Handwerk Special Nr. 88 vom 31. August 2002 - page 8

Hightech im Handwerk: Einsatz von Hochleistungskeramiken
31. August 2002
Nr. 88
Ulrich Bomm mit
Lehrling Matthias Ernst
Maler und Lackierer Bomm,
Bendorf / Weitersdorf
Matthias Ernst aus Weiler
möchte Maler- und Lackierer
werden. Der 17-Jährige wird
von Maler- und Lackierer-
meister Ulrich Bomm in der
neuen Werkstatt in Weiters-
dorf ausgebildet. „Mein Vater
ist Maler, mein Onkel ist Ma-
ler, ich setze sozusagen die Familientradition fort“, so Matthias zu
seiner Berufswahl. Sein Onkel war dem Jugendlichen, der in der
Freizeit Schlagzeug in einer Band spielt, bei der Lehrstellensuche
behilflich. „Später möchte ich im Bereich Restaurieren arbeiten“.
„Fachkunde ist in unserem Beruf besonders wichtig, Stilempfin-
den und ein Gefühl für Farben“, schätzt Bomm ein und wirkt dem
Anstreicherimage entgegen: „Unser Beruf kann mehr als Wände
streichen. Aufwendige Techniken sind immer stärker gefragt.“
Ich bilde aus, weil...
Immer neue Ziele
Handwerk formt technische Keramik: Superwerkstoff der Zukunft
„Weiße“ und „schwarze“, herkömmliche und technische Keramik.
Die eine hat mit der anderen herzlich wenig gemein - sieht man
einmal von der allgemeinen Definition ab, nach der es sich in beiden
Fällen um einen „nichtmetallischen, anorganischen Werkstoff“
handelt. Dessen ungeahnte Einsatzmöglichkeiten auch als Kon-
struktionswerkstoff faszinieren seit 1986 Joachim Kozlowski, Ma-
schinenbaumeister, Industrie-Elektroniker und diplomierter Ma-
schinenbauer, Mathematiker und Betriebsinhaber von Te-Ko-We in
Bonefeld, ihnen spüren er und seine Mitarbeiter immer wieder in
engagierten Projekten, in Zusammenarbeit mit anderen Unterneh-
men und mit renommierten Forschungsinstituten, nach.
Das jüngste, 2001 ins Leben ge-
rufene Projekt-„Kind“ trägt ei-
nen langen Namen. Es geht um
„Walzwerkzeuge aus Silicium-
nitrid für die Herstellung von
Drähten, Rohren und Bändern“.
Gemeinsame „Väter“ sind Ma-
terialentwickler-, Bearbeitungs-
und Anwenderfirmen sowie das
NMT in Jülich, das vom Bun-
desministerium für Bildung und
Forschung finanzierte Institutfür
Neue Materialien und Chemi-
sche Technologien, wissen-
schaftliche „Paten“ das Fraun-
hofer-Institut und die Universi-
tät im österreichischen Leoben.
Und Kozlowski, der eifriges Su-
chen und unermüdliches Stre-
ben auch zur Philosophie seines
stetig wachsenden, vom Vater
1980 übernommenen Maschi-
nenbau-Betriebs gemacht hat,
kann erste Erfolge des Spröss-
lings vermelden.DemZweckdes
Projekts,dieHaltbarkeitvonUm-
formungswerkzeugen, Werk-
zeugen etwa zur Produktion von
Autofelgen, Kupplungsgehäu-
sen,RohrenoderDrähtenzustei-
gern, kommt beispielsweise ein
von Te-Ko-We gefertigtes, Ke-
ramik an der Stelle stärkster Be-
anspruchung gezielt als „trouble
Kennt jeder: Blumentöpfe aus Ton (Bildmitte). Was
weniger bekannt ist: Die Form selbst besteht auch aus
Keramik - einem High-Tech-Produkt von Te-Ko-We.
shooter“ einsetzendes Maschi-
nenteilzurRohrherstellungmehr
als nahe, lassen sich doch mit
ihm statt bisher 200 satte 11000
Rohre fertigen. „Höhere Stand-
zeiten von Maschinen, Steige-
rung von Produktqualität und -
quantität, das ist
das, was wir wol-
len“, kommentiert
er und spricht im
gleichen Atemzug
vom Einsatz tech-
nischer Keramik
auch beim Walzen
von Blechenetc.
Keramisch lange
scharf geschnitten
wird bereits seit
einiger Zeit, ob
Zigarettenfil-
ter oder
Blechcoils. Zu Kozlowskis wei-
teren Plänen gehört vor allem
auchdasBemühen, anderenKol-
legen der Metallbranche Lust
und Mut auf neue Wege zu ma-
chen, für die eigene Zukunft und
die der anderen.
Dass er sich nebenher bewusst
gerade auch damit beschäftigt,
wie sich beispielsweise durch
moderne Informationstechnolo-
gie die Versorgung und die Le-
bensqualität älterer Menschen
auf dem Land verbessern ließe,
unterstreicht seinen rastlosen
Forscherdrang. Ohne immer
neue Ziele hält der es einfach
nicht aus.
Metallbauer 7.10. Vollzeit
Info-Tel.: 0261/398-402
Im Metallbauerhandwerk be-
ginnt am 7. Oktober bei der
Meisterakademie der Hand-
werkskammer Koblenz ein
Meistervorbereitungskurs. Ort
ist Koblenz, der Kurs findet in
Vollzeit statt.
Infos und Anmeldung bei der
HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-404
Fax: 0261/398-990
E-Mail:
Internet:
HwK-Meisterkurs
Die Erfolgs-Story des Maschinenbauunternehmens Te-
Ko-We - oben der Neubau in Bonefeld - ist eng mit
seiner Person verbunden: Joachim Kozlowski (links im
Bild). Frühzeitig hat er die Einsatzmöglichkeiten von
Hochleistungskeramiken erkannt.
KOBLENZ. 3.689 Handwerksbetriebe im nördlichen Rheinland-
Pfalz haben dieAusbildungsberater derHandwerkskammerKoblenz
bereits von Januar bis Juni diesen Jahres besucht. 1.222 Betriebs-
besuche dienten in dieser Zeit ausschließlich der Schaffung von
neuen Ausbildungsplätzen. Eigens dafür engagieren sich vier, vom
Arbeitsamt und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium
geförderteLehrstellenakquisiteure, inKoblenz,Neuwied,Montabaur,
Bad Kreuznach und Mayen. 469 Plätze wurden der HwK dadurch
zusätzlich gemeldet und in die HwK-Lehrstellenbörse aufgenom-
men. Darüber hinaus wurden im gleichen Zeitraum 5.637 telefoni-
sche und 511 persönliche Beratungen im HwK-Berufsbildungs-
zentrum durchgeführt.
Die derzeit 13 Mitarbeiter der HwK-Ausbildungsberatung betreuen
die über 5.000 Ausbildungsbetriebe unter den 17.500 Handwerksbe-
trieben im Bezirk der HwK Koblenz. Ihr Ziel ist es, für die Meister
der 12.000 Ausbildungsverhältnisse persönlicher Ansprechpartner
zu sein. Sie sind Partner der Betriebe aber auchBindeglied zu den 170
Innungen und ihrer Lehrlingswarte, zu den Prüfungsausschüssen der
Kreishandwerkerschaften und den Handwerksverbänden. Sie pfle-
gen aber auch den Kontakt zu Berufsschullehrern und den Eltern der
Lehrlinge. Sie informieren beispielweise über rechtlicheGrundlagen
der Berufsausbildung und beantworten Fragen zur Ausfertigung und
Eintragung des Berufsausbildungsvertrages.Wichtigstes Anliegen
der Ausbildungsberatung ist es jedoch, daß sich alle an der Lehre
Beteiligten an den Rechten und Pflichten zur Berufsausbildung
orientieren.
Informationen zur Ausbildung bei der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-323, Fax: -989, E-Mail:
Ausbildungsberater unterwegs
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