Handwerk Special Nr. 109 vom 4. Februar 2006 - page 16

Meisterhandwerk gibt dem beruflichen Nachwuchs Perspektiven
4. Februar 2006
Nr. 109
Nachgefragt
Eingespieltes Miteinander
bei Martina
Würker, Agen-
tur für Arbeit
Bad Kreuz-
nach, seit Sep-
tember 2005
Vorsitzende
der Geschäfts-
führung.
Sie stammt aus Ha-
gen in Westfalen,
fand ihr Zuhause in
Kiel, wo sie zuletzt
für die Geschäfts-
führung tätig war
und nach einemhal-
ben Jahr in der Sali-
nenstadt wieder zu-
rückkehrt. „Ich bin
ein fröhlicher, akti-
ver Mensch. Ich
lebe und arbeite ger-
ne“, bekennt sie im
Gesprächmit Hand-
werk Special.
Bei ihrem Besuch im HwK-Be-
rufsbildungszentrum Bad Kreuz-
nach übte sich Martina Würker
unter Anleitung von
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nfos
Frau Würker, wie schätzen Sie die Situation am Arbeitsmarkt in
Ihrem Bereich ein?
Der Arbeitsmarkt im Bezirk Bad Kreuznach ist insgesamt wenig
dynamisch. Klein- undMittelbetriebe dominieren dieWirtschafts-
struktur. Da muss es einen deutlichen konjunkturellen Sprung
geben, um auf längere Sicht mehr Arbeitsplätze zu verzeichnen.
Auch sind die Folgen des Abzuges der Stationierungsstreitkräfte
noch nicht überwunden. Ein Lichtblick ist die Entwicklung auf
dem Flugplatz Hahn.
Wo setzen Sie als Vorsitzende der Agentur Impulse?
Mir ist wichtig, dass wir durch professionelles und kompetentes
Handeln Arbeitslosen und Arbeitgebern serviceorientiert und
schnell bei der Suche nach einem Arbeitsplatz oder einem Mitar-
beiter helfen. Dabei werden wir unsere Ressourcen noch gezielter
einsetzen. Außerdem will ich in der Öffentlichkeit unsere Arbeit
transparenter machen, damit die Bürger die Entwicklungen und
Entscheidungen nachvollziehen können.
Welche Aufgaben liegen Ihnen besonders am Herzen?
Jede Aufgabe, die das Ziel hat, Menschen eine Perspektive zu
geben, sie in Ausbildung oder Arbeit zu bringen. Besonders
leidenschaftlich bin ich dabei, wenn es um die Jungen und um die
Älteren geht. Und ich will unsere Arbeitgeber gewinnen. Sie sollen
- soweit sie es nicht schon tun - unseren neuen, verbesserten
Service ausprobieren. Im Interesse aller brauchen wir die offenen
Angebote für Ausbildung und Arbeit.
Lehrstellenoffensive und Chancengarantie 2005 von Arbeits-
agenturen und Kammern waren erfolgreich. 2006 wird die Aus-
bildungssituation weiter angespannt sein. Wo sehen Sie Reserven?
Es gibt noch Betriebe, die ausbilden können und wollen. Sie haben
vielleicht noch nicht den passenden Bewerber gefunden. Da kön-
nen wir - gemeinsam mit den Kammern - weiter aktiv sein. Das
braucht einen langen Atem. Wenn es gelingt, zusätzliche Lehrstel-
len oder Praktika zu erschließen, dann können wir alle das als
Erfolg verbuchen. Auch 2006 wird unsere Agentur wieder unter-
schiedliche Angebote der Berufsvorbereitung, der außerbe-
trieblichenBerufsausbildung und den erfolgreichen Stützunterricht
während der Ausbildung - abH - mit 4,4 Millionen Euro fördern.
Infos im HwK-Berufsbildungszentrum
Bad Kreuznach, Tel.: 0671/894013-0
Engagiert für Ausbildung
Metallbau Lorenz & Fischer seit 10 Jahren auf Wachstumskurs
1995 Start als Zwei-
mannbetrieb in einer
Scheune, 1997 erster
Umzug in gemietete
Räume, Anstellung ei-
nes Facharbeiters und
eines Lehrlings, 2002
Umzug in die eigene
Werkstatt. „Wir sind
zwar relativ schnell
groß geworden, dabei
aber doch in kleinen
Schritten gewachsen“,
blicken Reinhold Lo-
renz und Georg Fi-
scher auf einen erfolg-
reichen Unterneh-
mensstart zurück.
„Wir engaieren uns in der Aus-
bildung, um gutes Stammper-
sonal zu gewinnen“, betonen
Maschinenbaumechanikermeis-
ter Lorenz und Schweißfach-
mann Fischer aus Bad Kreuz-
nach. „Wir arbeiten in einem
sehr breiten Spektrum und kön-
nen damit das Fundament für
eine solide Ausbildung legen.“
Sechs Lehrlinge, ein Teilneh-
mer in der „Einstiegsquali-
fizierung für Jugendliche“
(EQJ) und ein Praktikant aus
einer berufsvorbereitenden
Maßnahme - Lorenz & Fischer
präsentieren sich sehr jung in
ihrem 20-köpfigen Team.
Betriebseigenes
Ausbildungskonzept
Vorgenommen hatten sie sich,
einen neuen Lehrling zu jedem
neuen Ausbildungsjahr einzu-
Maschinenbaumechanikermeister Reinhold Lorenz
bespricht mit Lehrling Thomas Hargitay die Arbei-
ten an einem Schutzgitter.
stellen. Durch die intensive Zu-
sammenarbeit mit der Agentur
für Arbeit und den HwK-Aus-
bildungsberatern im Berufsbil-
dungszentrum der HwK Ko-
blenz in der Salinenstadt wur-
den es zuletzt immer mehr. „Im
erstenLehrjahr erlernen die jun-
genLeute dieGrundfertigkeiten
desMetallbaus, imzweiten steht
schweißen im Mittelpunkt, im
dritten führen sie kleinere Auf-
träge komplett selbstständig
aus“, führen die beiden Unter-
nehmer ihre Lehrlinge gezielt
in den Beruf.
„Auch unsere eigenen Kinder
wollen einmal ihre Chance auf
den Start in den Beruf bekom-
men, deshalb arbeiten wir in-
tensiv mit den Jugendlichen.“
Reinhold Lorenz und Georg
Fischer wissen, „dass der Um-
gang mit ihnen nicht immer
leicht ist, wir übernehmen auch
eine erzieherische Aufgabe und
führen sie an Pflichten heran.
Am Schluss ist es für uns eine
Genugtuung, dass bisher alle
ihre Lehre erfolgreich abge-
schlossen haben“.
Gewerbe- und
Privatkunden
Metallbautechnik Lorenz & Fi-
scher hat sich einen Namen ge-
machtmitMetallkonstruktionen
für Bauten, Maschinenteilen
und Schutzeinrichtungen für
Produktionsbetriebe und - bis-
her als Nebenprodukt - für Ein-
richtungsgegenstände und Mö-
bel für Privatkunden. In der
Werkstatt gibt es eigene Berei-
che für Blechverarbeitung,
Schweißen, Aluminium- und
Edelstahlbearbeitung. Eine Ex-
pansion umdenBereich Pulver-
beschichtung ist geplant.
„Unsere Kunden gewinnen wir
durch zufriedene Kunden. Fle-
xibilität, schnelleReaktionszei-
ten, individuelle Fertigung,
langjährigeErfahrung beispiels-
weise imArbeitenmit Edelstahl
- das ist die Basis, auf der wir
unser Unternehmen aufgebaut
haben und auch für die Zukunft
am Standort Deutschland fit
halten“, blicken Reinhold Lo-
renz undGeorg Fischer optimis-
tisch nach vorne.
Schweißfachmann Georg Fischer leitet Lehrling
Vladimir Kobert beim Gasschweißen an.
Gegr. 1995 Metallbau, Schweißfachbetrieb, Möbel 20 Mit-
arbeiter, 7 Lehrl. Tel.: 0671/ 8961660
Steckbrief: Lorenz & Fischer, Bad Kreuzn.
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21
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