister.
So
werden
Löcher
im Rei-
fen „ge-
stopft“.
Neues Profil für große Schlappen
Als er angefangen
habe, am 24. Novem-
ber 1955, erzählt Kurt
Niebergall senior stolz,
sei er der jüngste und
beste Meister seines
Jahrgangs gewesen.
Aus den Fotos aus dieser An-
fangszeit, die im Büro von
Reifen-NiebergallimNeuwieder
Stadtteil Feldkirchen hängen,
spricht unverkennbar die Nach-
kriegszeit. An einigen Häusern
erkennt man noch die Spuren
der Kriegszerstörungen, der
Bombenangriffe. Da kam natür-
lich ein Handwerker, der dabei
half, sparsam mit den knappen
Rohstoffressourcenumzugehen,
gerade recht. Ein Vulkaniseur-
und Reifenmechanikermeister,
der dafür sorgte, dass nicht jeder
Nagel oder jede Scherbe gleich
Geliefert von den drei Vulkaniseurmeistern bei Reifen-Niebergall in Neuwied
den ganzen Reifen kostete und
dass erst recht nicht Lkw-Reifen
komplett entsorgt werden muss-
ten,weilsienichtmehrdienötige
Profiltiefe besaßen. Nachhal-
tiges Wirtschaften. Das ist unter
anderen, ökologischenAspekten
heute gleichfalls wieder höchst
aktuell, gute Zeiten also für
Vulkaniseure. Auch ansonsten
hat sichgrundlegend rechtwenig
in diesem Handwerk geändert,
„allenfalls vom Material her,
wo in der Karkasse an die Stelle
des stabilisierenden Textil- ein
Stahlgewebe getreten ist“.
Runderneuert werden allerdings
heutzutage,erklärtder49-jährige
Kurt Niebergall junior, der seine
MeisterprüfungalsVulkaniseur-
und Reifenmechaniker 1984 in
München ablegte und genauso
in die Fußstapfen des Vaters trat
wie sein jüngerer Bruder Ralf,
nahezuausschließlichLkw-oder
TraktorreifenunddieReifenvon
Baumaschinen, teilweise wahre
Giganten aus Gummi.
InderWerkstatt des Familienbe-
triebes demonstriert Niebergall
die einzelnen Schritte einer
Runderneuerung. Erst wird an
der Aufrau-Maschine das alte
Profil bis auf die Karkasse ab-
gehobelt. „Wir verwenden die
Originalkarkasse nur einmal,
weil nur dann wirklich noch die
optimale Qualität gewährleistet
ist“, betont er, „bis jetzt hatten
wir deshalb noch nie Reklama-
tionen.“ „Vorsicht vor Reifen-
teilen auf der Fahrbahn“, diese
Meldung, die man so häufig in
den Verkehrsnachrichten hören
könne,kommebeidenReifenaus
seinem Betrieb nicht vor.
Nach dem Aufrauen
werden die Karkassen
eingespannt und die
neuen Profil- oder
Laufstreifen mit
einer Gummilö-
sung aufgeklebt.
Danachwirdder
Reifenluftdicht
in eine Folie
eingepacktund
wandert inden
Vulkanisiero-
fen. Nach ca.
vier Stunden
sind die rund-
e r neue r t en
Lkw-Reifen
fertig.
Steckbrief: Reifen-Niebergall, Neuwied
Gegr. 1955 | 4 Mitarbeiter, 3 Meister | Reifenmontage, -reparatur
und -runderneuerung | Tel.: 02631/ 73241
Kurt Niebergall
junior verpackt
einen Reifen
für den Vulka-
nisierofen.
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,...28
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