Handwerk Special Nr. 158 vom 24. März 2012 - page 17

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Handwerkerfamilie Zöller: Ehrenamtliche hinterlassen Spuren
Energiereich: Ehrenamtliches Engagement und modernes Heizen
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Nr. 158
24. März 2012
Förderprogramme, Energieberatungen und Vorträge: EVM macht Hausbesitzer fit für die Energiewende
Eine höhere Energie­
effizienz und moderne An-
wendungstechniken sind
genauso entscheidend für
das Gelingen der Energie-
wende wie die Produktion
von Energie aus erneuer­
baren Quellen. Jeder
Hausbesitzer kann etwas
durch die Wahl seiner
HeiztechnikenzurEnergie­
wende beitragen.
Eine Studie im Auftrag der
Bundesregierung hat ergeben,
dass Gebäude rund 40 Pro-
zent aller CO
2
-Emissionen in
Deutschland verursachen und
drei Viertel aller Heizungen
technisch veraltet sind. Das
Einsparpotenzial ist also riesig.
EffizienteTechniken fürHaus-
halt und Gewerbe sind bereits
am Markt verfügbar. Hoch­
effiziente Erdgasbrennwert­
geräte, Blockheizkraftwerke
(BHKW), Gaswärmepumpen
undnunauchStromerzeugende
Heizungen tragen wesentlich
dazu bei, den Energieverbrauch
zu senkenunddamit gleichzeitig
den CO
2
-Ausstoß und die Ener-
giekosten zu reduzieren.
„Das SHK-Handwerk und En-
ergieberater der EVM infor-
mieren gerne, welche Technik
sich für welchen Gebäudetyp
empfiehlt“,sagtChristianSchrö-
der, Unternehmenssprecher der
Ener­gieversorgung Mittelrhein
GmbH (EVM). „Zudem initiie-
ren wir in diesem Jahr erstmals
Fachvorträge zu innovativen
Heiztechniken.“ Die Referenten
sind Energieberater der EVM
undExpertenaus demHeizungs-
bauer-Handwerk.
umfasst Beratung, Anschaf-
fung und Einbau des Gerätes
zumFestpreis.„InfoszumLeis­
tungspaket, zu den Förderpro-
grammenundzumFachvortrag
haben wir unter
zusammengestellt“, informiert
ChristianSchröder. „Aufgrund
des begrenztenPlatzangebotes
bei den Vorträgen bitten wir
um Anmeldung per E-Mail an
Im Fokus der Vortragsreihe
steht die Strom erzeugende
Heizung. Denn mit dem für
das Einfamilienhaus geeignete
Mini-Kraftwerk können nicht
nur Heiz- sondern auch Strom-
kosten eingespart werden. Die
von einem Erdgasbrenner er-
zeugte Wärme für die Heizung
undWarmwasserbereitungwird
gleichzeitigzurStromerzeugung
genutzt.Auf dieseWeisewerden
bis zu 100 Prozent des Wär-
me- und bis zu 60 Prozent des
Strombedarfs durch das Gerät
gedeckt. Dabei emittiert die
Strom erzeugende Heizung bis
zu 40 Prozent weniger Kohlen­
dioxid als herkömmliche Sys­
teme. Sie ist nicht größer als eine
haushaltsüblicheSpülmaschine,
leise, wartungsarm und sparsam
im Verbrauch.
VieleVerbraucher schreckenbei
einer Heizungsmodernisierung
jedoch vor den Investitions­
kosten zurück. Hier setzt die
EVM mit ihren Förderpro-
grammen an. „Als kommunales
Unternehmen fühlen wir uns
mitverantwortlich für den Ener­
gieverbrauch unserer Kunden
und den Klimaschutz in der Re-
gion“,betontChristianSchröder.
„Deswegen führen wir auch in
2012unserFörderprogrammfort
und bieten darüber hinaus ein
besonderes Leistungspaket zur
StromerzeugendenHeizungan.“
Dieses Rundum-Sorglos-Paket
Am 29. März findet ein Info-
Abend im EVM-Kundenzen-
trum Mayen statt und am 19.
April im Kundenzentrum Linz.
Am 3. Mai wird der Vortrag im
EVM-Kundenzentrum Bendorf
angeboten. Die Veranstal-
tungen sind kostenfrei und
starten jeweils um 18 Uhr.
Mit der Heizung selber Strom erzeugen – wie das
funktioniert, erklären die Energieberater der EVM
bei Fachvorträgen.
Foto: Frey/EVM
„Ein bisschen viel ist es
manchmal schon“, lacht
Zentralheizungs- und
Lüftungsbauermei-
ster Werner Zöller aus
Kroppach (Kroppacher
Schweiz) mit Blick auf
seinen Terminkalender.
Wenn der 64-Jährige
über seine Ehrenämter
nachdenkt, drängt sich
ihm selbst die Frage auf,
warum mache ich das
eigentlich alles?
Die Antwort gibt er direkt hin-
terher: „Weil ich viel Spaß daran
habe.MeinMottoheißt:Nur,wer
selbst aktiv ist, kann andere akti-
vieren. Irgendwann stellen sich
Erfolge ein, und dann bekommt
man auch etwas zurück.“
Allein sein Engagement im
Handwerk ist abendfüllend.
Werner Zöller ist Obermeister
der Sanitär-Heizung-Klima-
technik-Innung Rhein-Wester-
wald, der mit 164 Mitgliedern
größten Innung im Bezirk des
SHK-FachverbandesRheinland-
Rheinhessen. Vor 14 Tagen
wurde er zum Kreishandwerks-
meister für denWesterwaldkreis
gewählt.Dochdasistlängstnicht
alles. Er ist imGemeinderat von
Kroppach tätig, war 15 Jahre
Vorsitzender im Sportverein
und zehn Jahre im Ortsvorstand
der CDU. „Das liegt in meiner
Persönlichkeit und an den Ge-
nen“, scherzt er. „Wie schon
mein Großvater, der 1930 einen
Handwerksbetriebgründete, bin
ich es gewohnt, mich für die
anliegenden Dinge zuständig
zu erklären und Verantwortung
zu übernehmen. Es motiviert,
Entscheidungen zu treffen. Man
hinterlässt eine Spur.“
Handwerk ist bereit für
erneuerbare Energien
Zöller informiert die Innungs-
kollegen über Neuigkeiten in
seinem Handwerk und plädiert
für die Mitgliedschaft in der
Handwerksorganisation. „Es
gibt viele messbare Vorteile“,
weiß er. Der Obermeister disku-
tiert mit den Handwerkern auch
über Handwerkspolitik. Kri-
tisch betrachtet, nicht nur vom
SHK-Handwerk, wird derzeit
die massive staatliche Kürzung
der Solarförderung. „Das bringt
Einbußen für uns mit sich. Der
Endverbraucher ist verunsichert
und nicht mehr in der Lage, das
Hin und Her des Gesetzgebers
hinsichtlich des Termins für
ein Inkrafttretens zu verfolgen.
Unsere Branche darf dennoch
nicht nachlassen, die Kunden
auf die hohen Energiespar-
und Klimaschutz-Potenziale
moderner Wärmeerzeuger und
die vielfältigen Möglichkeiten
zur Einbindung erneuerbarer
Energien hinzuweisen. Das
Handwerk ist dazu bereit, der
Gesetzgeber muss aber mitzie-
hen und langfristige Sicherheit
bieten“, betont er.
Generationsübergreifend
im Ehrenamt
Tochter Manuela und Schwie-
gersohnAndreasZöller,Installa-
teur-undHeizungsbauermeister,
entschieden sich 2007 für eine
Neugründung in der Tradition
des elterlichen Betriebes. Beide
haben bei der HwKKoblenz das
dafür notwendige Rüstzeug er-
worben. Andras Zöller beendete
vor vier Jahren erfolgreich die
Meisterschuleundengagiertsich
im Gesellenprüfungsausschuss
für sein Handwerk. Manuela
ZöllerqualifiziertesichzurFach-
wirtinundhat sichbereits für den
Lehrgang zum Betriebswirt des
Handwerks angemeldet. Sie ist
im Arbeitskreis Westerwald der
Unternehmerfrauen im Hand-
werk aktiv. Auch für sie gilt
das Motto des Vaters: Sich ein-
mischen und mitreden! Werner
Zöller stellt sein Wissen als
Betriebsleiter zur Verfügung.
Dem Nachwuchsproblem im
SHK-Handwerk aktiv zu be-
gegnen, haben sich die Zöllers
auf die Fahne geschrieben. „Der
demografische Wandel ist in
der Branche bereits angekom-
men. Wir müssen Jugendliche
für unseren Beruf begeistern“,
so Zöller. „Es ist sehr wichtig,
auszubilden, da teilweise in den
Betrieben schon jetzt Personal
fehlt“, so der Obermeister.
Im Unternehmen Zöller sind
regelmäßig Jugendliche, die eine
Lehre zum Anlagenmechaniker
für Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik absolvieren. Ein
Geselle, der seine Ausbildung
jüngst abgeschlossen hat, ist be-
reits im Meisterkurs der HwK.
Steckbrief: Haustechnik A. Zöller, Kroppach
Gegr. 2007 | 12 Mitarbeiter (3 Meister, 2 Lehrlinge) | Heizung,
Sanitär, Solar, Elektrik |
Das Haus-
technik-
unterneh-
men der
Familie
Zöller
zählt
zwölf Mit-
arbeiter,
darunter
auch zwei
Lehrlinge.
Ehrenamtlich
seit Jahr-
zehnten aktiv
und nun neuer
Kreishand-
werksmeister:
Werner Zöller
aus Kroppach.
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