Handwerk Special Nr. 173 vom 2. Oktober 2013 - page 7

Im Einsatz für Interessenausgleich und Verlässlichkeit
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Nr. 173
2. Oktober 2013
Im Dienste der Umwelt
Gemeinsam gründeten
1975 die Schornsteinfe-
ger-Innungen Koblenz
und Montabaur mit 184
Meisterbetrieben die
Technische Prüf- und
Vertriebsstelle (TPV) als
eingetragenen Verein in
Koblenz mit der Zielset-
zung, eine regelmäßige
Prüfung der Messgeräte
vorzunehmen.
Mit den Messgeräten werden
vor Ort die Heizungsanlagen
im Sinne einer Sicherheits­
überprüfung auf Abgasverluste
sowie CO geprüft. Damit wird
ein wichtiger Beitrag zur Ener­
gieeinsparung und für den
Umweltschutz geleistet. Grund­
lage ist dasBundes-Immissions­
schutzgesetz (BImSchG) und
mit steigenden Energiekosten
im Heizungsbereich sind die
Kennzahlen für die Hauseigen­
tümer von Bedeutung. „Nur
was gemessen wird, kann auch
Einfluss auf das zukünftigewirt­
schaftliche Verhalten haben“,
so Obermeister Michael Arndt.
Schornsteinfegerhandwerk betreibt seit 38 Jahren Prüfstelle
Bringt Metall in Form
und spricht Recht
Was er anfasst, erledigt er mit Leidenschaft. „Halbe“ Sachen gibt es bei ihm
nicht. „Anpacken und Durchziehen“, lautet seine Devise. Schlossermeister
Alfred Keip ist Inhaber eines Meisterbetriebes in Mendig. Er engagiert sich eh-
renamtlich im Vorstand des Fachverbands Metall Rheinland-Pfalz, ist stellver-
tretender Obermeister der Metallhandwerker-Innung Mayen und ehrenamtlicher
Richter am Sozialgericht Koblenz.
Alfred Keip: Schlossermeister und Schöffe am Sozialgericht
Alfred Keip Metallbau, Mendig
Gegr. 1988 | 3 Mitarbeiter | Wintergärten, Türen, Fenster,
Geländer | Tel.: 02652/ 51221 |
„Mir macht es einfach Spaß,
mich einzubringen“, sagt er.
Dabei geht es ihm nicht um
eine Vergütung oder das damit
verbundenegesteigerteAnsehen
seiner Person. Die Kreishand­
werkerschaft Mittelrhein hatte
Alfred Keip schon im Blick,
als sie dem Schlossermeister
vor sechs Jahren vorschlug, als
Schöffe am Sozialgericht zu
arbeiten.
„Es geht uns in erster Linie
darum, dass das Handwerk in
allen gesellschaftspolitischen
Gremien vertreten ist und mit
einer Stimme spricht. Es gibt
sehr viele Handwerker, die
sich hervorragend ehrenamtlich
engagieren. Die Mitwirkung
ehrenamtlicher Richterinnen
undRichter an
derRechtspre­
chung ist ein
wesentliches
Element deut­
s c h e r G e ­
richtsbarkeit.
Ein Schöffe
sollte die in
seinem täg­
lichen beruf­
lichen und so­
zialen Umfeld
gewonnenen
Erfahrungen,
Ke n n t n i s s e
und Wertungen in die ge­
meinsame Beratung mit dem
Berufsrichter einbringen und
Persönlichkeit zeigen. Wir sind
überzeugt, dassAlfredKeip dies
bestens löst“, bringt die Kreis­
handwerkerschaft diedamaligen
Überlegungen auf den Punkt.
„Ich gehe immer gern zum Ge­
richt“, so Alfred Keip. In etwa
120 Fällen hat der 60-Jährige in
den Jahren seiner Schöffentätig­
keit mit entschieden und Recht
gesprochen. „In einzelnen Pro­
zessen konnten die Ehrenamt­
lichen den Berufsrichter sogar
überzeugen“, erinnert er sich.
„Ich habe seit meiner Selbst­
ständigkeit1988ständigKontakt
zu Kunden. Ich arbeite nicht
nur für sie, sondern berate und
diskutiere mit ihnen gemeinsam
individuelle Lösungen. Daraus
wächst Menschenkenntnis“, ist
Keip überzeugt.
Auf seinen Stand als selbst­
ständiger Handwerksmeister ist
AlfredKeipStolz. „Ichwürde es
immer wieder tun“, sagt er. Und
so nimmt er
dieHerausfor­
derung, Me­
tall in Form
zu bringen
– vom Win­
tergarten über
Haustürenund
Fenster bis
zur geschmie­
deten Gara­
geneinfahrt –
immer wieder
neu an. Ein
eigener Repa­
ratur-Service
zählt dazu. Und: „Neben Sach­
verstand gehört jede Menge
Individualismus dazu, um eine
Sache zuverlässig und rund zu
bearbeiten. Das gilt für Beruf
und Ehrenamt gleichermaßen“,
betont der Schlossermeister und
Ehrenamtsträger.
Ehrenamtliche Rich­
tertätigkeiten üben
beispielsweise
auch Birgit Reiner,
mitarbeitende Ehefrau im
Dachdeckerbetrieb Kurt
Reiner GmbH & Co. in
Dörth am Sozialgericht
Koblenz aus und Christel
Mathy, mitarbeitende Ehe­
frau bei Schampera Inh.
Christoph Mathy e.K. in
Waldesch am Arbeitsge­
richt Koblenz.
Schlos­
sermeis­
ter Alfred
Keip in
seinem
Metallbau-
betrieb.
Nicht zuletzt ist derBrandschutz
aber auch die Verbeugung vor
CO-Vergiftungen zur Sicherheit
der Kunden wichtig.
Die TPV präsentiert sich heute
alsGmbH,wobeibeideInnungen
Gesellschafter sind. Im Jahre
2000 wurde Johannes Schmitz
einstimmig in den Beirat der
TPV gewählt und ist seit 2005
deren Geschäftsführer. Wolf­
gang Krämer ist seit 2002 in der
Prüfstelle tätig und übernahm
auch2005derenLeitung.Aktuell
konntenderUmbauunddieUm­
gestaltung der Räumlichkeiten
mit einem separaten Prüfraum
abgeschlossen werden, so dass
sichdiegemeinsameEinrichtung
der Schornsteinfeger im neuen
Gewandpräsentiert.DerVerkauf
und die Lagerverwaltung, aber
auch die zukünftige Präsenta­
tion im Internet zeigen, dass
die gemeinsame Einrichtung
sich dynamisch fortentwickelt.
2011 wurde die TPV für die
wiederkehrende Überprüfung
von eignungsgeprüften Mess­
geräten gemäß § 13, Abs. 3 der
1. BlmSchV als „Landesweite
Prüfstelle“ vom Landesamt für
Umwelt in Mainz anerkannt.
Stehen für Si-
cherheit und
Umweltschutz
(v.l.): TPV-Ge-
schäftsführer
Johannes
Schmitz, Ober-
meister Micha-
el Arndt und
Prüfstellenlei-
ter Wolfgang
Krämer.
Foto: KHS
125 Jahre Kreishandwerkerschaft Mittelrhein
1888:
14 Innungen (Friseur- und Kosmetiker, Bäcker, Fleischer, Raumausstatter- und
Sattlerhandwerk, Schornsteinfeger, Baugewerks-Innung,Innung für Bekleidung, Bücher,
Schuhe, Dachdecker, Glaser, Innung Farbe Gestaltung Bautenschutz, Metallhandwerker,
Installateur- und Heizungsbauer, Schreiner sowie Zimmerer – alles heutige Bezeich­
nungen) gründen einen Innungsausschuss Koblenz unter Leitung von Bäckermeister
Hartmann Grisar (im Bild links). Das Ziel des Zusammenschlusses: Mehr Gewicht in
der äußeren Wahrnehmung und bei der Durchsetzung politischer Ziele.
Foto: KHS Mittelrhein
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