Handwerk Special Nr. 60 vom 11. Februar 1998 - page 7

Wohnkultur
b e
in Raum sympathisch
wi
rkt oder nicht, hängt von
vie
len Faktoren ab: Tem-
, Gerüche, Akustik,
Licht undFarbe,HöhederDek-
ke, Fußboden und natürlich der
Grundriß mit seinen Fenstern,
Türen und Einblicken nach
oben und nach unten. Durch
gezielte Gestaltung der Wände
können kleineRäume groß und
anonym erscheinen, anderer-
seits große Hallen Intimität
vermitteln. Die fünfte Wand -
die Decke - führt jedoch in den
meistenWohnungen einSchat-
tendasein. Ganz zu unrecht. Ist
sie doch immer sichtbar, weil
sie nicht zugehängt wird und
kein Möbelstück sie verdeckt.
Sie reflektiert das Licht der
Lampen. Rauhfasertapete oder
biedere Holzverkleidung sind
jedoch eher unbefriedigende
Möglichkeiten, einen Raum zu
verschönern.
Malermeister Manfred Rup-
penthal aus Idar-Oberstein hat
sich darüber Gedanken ge-
macht und die Montage von
Deckensystemen in sein Ser-
viceangebot aufgenommen.
„Der Kunde kann unter 80 ver-
schiedenen Farben und Effek-
tenwählen.Obersichbeispiels-
weise für Matt-, Lack-, Ve-
lours- oder Marmordesign ent-
scheidet, bestimmen persönli-
cher Geschmack und Geldbeu-
tel“, so Ruppenthal. „Das
Deckenmaterial ist schwer ent-
flammbar, wasserdicht, reiß-
fest, pflegeleicht und, falls die
Decke einmal wirklich ausge-
dient haben sollte, problemlos
zu recyclen“, ergänzt der Ma-
lermeister.
„Wir haben unser Bad kom-
plett renoviert und dabei auch
die Decke nicht ausgelassen.
... bei Hermann Wölwer,
Obermeister der Maler-In-
nung Koblenz:
Kann man für das Maler-
undLackiererhandwerkvon
einer farbenfrohen Zukunft
sprechen?
Ja. Jugendliche, die prakti-
sches Arbeiten mit „wech-
selnden Einsatzorten“ und
Technik,mitKreativität und
Gestaltung verbinden wol-
len, haben hier „goldenen
Boden.“ Die Leistungspa-
lette reicht von der Denk-
malpflege über die Innen-
raumgestaltung, Korro-
sionsschutzarbeiten, Beton-
sanierung, Wärmedäm-
mung bis hin zur Fahr-
zeuglackierungundWerbe-
schriftgestaltung. Es gibt
viele Fortbildungsmöglich-
keiten, z.B. als Restaurator,
Kirchenmaler, Farben- und
Lacktechniker.
as Weiterbildungsseminar
Airbrush hat die HwK
Koblenz erstmals in ihr
umfassendes Weiterbildungs-
angebot aufgenommen. In dem
32 Stunden umfassenden Se-
minar werden die Grundla-
gen der Design-Lackierung
von der Grafik bis zur plasti-
schen Darstellung vermittelt.
Die Handhabung der Spritz-
pistole steht ebenso auf dem
StundenplanwiedasMischen
der Airbrush-Farben. Die
Teilnehmer, v.a. aus demMa-
ler- und Lackiererhandwerk,
haben die Möglichkeit, sich
mit der kreativen Airbrush-
Technik theoretischundprak-
tisch auseinanderzusetzen.
Informationen
,
Tel.: 0261/398-113,
Fax: -398, e-mail:
Internet:
Maler & Lackierer setzen Gestaltungsmittel gezielt ein
Wie groß ein Raum wirkt,
entscheidet die Gestaltung der
Decke entscheidend mit. Das
Handwerk bietet hier ein-
fache und wirkungsvolle
Lösungen.
Farbenfrohe und plastische
Motive, gestaltet mit der
Design-Lackiertechnik
‘Airbrush’.
Zahlen
rund um’s
Maler- und Lackierer-
handwerk
845 Maler- und Lackie-
rerbetriebe sind in der
Handwerksrolle der
HwK Koblenz eingetragen.
Insgesamt lernen im nördli-
chen Rheinland-Pfalz 671
junge Leute, davon 72 Mäd-
chen, das Maler- und Lak-
kierer-Handwerk. 231 Lehr-
linge begannen 1997 ihre
Ausbildung.
Infos
zur Lehre bei der
HwK-Ausbildungsberatung,
Tel.: 0261/398-323,
Fax: -989, e-mail:
D
Der Spiegeleffekt der glatten
schwarzenKunststoffdeckemit
den darin integriertenBeleuch-
tungskörpern ist einfach faszi-
nierend und läßt das Bad grö-
ßererscheinen“,schwärmtBen-
no Krummenauer aus Idar-
Oberstein. „Die Montage dau-
erte einen Tag. Die Konstruk-
tionsweise, vonWand zuWand
gespannt, ergibt eine absolut
glatteund saubereOberfläche.“
Das bestätigt auch Jens Diet-
rich, der die Holzdecken in sei-
nem Haus leid war: „Ich konn-
te mich nicht entschließen, die
Holzkonstruktion abzubauen,
wollte sie aber nicht mehr se-
hen. Die Räume wirkten ein-
fach zu dunkel“. Ruppenthal
befestigte auf dem Holz die
Spannleisten und hängte die
nach den individuellen Maßen
angefertigte Decke ein.
„Decken können in beliebiger
Höhe installiert werden, die
minimale Abhänghöhe ist fünf
Millimeter. Unebenheiten der
Decke, schiefe Wände, Rohre
und Leitungen werden durch
das Deckensystem verdeckt.
Die Lösung von Decken-
problemen existiert schon seit
Jahrzehnten“, erklärt Ruppen-
thal und verweist auf repräsen-
tative Eingangshallen in Ho-
tels oder Restaurants, wo das
Ambientebis insDetail stimmt.
Im privaten Wohnbereich ist
diegeschmackvolleGestaltung
der „fünften“ Wand aber eher
eine Revolution.
Nachgefragt
Design-Lackierung/Airbrush: Bildern Leben einhauchen
Gestaltung auf dem
Längst hat das Handwerk die
Bedeutung von Design und
Gestaltung erkannt. Modern-
ste Technik wie traditionelle
Handarbeit bietenvieleChan-
cen, Produkte oder Dienstlei-
stungen ansprechend darzu-
stellen. Der Markt der Mög-
lichkeiten am14./15. Februar
im Metall- und Technologie-
zentrum macht sie deutlich.
Im Gespräch mit den HwK-
Beratern findet jeder Besu-
cher Anregungen.
Infos
, Tel.:0261/398-110,
Fax: -398, e-mail: bildung@
hwk-koblenz.de, Internet:
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