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Baudenkmäler neu belebt

Die Hochschulen am

Mittelrhein vernetzen und

dabei den Forschungs-

schwerpunkt mit einem

eigenen Institut an der

Schnittstelle von Öko-

logie und Ökonomie zu

legen: Die benötigten

Räume entstehen gerade

in bedeutenden histo-

rischen Gebäuden in der

Koblenzer Altstadt. Die

Sanierung des Bestands

ist eine Herausforderung

für das Handwerk.

„Die Aufträge gehen fast aus-

schließlich an Betriebe aus der

Region“, betont der Gründer

des gleichnamigen Hard- und

Softwareunternehmens, das er

inzwischen verkauft hat. Jetzt

konzentriert sich Martin Görlitz

auf seine gleichnamige Stiftung

und eben das neue Institut ISSO,

dessenKürzelfürInstituteforSo-

cial & Sustainable Oikonomics

steht. Hier sollen beispielsweise

Ingenieure, Informatiker und

Wirtschaftswissenschaftler über

gerechte undumweltfreundliche

FormenderÖkonomie forschen.

In Zusammenarbeit mit dem

Koblenzer Architekten Jens

Ternes wurden Konzepte für

die insgesamt fünf Gebäude

entwickelt,indenennebenBüros

für Existenzgründer auch Gas-

tronomie, Vortragsräume und

Übernachtungsmöglichkeiten

eingeplant sind. Inzwischen

beschäftigt Martin Görlitz ein

ganzes Planungsteam, das die

In der Koblenzer Altstadt wird hochschulnahes Institut angesiedelt

Gestaltung und Denkmalpflege im Handwerk

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Nr. 188

11. April 2015

www.handwerk-special.de

Das sind die Institutsgebäude

Das Institut ISSO für zu-

kunftsfähiges Wirtschaf-

ten wird in insgesamt fünf

Gebäuden angesiedelt.

Nachstehend eine kleine

Übersicht.

Der

Bürresheimer Hof

am

FlorinsmarkthatseinenNamen

vom gleichnamigen Adels-

geschlecht. Seine Geschichte

reicht bis in das 17. Jahrhun-

dert zurück. Hier sollen ein

Gästehaus und ein kleines Re-

staurant eingerichtet werden.

Moselseitig gehört ein kleiner

barocker Anbau dazu. Direkt

daneben liegt das sogenannte

Alte Kaufhaus

, dessen Ge-

schichte indas späteMittelalter

zurückreicht. Daran schließt

sich

das Schöffenhaus

aus

dem 16. Jahrhundert an, das

über einer Pforte der mittelal-

terlichen Stadtmauer errichtet

wurde. Ein gutes Stück weiter

östlich, inderKornpfortstraße,

liegt der

Eltz-RübenacherHof

(Dreikönigenhaus) aus dem

frühen 18. Jahrhundert.

Der Koblenzer Unternehmer Martin Görlitz hat ein In-

stitut und eine Stiftung gegründet.

Blick aus dem Fenster des Bürresheimer Hofes auf den Florinsmarkt. Links: Das

alte Kaufhaus, rechts daneben das sogenannte Schöffenhaus.

Die alte Substanz hat ihre Tücken: Alte Torhöhen

müssen wiederhergestellt, Technik erneuert werden.

Realisierung koordiniert und die

DetailsmitdenbeteiligtenHand-

werksunternehmern abstimmt.

Einer von ihnen ist GerdMeurer

ausKoblenz, der auf denkmalge-

rechte Sanierung und Wandhei-

zungsbauspezialisiertist.„Lehm

funktioniert nicht immer, vor

allem im Alten Kaufhaus muss

man mit den Folgen von Hoch-

wassereinwirkungen rechnen“,

erklärt der Koblenzer Hand-

werksunternehmer und spricht

damit eine besondere Eigenheit

derGebäudeamFlorinsmarktan:

Die stehen vorderseitig zwar auf

demhöchstenPunkt derAltstadt,

reichen auf derRückseite jedoch

auf das Niveau des Peter-Alt-

meier-Ufers hinunter. Im Falle

des Alten Kaufhauses gibt es

sogar einen Saal auf dieser

Höhe. Da dieser Saal, mit einer

neuenWandheizungausgerüstet,

für Veranstaltungen und Do-

kumentationen vorgesehen ist,

galt es, die bauphysikalischen

Eigenschaften zu nutzen. Des-

wegen wurde ein hydraulischer

Kalkmörtel verwendet.

Zu den beteiligtenUnternehmen

gehören die Firmen Anspach

Heizung und Sanitär (Koblenz),

Bekteshi Trockenbau (Bad

Breisig), Elektro Hermann (Bad

Ems)undderSteinmetz-Meister-

betriebGerdAhlborn (Koblenz).

Die Sanierung des Dreikönigenhauses in der Korn-

pfortstraße soll bereits im Juli beendet werden.