Handwerk Special Nr. 88 vom 31. August 2002 - page 7

Gabrielle Sauer mit
Lehrling Anne Coltro
Bäckerei Lohner
aus Polch
Anne Coltro aus Kehrig bei
Mayen möchte Bürokauffrau
werden. Sie wird in der Bäcke-
rei Lohner GmbH & Co. KG in
Polch ausgebildet. Für die 17-
jährige Realschülerin ist es ihr
Traumjob. „Während den
Schulferien habe ich meiner Mutter oft im Büro geholfen und
erste Einblicke in den Beruf gefunden. Ein vielseitiger und span-
nender Beruf“, sagt sie. Die Lehrstelle hat die leidenschaftliche
Freizeitreiterin über die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer
Koblenz im Internet gefunden.
„Wichtig ist, dass man beim Vorstellungsgespräch schnell die
gleiche Sprache spricht“, sagt ihre Ausbilderin Gabrielle Sauer.
Ihr Fazit: „Anne passt ins Team“.
Ich bilde aus, weil...
Maschinenbauermeister Guido
Pusch aus Marienrachdorf
(Ww.) träumte schon als 14-
Jähriger davon, einmal selbst-
ständig zu arbeiten und ein
eigenes Produkt zu entwickeln.
Diesen Traum hat sich der heute
28-Jährige vor 5 Jahren verwirk-
licht. Er ist Geschäftsführer der
Pusch GmbH und hat sogar ein
eigenes Produkt, den sogenann-
ten X-BLOCK, als Trennwand-
systementwickelt, eineAlterna-
tive zumnormalenGlasbaustein.
Guido Pusch ist seinen Weg in
die Selbstständigkeit zielstrebig
undkonsequentgegangen.„Man
muss jung sein, unbelastet, den
Willen zum Erfolg haben und
für seineSachebrennen“, schätzt
er ein.
Nach Lehre undGesellenzeit als
Industriemechaniker besuchte
Pusch 1996 den Meistervor-
bereitungskurs bei der HwK
Koblenz in Vollzeit. Nach dem
Unterricht baute er mit seinem
Vater auf dem elterlichen Ge-
lände den bisher landwirtschaft-
lich genutzten Betrieb um. Die
alte Scheune wurde ausgebaut,
Werkhallen entstanden. 1997
gründete Guido Pusch seinen
Betrieb.
Handwerk ist Hightech
Inzwischen beschäftigt er 20
Mitarbeiter,daruntereinenLehr-
ling. Seit 2001 ist Werkzeugma-
chermeister Markus Elly eben-
falls Geschäfts-
führer der Fir-
ma. Beide hat-
tensichaufder
Eine Idee setzt sich
durch: Maschinenbauer-
meister Guido Pusch
(unten links) entwickel-
te mit Hightech und viel
Kopfarbeit ein Wand-
system aus Acrylbau-
steinen zum „Zusam-
menstecken“.
Wirtschaftsministerium
Rheinland-Pfalz
Info-Tel.: 06131/16 21 17
Das rheinland-pfälzische
Wirtschaftsministerium hat
zum 15. Mal den Innova-
tionspreis des Landes
ausgeschrieben. Er ist mit
insgesamt 30.000 Euro
dotiert. Alle Bewerber
müssen ihren Firmensitz/
Standort/Wohnsitz in
Rheinland-Pfalz haben und
dort innovative Produkte,
Verfahren oder Dienstleis-
tungen entwickeln, fertigen,
einsetzen und vermarkten.
Noch läuft die Bewerbungs-
frist.
„Wir wollen insbesondere
kleine und mittlere Unter-
nehmen motivieren, inno-
vative Produkte, Verfahren
und Dienstleistungen zu
entwickeln und zu vermark-
ten“, so Wirtschaftsminister
Hans-Artur Bauckhage. Zu-
sätzlich zum Innovations-
preis für mittelständische
Unternehmen sowie den
Sonderpreisen wird wieder
ein Handwerkspreis ver-
geben. Damit soll die Be-
deutung des Handwerks für
die wirtschaftliche Entwick-
lung unterstrichen werden:
Handwerk ist Hightech.
Infos und Bewerbung beim
Wirtschaftsministerium
Rheinland-Pfalz:
Tel.: 06131/16 21 17
E-Mail:
sonja.klein@mwvlw.
rlp.de
Innovationspreis
Gute Ideen: Leichtbausteine / Innovationspreis
31. August 2002
Nr. 88
Pfiffige Idee aus Marienrachdorf: Bunte Acrylbausteine zum Stecken
Meisterschule kennen gelernt.
„Man braucht Erfahrungen, ei-
nen guten Riecher, Fachkräfte,
Maschinen und Material. Aus
diesen Möglichkeiten kann man
etwas Neues entwickeln“, so
Pusch. Stolz ist er, dass das in-
novativeProduktineinemHand-
werksbetriebentstandenist,zeigt
esdoch:HandwerkundHightech
sindnichtzutrennen.Seinetrans-
parentenBausteine sind seit Juni
verkaufsbereit.DerBaumarkt
Obi ist der erste Großkunde
und hat sie in sein Sortiment
aufgenommen.
Bausteine zum Stecken
„Die Bausteine sind aus hoch-
wertigem, witterungsfestemund
sehr bruchfestem Acrylglas und
können verschieden eingefärbt
werden. Größter Vorteil ist je-
doch ihre einfacheHandhabung.
Sie werden durch ein Steck-
system zusammengefügt. Man
benötigt weder Mörtel noch
Werkzeug“, erklärt Pusch die
Eigenschaften der Steine. Als
Trennwandeignen sie sich eben-
so wie als Theke und zu vielem
mehr, inWohn- oder Geschäfts-
räumen gleichermaßen. Nur 700
Gramm Eigengewicht und eine
hoheStandfestigkeit garantieren
ihre Wiederverwendbarkeit bei
Umbau und Umzug.
Der Formen- und Werkzeugbau
ist das bislang wichtigste Stand-
bein der jungen
Firma. „Wir ar-
beiten mit der
Kunststoff-,
Glas-,Kera-
mik und
Papierindustriezu-
sammenund ex-
portieren unse-
reProdukteteil-
weise auch ins Aus-
land“,berichtetPusch.Aberauch
für die Vermark-
tunggilt seinLeit-
spruch: „Man
muss für die Sa-
che brennen,
wennman
erfolgreich
sein will.“
Halbheiten
oder Unent-
schlossenheitsind
nichtseineSache...
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