Handwerk Special Nr. 131 vom 4. Juli 2009 - page 15

Handwerk restauriert altes Amtshaus
Nr. 131
4. Juli 2009
Geschichte zur Jugendherberge Kaub
Die neue Jugendher-
berge in Kaub entsteht
zurzeit in dem ehema-
ligen Kurpfälzischen
Amtshaus, das zunächst
Sitz des Zollschreibers
und später des kurpfäl-
zischen Amtmanns war.
Gekleidet in seinen langen
Uniformrock schaut die Statue
des preußischen Feldmar-
schalls Gerhard Leberecht
von Blücher auf den Rhein,
Auf dem Boden der Geschichte
Durch die Fenster im ers-
ten Stock sieht man auf
den breiten bronzenen
Rücken des preußischen
Feldmarschalls Gerhard
Leberecht von Blücher.
GeschichtsträchtigistderBoden,
auf dem die Rheinsteig-Jugend-
herberge inKaub liegt,mitten im
Welterbe Mittelrhein. Ende des
Jahres wird sie eröffnet.
Zahlreiche Sprossenfenster
bestimmen die Fassade zur
Rheinseite hin. Fenster, die zum
Teil erneuert, nach historischem
Vorbild und modernen Ener-
gievorschriften entsprechend
nachgebaut bzw. restauriert
Handwerker aus der Region restaurieren Rheinsteig-Jugendherberge Kaub
Steckbrief:SchreinereiDinkholderMühle,Lahnst.
Gegr. 1994 | 10Mitarb. (1M., 3L.) | Restaurierung, Fenster,Möbel, hi-
storischeBaustoffe | Tel.:02621/922842 |
werden. Für den Nachbau
zeichnet Holzbau Wagner aus
Braubach verantwortlich, für
die Restaurierung der noch
vorhandenen barocken Fen-
ster die Schreinerei Jürgen
ZmeltyDinkholderMühle,
beidesBetriebemit erheb-
licher restauratorischer
Erfahrung, engagiert
auch im Arbeitskreis
Denkmalpflege der HwK
Koblenz.
ImGesprächmitdem1963
in Lörrach geborenen
Tischlermeister und Re-
staurator im Handwerk
JürgenZmelty, Fensterspezi-
alist auch im HwK-Zentrum für
den Charakter eines Gebäudes
völlig verändern“.
Feinheiten, die für die Ar-
beit der Elektroinstallateure,
der Heizungs-, Lüftungs- und
Anlagenbauer von Maxeiner
Energietechnik nicht ganz so
entscheidend sind. Überall im
Haussind,nochunverkleidet,die
Spuren ihrer Arbeit zu sehen, für
denLaienverwirrende armdicke
Kabelstränge, Rohrsysteme,
Schränke für Steuerungen.
Haustechnisch, was Heizung,
Lüftung, Brandschutz, Tele-
fon- und DSL-Verkabelung
anbetrifft, wird die Rheinsteig-
Jugendherberge auf dem neu-
esten Stand sein, ihren Gästen
beispielsweise auch medial per-
auf die als Zollstation genutzte
Burg Pfalzgrafenstein, bei der
er in der Neujahrsnacht 1814
auf dem Weg zum Kampf
gegen Napoleon mit 60.000
Soldaten, 20.000 Pferden und
200 Geschützen den Strom
überquerte. Die ältesten Teile
des ehemaligen Amtshauses
stammen aus dem16. Jahrhun-
dert, das Hauptgebäude, Kern
der für 138 Gäste ausgelegten
Jugendherberge, wurde 1722
errichtet.
fekt ausgestatteteSeminarräume
undeinInternet-Terminalbieten.
„Gerade in Sachen Brandschutz
merken wir, dass wir in einem
denkmalgeschützten Gebäude
arbeiten“, erklärtDipl.-Ing. Hel-
mut Maxeiner, der den Betrieb
1982 vom Vater übernahm und
seitdem auf Expansionskurs
steuert, „die Auflagen sind hier
doppelt streng.“ Und gegen
Belüftungsrohre überm Dach
haben Denkmalschützer, be-
rechtigt, auch etwas, „da muss
man kreativ sein und andere
Lösungen finden“. Wie gut,
dass der 1896 als Klempnerei
in Nastätten gegründete Betrieb
ebenfalls kein Neuling ist in Sa-
chen historischer Bausubstanz,
sondern auch schon Burgen
haustechnischausstaffierte.Top-
modern und umweltverträglich,
entwickelte sich doch gerade die
Nutzung erneuerbarer Energien
in den letzten Jahren zu einem
wichtigen Arbeitsfeld der 2007
vom SHK-Verband zum „Mei-
ster der Elemente“ zertifizierten
Maxeiners.
RestaurierungundDenkmalpfle-
ge Herrstein, spürt man seine
unbedingte Leidenschaft für die
Sache. Am liebsten würde er so-
viel wie möglich an historischer
Substanz erhalten und nur das
Allernotwendigste erneuern.
AusGründenderNachhaltigkeit,
deretwegen er vor zwei Jahren
mit dem rheinland-pfälzischen
Umweltpreis in der Kategorie
Handwerk ausgezeichnet wur-
de, aber auch der Vermeidung
irreparabler Schäden wegen.
„Man hat durch unsachgemäße
oder überzogene Restaurierung
schnell etwas zerstört, was dann
unwiederbringlich verloren ist.“
Nicht zuletzt Energie jedweder
Art, thermisch und handwerk-
lich. Schon das Glas beispiels-
weise sei bei FensterneineSache
für sich. Altes Glas fange den
Blick imInnerendesHauses und
erlaube kaum Durchblicke von
draußennachdrinnen, „das kann
Die Elektroinstal-
lateure von Maxei-
ner bringen die
Jugendherberge
technisch auf den
neuesten Stand.
Tischlermeister Jürgen
Zmelty kümmert sich als
Fensterspezialist um die
Restaurierung der histo-
rischen Substanz.
Steckbrief: Maxeiner Energietechnik, Nastätten
Gegr. 1896 | 49 Mitarbeiter (4 Lehrlinge) | Heizung, Klima, Sani-
tär | Tel.: 06772/ 93990 |
Die demografische Entwicklung bewirkt
bereits heute einen Wettlauf um die besten
Nachwuchskräfte – zwischen den Un-
ternehmen aus Handwerk und Industrie,
aber auch im Wechselspiel mit der Bun-
deswehr. Das Miteinander zum wechselseitigen
Nutzen voranzubringen, war Inhalt eines Strategiegespräches
zwischen dem Beratungszentrum Bundeswehr-Wirtschaft (BzBwWi)
in Koblenz und dem Wehrbereichskommando (WBK) II aus Mainz. Dessen
Befehlshaber, Generalmajor Gerhard Stelz (2.v.r.), und sein Führungsstab trafen
dazu mit den Spitzen des BzBwWi (mit Oberst d.R. Hans-Joachim Benner, l.) und
dessen Trägern, der HwK Koblenz (mit Hauptgeschäftsführer Alexander Baden, r.) sowie der IHKs
Koblenz (mit Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun, 2.v.l.) und Limburg, zusammen. Während die
Bundeswehr in den vergangenen Jahren ihre zivilberuflichen Aus- und Weiterbildungsprofile intensiv
der gewerblichen Berufsbildung angepasst und damit auch für Entscheider der Wirtschaft transparenter
gemacht hat, erschließt sich vielen zivilen Arbeitgebern noch immer nicht das Potenzial der „Ressour-
ce Personal“ aus dem Kreis der Soldaten auf Zeit (SaZ). „Als Selbstverwaltung der Wirtschaft haben
die Kammern einen unmittelbaren Blick auf die betrieblichen Anforderungen im Personalbereich und
können von daher arbeitsmarktgerechte und zukunftsorientierte Qualifizierungsprofile entwickeln und
anbieten. Beispiele wie das Koblenzer Modell einer verkürzten Ausbildung für engagierte SaZ belegen
dies“, so Benner. – Mehr dazu unter
Intensiver Informationsfluss als Schlüssel zum Erfolg
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