Handwerk Special Nr. 151 vom 30. Juli 2011 - page 22

Steckbrief: Rudhard Bauunternehmung, Weisel
Gegr. 1965 | 28 Mitarb. (4 Meister, 3 Lehrl.) | schlüsselfertiges Bauen,
Hoch-Tief-Stahlbetonbau | Tel.: 06774/ 916786 |
Informationen zum dualen Studium bei der
HwK-Berufsbildung, Tel.: 0261/ 398-224,
Fax: -994, E-mail:
Internet:
die
notwen­
d i g e n
Kenntnisse
und Fertig-
keiten im
Betrieb, im
Bauzentrum
derHandwerks-
kammer Koblenz
und der Berufsschule
vermittelt. Dies erleichtert
AdriandenbevorstehendenEinstieg
ins Studium, das ab dem zweiten Jahr an
der Fachhochschule Koblenz startet. „Die Firma
Rudhard beurlaubt mich für die Zeit des Studiums. In
den studienfreien Zeiten arbeite ich dann im Handwerks-
betrieb“, erklärt der 20-Jährige. Auf diese Art erwirbt er
sowohl den akademischen Abschluss, legt aber auch die
GesellenprüfungimMaurerhandwerkab.„Adrianhatschon
vor Lehrbeginn mehrere Praktika bei mir gemacht. Er hat
michdabei überzeugt“, urteilt der 37-JährigeBetriebsinhaber.
Als Chef von 28Mitarbeitern, darunter drei Lehrlinge,
hat er einen Blick für die Arbeitseinstellung und
Teamfähigkeit des Praktikanten.
Weltmeister
im Sport
WennAdrian nachHause kommt, wechselt erArbeits-mit
Sportkleidungundgeht zumTraining. Seit seinerKindheit
hat er sich dem Faustball verschrieben. Ähnlich wie beim
Volleyball ist Faustball ein Rückschlagspiel, bei dem der
Ball mit dem Arm oder mit der Faust in das gegnerische Feld
geschlagen wird, wobei Intuition, Reaktionsgeschwin-
digkeit, Kraft und Teamgeist unter Beweis gestellt
werden. „Seit 60 Jahren gibt es keinen der rund
1.000Bewohner inmeinemHeimatdorf, der noch
nie Faustball gespielt hat“, so Adrian. Vor zwei
Jahrenwurde er inderU18Weltmeister undge-
hört jetzt zumerweitertenKader derMännerna-
tionalmannschaft in dieser Sportart. „Faustball
ist zwar eine Randsportart, für mich bedeutet
Faustball aber Ganzkörpertraining und Ad-
renalin pur.
„Der Adrian schafft, was er sich vornimmt. Er
ist sehr ehrgeizig und pflichtbewusst“, so Maurer-
und Betonbauermeister Jens Rudhard aus
Weisel in der Verbandsgemeinde Loreley
über seinen Lehrling Adrian Debus.
Der 20-Jährige möchte Maurer
und Bachelor of Enginee-
ring werden. Er hat
„Ich
wurde
durch die Ausbildungs-
berater der
Handwerkskammer
Koblenz auf die
Möglichkeiten, die
ein duales Studium bietet, aufmerksam.
Die Arbeit mit der
Maurerkelle macht mir viel Spaß, nur
reine Theo­
rie büffeln ist mir zu trocken. Ein
praktischer Theoretiker zu sein, reizt mich“,
betont Adrian. Im dualen Studium hat er für sich
die optimale Lösung gefunden, seine Wünsche zu
verknüpfen. Adrian Debus gehört zu den ersten Teil-
nehmern am dualen Studium in Verbindung mit der
Maurerausbildung in Rheinland-Pfalz. Dabei werden
in nur vier Jahren sowohl der Gesellenbrief in einem
Bauhandwerk als auch der Bachelor-Abschluss der
Fachhochschule erworben. DieAusbildungsinhalte sind optimal
aufeinander abgestimmt und richten sich an leistungsstarke und
-willige Jugendliche.
Handwerksbetrieb
steht voll dahinter
Der duale Studiengang begann für Adrian nach demAbitur mit einer
betrieblichenAusbildungalsMaurerinderFirma„RudhardBauunter-
nehmung“ in seinemWohnort. In den ersten zwölfMonatenwerden so
sich deshalb für ein duales Studium an der
Fachhochschule Koblenz entschieden, eine Kombina-
tion aus akademischer Ausbildung und Berufsausbil-
dung. Sowohl für Adrian als auch für Jens Rudhard war
diese Möglichkeit, Lehre und Studium zu verbinden, Neu-
land. „Wenn es darum geht, die Attraktivität des Hand-
werks herauszustellen, bin ich dabei“, betont Rudhard, der
als Lehrlingswart der Baugewerks-Innung Rhein-Lahn im
ständigen Kontakt mit jungen Leuten steht.
Junge Seite: Aufschlag, Satz und Sieg für das Handwerk
22
Nr. 151
30. Juli 2011
Adri-
an Debus
ist studieren-
der Maurerlehr-
ling und Welt-
meister im
Faustball.
Adrian
Debus:
Handwerker
– Student –
Weltmeister
Jetzt ran an die Lehrstellen !!!
Du hast gute Ideen und möchtest sie direkt in die Tat umset-
zen. Dir gefällt es, wenn deine Produkte im Alltag der Men-
schen eine wichtige Rolle spielen. Du kannst nicht nur or-
dentlich anpacken, sondern schaltest auch gern dein Gehirn
ein. Und die Bedienung modernster Technik macht dir Spaß.
Dann ist bestimmt einer
der über 130 Ausbil-
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werk genau der richtige
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werker sorgst du dafür,
dass vieles in unserem
Alltag funktioniert: von
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zum Auto.
Was du genau können
musst, hängt natürlich
davon ab, welchen
Beruf du ergreifen
willst. Geschickte Hände,
technisches Verständnis,
Kreativität, Flexibilität,
Engagement und gute
Noten in Deutsch und
Mathe wirst du aber im-
mer brauchen können.
Die HwK-Ausbildungsbera-
ter helfen dir weiter unter
Tel.: 0261/ 398-323,
de/lehrstellen
Sport-
licheErfolgespornen
mich zusätzlich an“, sagt er.
„Ohne das Verständnis des Betriebes Rud-
hard in Weisel wäre meine Karriere im Sport
nichtmöglich.BeiMeisterschaftenundTurnieren
erhalte ichUrlaub undwerde inmeiner sportlichen
Laufbahnvollaufunterstützt“,fügterhinzu.„Ichste-
he hinter demJungen. Soviel Engagement verdient
Anerkennung“, schätzt Jens Rudhard ein. Adrian
hält nichts von Ruhephasen zwischen Lehre,
Studium und Sport. „Wer seine beruflichen
und sportlichen Ziele verwirklichen
möchte, muss sich auf den Weg
machen“, sagt er.
Adrian Debus in Aktion während einer Abwehr im Faustballspiel.
Foto: privat
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