Handwerk Special Nr. 109 vom 4. Februar 2006 - page 15

Vergangenes für die Zukunft bewahren in der Baubranche
4. Februar 2006
Nr. 109
Eine große Herausforderung
Franken Baugeschäft steht für Projekte in der Denkmalpflege
„Es ist eine große Her-
ausforderung an das
handwerkliche Kön-
nen, aber auch ein
sehr stolzes Gefühl,
historischen Gebäu-
den wieder neuen
Glanz zu geben. Ver-
gangenes für die Zu-
kunft zu erhalten, ist
immer auch Herzens-
sache“, bekennt Dipl.-
Ing. Rainer Franken,
Geschäftsführer der
„Franken Baugeschäft
GmbH“ aus Bendorf.
Der Restaurator im Maurer-
handwerk ist Mitglied im Ar-
beitskreis Denkmalpflege der
HwKKoblenz. Er ist überzeugt,
dass die Schwerpunkte seines
Unternehmens - Sanierung,Um-
bau und Maurerarbeiten in der
Denkmalpflege - zu den Markt-
segmenten mit wachsender
Nachfrage zählen. Der Erfolg
gibt ihm Recht. Statt Talfahrt,
die in der gesamten Bau-
wirtschaft Arbeitsplätze gekos-
tet hat, konnte die Belegschaft
seit Firmengründung 1964 ver-
fünffacht werden. Franken, seit
1994 als Geschäftsführer tätig,
hat den Betrieb Ende letzten
Jahres von seinem Vater, Mau-
rermeister Hans-Peter Franken,
übernommen. Er ist Chef von
37 Mitarbeitern, darunter fünf
Lehrlingen, die sich auf Bauen
im Bestand spezialisiert haben.
Kontinuierliches
Wachstum
„Bauen auf engstem Raum in
knapp gefassten Zeitfenstern,
ein Team, das mitzieht, notfalls
auch an Wochenenden, hohe
Flexibilität und Offenheit für
neue Themen, Blick für das
Machbare und ständige Weiter-
bildung der Mitarbeiter“, nennt
Franken als Eckpfeiler für die
kontinuierlicheWeiterentwick-
lung des Betriebs, der als klas-
sisches Hochbauunternehmen
begann. Heute steht der Name
Franken für zahlreiche bedeu-
tende Gebäude- und Denkmal-
pflegeprojekte. Der Bahnhof
Rolandseck bei Remagen,
SchlossDrachenburg inKönigs-
winter, SchlossMontabaur oder
die Bruchsteinsanierung der
Contragarde auf der Festung
Ehrenbreitstein gehören dazu.
„Gerade beimRestaurieren zeigt
sich, wer ein Feeling für Bau-
stoffe und Materialien hat“, be-
tont Franken. „Hier gilt es, sich
alten, in Vergessenheit gerate-
nen Handwerkstechniken wie-
der zu nähern. Der moderne
Bauhandwerker ist es gewohnt,
sein Material vorkonfektioniert
als industriell gefertigtes Pro-
dukt zu kaufen“, fügt er hinzu.
Immer wieder
neue Themen anpacken
Mit dem Betriebseintritt von
Stuckateurmeister Ralf Sachs
vor fünf Jahren wurde die Be-
triebsabteilung Stuck, Innen-
und Außenputz, Sanierputz und
Wärmedämmverbundsysteme
gegründet. Sachs, der sich der-
zeit zum Restaurator im Stuck-
bereich weiterbildet, nennt Ar-
beiten in traditionellen Lehm-
und Außenputztechniken als
neues, interessantes Aufgaben-
spektrum der Firma.
Auch bei der maschinellen Ver-
fugung einer Natursteinfassade
im Industrieerlebnispark in Er-
pel/Ww. betrat man Neuland.
„Wir führen regelmäßig Team-
besprechungen durch und erar-
beiten ständig neue Perspekti-
ven“, so Rainer Franken.
Arbeitskreis Denkmalpflege trifft sich am 30. März
Der 1996 gegründete
HwK-Arbeitskreis
Denkmalpflege hat
das Ziel, einen Dialog
und Erfahrungsaus-
tausch zwischen den
in der Denkmalpflege
tätigen Betrieben an-
zuregen.
Die 25 Mitglieder setzen sich
für eine werkgerechte und
nachhaltige Denkmalpflege
ein. „Es ist uns wichtig, interes-
sierten Denkmaleigentümern
einen Einblick in die Philoso-
phie des Restaurierens zu ge-
ben. So sind es in vielen Fällen
gerade die Gebrauchsspuren
vergangener Tage, die den
Charme einesBaudenkmals aus-
machen“, erklärt Architekt
Frank Sprenger, HwK-Mitar-
beiter und Leiter des Arbeits-
kreises. Nächstes Treffen der
Mitglieder desArbeitskreises ist
am 30. März, 19 Uhr, in der
Akademie Handwerk in Ko-
blenz. Thema: Präsentation des
AK im Bereich „Handwerk
aus einer Hand“ im Internet-
auftritt der HwK Koblenz.
Informationen undAnmeldung
im HwK-Zentrum für Restau-
rierung und Denkmalpflege,
Tel.: 06785/ 9731-0, Fax: -769,
E-Mail:
Internet:
Gegr. 1964 37 Mitarbeiter, 5 Lehrl. Bauen im Bestand,
Denkmalpflege Tel.: 02622/ 3837
Steckbrief: Franken Baugesch., Bendorf
Das Bauun-
ternehmen
Franken
versteht
sich sowohl
auf moder-
ne Neubau-
ten (o.) wie
auch auf
Restaurie-
rungen.
Rainer Fran-
ken, Restaura-
tor im Maurer-
handwerk (r.),
und Stucka-
teurmeister
Ralf Sachs lei-
ten das Bau-
unternehmen.
Auf Meisterkurs
... als Steinmetz und Steinbildhauer
Die Meisterstücke der Steinmetz- und Steinbildhauermeister in
spe reichen von der Sonnenstele über die Skulptur mit dem
Emblem der Fußballweltmeisterschaft bis zur Wasser speienden
Figur aus Granit.
Harter Stein verändert unter den kreativen Steinschlägen der
Meisteranwärter seine Form. Kunstvoll gestaltet ist der Stein so
gut wie unvergänglich. Neben demMeisterstück, das in bis zu 120
Arbeitsstunden entstanden ist, müssen die sechs Teilnehmer des
HwK-Meistervorbereitungskurses ihre fachlichen Fertigkeiten in
Arbeitsproben unter Beweis stellen. Ein Profilstück und ein Relief
müssen erstellt werden. Es kommt dabei auf Genauigkeit, Sauber-
keit und den optischen Eindruck der Arbeiten an.
Raphael Herter aus Limburgmöchte sich alsMeister selbstständig
machen. Der 28-Jährige will sich damit den Traum erfüllen, sein
eigener Chef zu sein. Alexandra Pauly ist die einzige Frau unter
denMeisterschülern. „Der Meisterbrief eröffnet zahlreiche beruf-
licheMöglichkeiten“, ist die 23-Jährige aus Meuspath bei Adenau
überzeugt. Ein Gestaltungsstudium schließt sie nicht aus. René
Nelles aus Ettringen erwirbt den Meisterbrief, um „sein Können
zu dokumentieren“. Er arbeitet in der Firma Thomas Müller in
seinem Wohnort und möchte dort nun zukünftig sein Meister-
wissen einbringen.
Der nächste Meistervorbereitungskurs für Steinmetze und Stein-
bildhauer beginnt am 21. April 2006 in Koblenz. Er findet in
Teilzeitform statt. – Informationen und Anmeldung bei der HwK-
Meisterakademie, Tel. : 0261/ 398-415, Fax: -990, E-Mail:
ternet:
I
nfos
Mehr Infos unter Tel.: 0261/ 398-415,
E-Mail:
Raphael Herter aus Limburg möchte sich nach
der Meisterprüfung im Steinmetz- und Stein-
bildhauerhandwerk den Traum von der Selbst-
ständigkeit erfüllen.
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