Handwerk Special Nr. 90 vom 13. November 2002 - page 7

Schwarz auf weiß steht es in
seiner Handwerkskarte: Heinz
Börner war schon mit 17
Jahren Firmeninhaber.
Fliesenlegermeister Heinz Börner wurde 80.
13. November 2002
Nr. 90
„Ich bin ein glücklicher
Mensch und würde im Leben
alles noch einmal genauso
machen wie ich es getan
habe“, sagt Fliesenleger-
meister Heinz Börner aus
Koblenz. Im August feierte er
seinen 80. Geburtstag. Wer
glaubt, das sei Grund genug
sich zur Ruhe zu setzen, irrt.
Jeden Morgen ist der Hand-
werkssenior pünktlich um 7.30
Uhr im Betrieb. „Ich habe mei-
nen Tagesrhythmus nicht verän-
dert, gönne mir allerdings seit
vier Jahren zwei Stunden Mit-
tagspause“ erklärt er schmun-
zelnd. Gefragt nach dem Rezept
für seine Fitness, antwortet er
spontan: „Meine Frau, mit der
ich seit 58 Jahren glücklich ver-
heiratet bin,meinHandwerkund
meinHobby, derKarneval“. Seit
1972 gehört er dem „Alt-Her-
ren-Corps“ an. Über 15 Jahre
war er dort als Commodore der
Mann an der Spitze und unter-
stütztheutealsEhrencommodore
noch immer seinen Verein. Be-
sonders stolz ist Börner auf die
Wagen des Vereins, die seit 25
Jahren in den Hallen der Firma
Fliesen Börner unter seiner Lei-
tung gebaut werden. „Wir haben
immer einen Preis bekommen.“
So wundert es nicht, dass seine
Karnevalsfreundemit einemex-
tra für seinen 80. Geburtstag ge-
bauten „Heinz-Börner-Wagen“
zum Gratulieren vorfuhren.
Wie alles begann
Sein Geburtsjahr ist auch die
Geburtsstunde der Firma Flie-
sen Börner. Fliesenlegermeister
Adolf Börner gründet 1922 den
Betrieb. Seine beiden Söhne tre-
ten beruflich in seine Fußstap-
fen. Bedingt durch den frühen
Tod des Vaters 1939 übernahm
der damals 17-jährige Heinz
Börner gemeinsam mit seinem
älteren Bruder den Betrieb. Er
ist damit der jüngste Firmenin-
haber, der in der Handwerks-
rolle der HwK Koblenz regis-
triert ist. Der Zweite Weltkrieg
stoppt die berufliche Entwick-
lung der Brüder. „Ohne irgend-
eine Ausbildung ging es gleich
nach Russland“, erzählt Heinz
Börner. Ein Granatsplitter zer-
stört einen Teil seiner linken
Hand. Körperliche Arbeit ist für
ihn seitdemnur noch unter größ-
ten Anstrengungen möglich.
Meister der ersten Stunde
Aber Heinz Börner liebt seinen
Beruf,eristFliesenlegermitgan-
zemHerzen, demHandwerk hat
er sich verschrieben. 1947 fängt
er beim Stande Null an, seine
Firma wieder aufzubauen. Er
muss es allein tun, sein Bruder
kommt aus dem Krieg nicht zu-
rück. 1948 legt er die Meister-
prüfung vor der HwK Koblenz
abundgehörtdamitzudenHand-
werksmeisternder „ErstenStun-
de“. Das Geschäft läuft gut.
„Aufträge gab es genug. Mas-
senarbeit war damals gefragt.“
1952 schafft er sich ein zweites
Standbein und eröffnet einen
Groß- und Einzelhandel mit
Wand- und Bodenfliesen.
Engagiert im Ehrenamt
Er engagiert sich stark im Eh-
renamt: 1947 ist er Mitgründer
des Baugewerbeverbandes
Rheinland und arbeitet bis 2000
im Vorstand. Er war Vorstands-
mitglied im Fachverband des
Deutschen Fliesengewerbes im
ZDB und Sprecher der Ar-
beitgeberkommission für das
Rheinland bei Tarifverhandlun-
gen.1983 gründet er die Fliesen-
leger-InnungMittelrhein und ist
langjährig deren Obermeister.
1996 wird er in Anerkennung
seiner Verdienste zum Ehren-
obermeister er-
Ein Leben für das
Handwerk und
den Karneval
Heinz Börner: „Ich würde alles noch einmal genauso machen“
nannt. Jungen Leuten legt er das
Ehrenamt ans Herz. „Handwerk
ist ohne ehrenamtliches Enga-
gement nicht vorstellbar. Das,
was man Gutes tut, kehrt zu-
rück. “ Der Apfel fällt nicht weit
vom Stamm: Sohn Detlef, Di-
plom-Bauingenieur, führt heute
gemeinsam mit seinem Vater
nicht nur dasUnternehmen, son-
dern ist auch als Kreishand-
werksmeister im Ehrenamt ak-
tiv. 1992 regierte er als Prinz
Detlef vom Flieseneck die Nar-
ren in der fünften Jahreszeit.
Überra-
schung
zum 80.
Geburts-
tag: Ein
eigener
Heinz-
Börner-
Wagen
Fliesenleger 2.12.2002
Info-Tel.: 0261/398-402
Im Fliesen-, Platten- und
Mosaikleger-Handwerk
startet am 2. Dezember bei
der HwK-Meisterakademie
ein Meisterkurs in Koblenz
(Vollzeit).
Infos und Anmeldung bei
der HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/398-402
Fax: 0261/398-990
email:
Internet:
HwK-Meisterkurs
Die „Riester-Rente“ ist in aller
Munde. Zwar ist das Alters-
vermögensgesetz (AVmG),
das Neuerungen in der priva-
ten Altersvorsorge gebracht
und die Rahmenbedingungen
der betrieblichenAltersversor-
gung erweitert hat, bereits seit
1. Januar dieses Jahres inKraft,
trotzdem besteht immer noch
erheblicher Aufklärungsbe-
darf. Für Inhaber von Betrie-
ben sowie derenMitarbeiter ist
dieser „Gesetzesdschungel“
nur schwer zu durchdringen.
Die Frage nach der optimalen
Gestaltung der betrieblichen
Altersvorsorge kannnicht pau-
schal beantwortet werden. Aus
diesem Grund bietet die HwK
Koblenz am 23.November al-
len Interessierten einen beson-
deren Service an. Von 9 – 13
Uhr stehen Experten von Sig-
nal Iduna, Sparkassenver-
sicherung und R+V-Versiche-
rung im City-Büro für indivi-
duelle Beratungen zumThema
„BetrieblicheAltersvorsorge –
Riester-Rente“zur Verfügung.
In Einzelgesprächen können
Vor- und Nachteile möglicher
Durchführungswege erörtert,
Vergleichsrechnungen durch-
geführt und konkrete Fragen
beantwortet werden. Für die
Teilnehmer bietet sich damit
die Gelegenheit, unverbindli-
che, auf denEinzelfall bezoge-
ne Beratungen von drei ver-
schiedenen Anbietern gleich-
zeitig erhalten zu können.
Weitere Informationen unter
Tel.: 0261/ 398-247, E-Mail:
Aktionstag bei der HwK Koblenz
Individuelle Beratung zur betrieblichen Altersvorsorge für Unternehmer und Beschäftigte am 23. November im City-Büro
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