Handwerk Special Nr. 151 vom 30. Juli 2011 - page 12-13

Kulinarische Stärkung in der Bauernstube
Fleischermeister Bernd Hoff bietet seinen Gästen in seiner Fleischerei in Kaisersesch auch eine Imbiss-Bauernstube
mit deftigem und bekömmlichem Essen zum kleinen Preis. „Wir haben mittags ein täglich wechselndes Stammessen
für 5,60 Euro. Es ist auch zum Mitnehmen gedacht und kommt sehr gut an“, so der 44-Jährige. Wer kein Menü wie
Cordon-Bleu, Holzfällersteak mit Röstzwiebeln oder Schweinefilet auf Calvadossoße haben möchte, findet in der
Fleischerei auch etwas für den kleinen Hunger. „Warmes Essen gibt es bereits ab elf Uhr und Wartezeiten sind nicht
zu befürchten“, betont Hoff.
Er führt die einzige Fleischerei im Ort. 2004 hat er den von seinem Vater gegründeten Betrieb übernommen. Die
Bauernstube kam später dazu. Spezialität des Hauses und Renner bei den Kunden ist ein über Buchenholz geräucherter
und drei Monate gereifter Eifeler Schinken. „Ich verschicke diesen deutschlandweit, denn sein Geschmack hat sich
rumgesprochenund ichbekommevieleAnfragen“, freut sichHoff.Der Fleischermeister fährt denEifel-Schiefer-Radweg
öfter. „Radfahrer begegnen mir selten. Der Weg
muss wohl noch entdeckt werden“, schmunzelt
er. Für seine Fleischerei mit Bauernstube gilt
das nicht. Hier ist täglich etwas los!
Monrealer Raute hat immer Konjunktur
„Die Monrealer Raute ist unsere Spezialität und hat immer Kon-
junktur“, freut sich Bäckermeister und Konditor Wolfgang Brixius.
Er lebt und arbeitet in dem Ort, der dem Gebäck seinen Namen gab.
„Grundlage der süßen Leckerei ist ein Linzer Boden verziert mit
Vierfruchtmarmelade. Die Raute wurde demWappen der Grafen von
Monreal nachempfunden“, erklärt der 52-Jährige seine Spezialität.
„Wir profitieren natürlich von den Touristen, die unseren Ort besu-
chen. Monreal gehört zu den schönsten Dörfern Deutschlands und
gewann die Goldmedaille imWettbewerb ‘Unser Dorf hat Zukunft’“,
soBrixius stolz. In seinemderBäckerei angeschlossenemCafekönnen
auch die Biker herrlich entspannen.
Ausflugstipp für den Kurzurlaub: Handwerk lädt zum rasten ein
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In der Region verwurzelt: Handwerk am Wegesrand
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Handwerk entdecken
Impressionen am Rande des Eifel-Schiefer-Radwegs
Im malerischen Fachwerkdorf
Monreal südlich von Mayen
be­ginnt und endet der fast 30
Kilometer lange Eifel-Schiefer-
Radweg. Er führt durch das ro-
mantische Elztal nach Kalenborn
mit seiner 700 Jahre alten Eiche
und zum höchsten Punkt nach
Hauroth. Dann geht es bergab
nach Kaisersesch. Bis 1959 war
die Stadt eines der Zentren des
deutschen Schieferbergbaus. Der
Eifel-Schiefer-Radweg schließt
über Mayen an den Maifeld-Rad-
weg und den Vulkanpark-Radweg
an. Er ist anspruchsvoll, gilt es
doch Höhenunterschiede von bis
zu 200 Metern zu überwinden.
Handwerk Special hat kunterbunte
Impressionen aus dem Handwerk
am Rand des touristischen Pfades
eingefangen.
Start
Monreal
Töpfern in der
alten Schule
In Monreal befindet sich die Werk-
statt vonKeramikermeisterinHeike
Schweikert. Die 50-Jährige hat vor
15 Jahren die alte Grundschule,
Baujahr 1834, übernommen und
vollständig renoviert. So konnte
die ehemalige Bundessiegerin im
Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks Arbeiten und Wohnen unter einem
Dachvereinen.LängstsindRepräsentationsräumeentstanden,indenenHeikeSchweikert
den Kunden ihre vielseitigen künstlerischen Arbeiten zeigt. Die Keramikobjekte der
Meisterin zeichnen sich durch harmonische Form- und Farbkompositionen aus. „Ich
töpfere, was mir selbst gefällt, fröhlich und farbenfroh. Ich möchte mit meiner Arbeit
Augen und Seele ansprechen und erfreuen“, sagt sie. Und dasmacht sie sehr erfolgreich,
wie man in zahlreichen Briefen von zufriedenen Kunden lesen kann.
Inspiriert vondenWerkendes FriedensreichHundertwasser entwickelte sie überlebens-
große Keramiksäulen, die als architektonische Elemente sowohl imAußen- als auch im
Innenbereich farbenprächtigeEyecatcher sind.Weil frostsicher, eignen sie sich auch zur
individuellen Gartengestaltung. Ebenso wie die fantasievollen Wasserspiele, Brunnen
unddekorativen
Accessoires.
Steckbrief: Töpferei Alte Schule, Monreal
Gegr. 1986 | 1 Meistern | kreative Keramikobjekte für drinnen und
draußen | Tel.: 02651/ 778543 |
Steckbrief: Cafe- Konditorei Brixius, Monreal
Gegr. 1996 | 1 Meister, Aushilfen | Backwaren (Brot, Brötchen,
Kuchen, Torten), Eis, Cafe | Tel.: 02651/ 2498
Gestalten mit Stil
Raumausstattermeister Bernd Gondert
aus Kalenborn ist gefragter Fachmann
imStylen von Räumen. Anspruchsvolle
Dekorationen gehören neben Sonnen-
schutzanlagen zur Angebotspalette des
58-Jährigen. „In unserer Familie gibt es
acht Schneider. Auch ich wollte immer
schon mit Stoffen arbeiten, bin aber
aus der Tradition ausgebrochen und
habe es nie bereut“, erzählt er. „Das
Raumausstatterhandwerk bietet ein
weites Betätigungsfeld. Ob Gardinen,
Polsterarbeiten oder komplette Raum-
gestaltung.Mankann sich spezialisieren
und hat ständig wechselnde Aufgaben
und Arbeitsplätze“, wirbt er für sein
Handwerk. Seine Wirkungsstätte liegt am Fuße der 700 Jahre alten Eiche. Ein Abstecher
dorthin lohnt sich nicht nur für die Fahrradwanderer – Meister Gondert öffnet auch gern
seine Werkstatt.
Kalenborn
Werkstoffe in Form gebracht
Radfahren hält fit und bringt Menschen in Form. Stahl und andere Werkstoffe werden von Maschinenbauermeister Bernd Matuschek aus Kaisers­
esch mit Hilfe von CNC-Dreh- und Fräsmaschinen in die geforderte Form gebracht. Der 57-Jährige und seine 13 Mitarbeiter stellen Ersatzteile
für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Papier verarbeitende Industrie
her. Das Schneiden von Blechen bis 4.000 Millimeter Länge und 15 Milli-
meter Stärke sowie das Biegen von starken Blechen und Reparaturarbeiten
sind weitere Aufgabenschwerpunkte des mittelständischen Betriebes. Die
ausschließlich gewerbetechnischen Kunden kommen aus einem Umkreis
von 50 Kilometern. „Das besondere Ersatzteil zu konstruieren, macht uns
einzigartig“, so Matuschek. Als Beispiel nennt der Maschinenbauermeister
eine Kopfdrehmaschine mit einem Durchmesser von vier Metern für die
Schiffsindustrie, die in seiner Werkstatt gefertigt wurde.
Übrigens, Maschinenbauermeister Bernd Matuschek ist regelmäßiger Mit-
tagsgast bei Fleischermeister Bernd Hoff. Ein Qualitätsanspruch, der beide
Handwerksmeister verbindet!
Steckbrief: Matuschek GmbH, Kaisersesch
Gegr. 1992 | 14 Mitarb. (1 Meister) | Maschinenbau, Blechbearbei-
tung, Reparaturen | Tel.: 02653/ 4359 |
Steckbrief: Metzgerei Hoff, Kaisersesch
Gegr. 1973 | 12Mitarb. (1Meister, 1 Lehrling) | Imbiss-Bauernstube,
Partyservice | Tel.: 02653/ 3371 |
Freiheit auf zwei Rädern
Seine Liebe zum Motorsport hat Zweiradmechani-
kermeister Bernd Theisen aus Kaisersesch zum Beruf
gemacht. „Ich bin begeisterterMotorradfahrer. Das be-
deutet fürmicheinStückFreiheit.MeinerstesMotorrad
war eine250erBMW“, sagt er.Der 47-Jährigebietet seit
1989Service undBeratung in der Zweiradbranche. Seit
einigen Jahren haben sich Theisen und seinMitarbeiter
auch auf den Bereich Quad und ATV Geländewagen
spezialisiert. „Wir können verschiedene Modelle mit
komplettem Straßenumbau anbieten“, so der Meister.
Das Restaurieren und Reparieren von Fahrzeugen ist der Schwerpunkt des Unternehmens.
Gern erinnert sich Bernd Theisen an Highlights in diesem Bereich. So wurde ein seltenes
Motorrad, eine Boss Hoss aus Kalifornien/USA, importiert und liebevoll restauriert. „Da
schlägt das Herz jedes Motorradfreaks. Mit den Fahrzeugen dieser Marke verbindet man die
Kraft und den donnernden Sound von V8-Motoren“, weiß Theisen. Er engagiert sich für die
Freiheit auf zwei Rädern, ausgestattetmit jederMengeTechnik. Und erwohnt an der „Schönen
Aussicht“, einer Stra-
ße, die ihrem Namen
alle Ehre macht. Sich
selbst überzeugen un-
bedingt erwünscht!
Steckbrief: Zweirad Theisen, Kaisersesch
Gegr. 1989 | 2 Mitarbeiter (1 Meister) | Inspektionen, Reparaturen,
Umbauten | Tel.: 02653/ 1232 |
Heike Schweikert
Wolfgang Brixius
Bernd Gondert
Bernd Hoff mit
Sohn Maximilian
Bernd Matuschek
Nur eine der Sehenswürdig-
keiten am Wegesrand: Postil-
lonbrunnen in Kaisersesch.
Ziel
Bernd Theisen
Kaisersesch
Steckbrief: Raumausstatter Gondert, Kalenborn
Gegr. 1991 | 1 Meister | Gardinen, Dekorationen, Sonnenschutz |
Tel.: 02653/ 8777
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