Handwerk Special Nr. 131 vom 4. Juli 2009 - page 21

Hightech im Klimatechniker-Handwerk – Termine für Unternehmer
Nr. 131
4. Juli 2009
I
nfos
Kühlung in voller Fahrt
Herrmann – Spezialist für Klimaanlagen in Schienenfahrzeugen
Steckbrief: Ingenieurbau Herrmann, Kirchberg
Gegr. 1993 | 45 Mitarb. (4 M., 3 L.) | Klimatechnik für Schienenfahr-
zeuge u. Gebäude | Tel.: 06763/ 309970 |
Ein heißer Sommertag.
Draußen treiben 30 Grad
im Schatten den Schweiß
auf die Stirn, drinnen, im
Zug, im Führerstand der
Lokomotive und in den
Waggons, herrschen weit-
aus angenehmere Tempe-
raturen. Dafür sorgen Kli-
mageräte, entwickelt und
gebaut von Ingenieurbau
Herrmann, Kälte- und Kli-
matechnik, in Kirchberg
im Hunsrück.
nigen Jahren auf 45
verdreifacht.„Auchgegenwärtig
können wir uns über den Gang
der Geschäfte nicht beklagen“,
meint er. Da zahle sich die
Kooperationmit großenZuliefe-
rerfirmenfürSchienenfahrzeuge
wie Liebherr undABBaus. Auf-
träge kommen beispielsweise
von der Deutschen Bahn, bei der
Klimaanlagen von Herrmann in
Lokomotiven der neuesten Bau-
reihe 185, in Nahverkehrs- und
ICE-Zügenmitfahren, aber auch
von S- und U-Bahnbetreibern in
Hamburg, Frankfurt und Wien,
von Bahnen in Österreich und
in der Schweiz. Und selbst in
den größten E-Loks der Welt,
die in den Eisenerzgruben von
Kiruna Züge mit mehr als 4.000
Tonnen Erz ziehen, finden sich
Klimageräte von Herrmann.
„Die Anforderungen an diese
Geräte sind sehr speziell und
sehr hoch“, erläutert Stefan
Roschel beim Gang durch die
Halle,„alleinschondeshalb,weil
sie ständigen Erschütterungen
ausgesetzt sind. Das verlangt
unter anderem eine besonders
widerstandsfähige Verkabe-
lung.“ Schließlich soll auch die
Lebensdauer der Klimaanlage
nicht geringer sein als die einer
rund 5 Millionen Euro teuren
Lokomotive. Die Leistungsfä-
higkeit der vonHerrmann entwi-
ckelten Prototypen kann, bevor
diese in Serienfertigung gehen,
in der hauseigenen Prüfkammer
getestet werden.
Seit 2004 bildet das Unterneh-
men Kälteanlagenbauer aus,
„die bei uns eine vielfältige
Ausbildung bekommen, von der
Kältetechniküber Elektronikbis
zum Metallbau“. 2005 zog der
Betrieb aus Platzgründen nach
Kirchberg um und seit 2006
bietet er auch im Bereich „Ge-
werbekälte“ seine Leistungen
an und betreut „klimatisch“
unter anderemdenbenachbarten
Flughafen Hahn. „Wir sind aber
genauso Partner für Privatleute,
die beispielsweise selbst im
Hochsommer im Dachzimmer
gut schlafen können wollen.“
Auch da findet Ingenieurbau
Herrmann die passende Lösung
– maßgeschneidert auf die indi-
viduellen Verhältnisse.
Entsprechende
Anlagen für Schienen-
fahrzeuge sind ein wichtiges
Standbein des 1993 von Dieter
Herrmann gegründeten Unter-
nehmens. Gleich draußen vor
den Toren der großen Ferti-
gungs- und Montagehalle findet
sich darauf ein erster Hinweis.
Der abgeschnittene Führer-
stand einer Lokomotive scheint
gerade aus einer Hallenwand
herauszufahren. „Den brauchen
wir notwendig“, erklärt Stefan
Roschel, Diplom-Ingenieur im
Maschinenbau und seit 2002
Geschäftsführer des Betriebes,
„um immer genau vor Augen zu
haben,wievielPlatzfüreinGerät
zur Verfügung steht bzw. wo
dieses am besten untergebracht
werdenkann, beispielsweise un-
ter demPult des Lokführers oder
oben auf der Lokomotive.“
Mit berechtigtem Stolz erzählt
Roschel von der positiven
Unternehmensentwicklung, die
schon inder Zahl derMitarbeiter
abzulesen ist. Die hat sich inwe-
Oben: Maschinen-
bauingenieur Ste-
fan Roschel (M.)
arbeitet mit seinem
Team an der Kli-
maanlage für den
neuen Moselzug
„Talent“.
Einblicke (links): Die
Steuerung für die Wiener
U-Bahn ist höchst komplex.
HEUTE, 4. Juli
Aktionstag Weiterbildung
Von 8 bis 13 Uhr lädt die HwK heute zum Aktionstag in ihr
City-Büro am Friedrich-Ebert-Ring 31 in Koblenz ein. Thema:
Weiterbildung! Grundlagen schaffen, planen und finanzieren.
Die Experten der HwK-Koblenz geben im persönlichen Gespräch
mit den Besuchern einen Überblick über kaufmännische und
technische Weiterbildungsmöglichkeiten sowie über die beste-
henden Förderprogramme, wie beispielsweise Aufstiegsfortbil-
dungs- und Begabtenförderung. Außerdem erhalten die Besucher
die Möglichkeit gemeinsam mit den Beratern der Weiterbildung
ihre eigene individuelle Qualifizierungsplanung zu erstellen.
bei der HwK-Meisterakademie, Tel.: 0261/
398-415, E-Mail:
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9. Juli, 9-16 Uhr
Nachfolge ist weiblich
Am Donnerstag, 9. Juli, findet im Rahmen des natio-
nalen Aktionstages „Unternehmensnachfolge durch Frauen
– Nachfolge ist weiblich“ und der rheinland-pfälzischen
„Gründeroffensive 2009“ ein Beratungstag im HwK-Ci-
ty-Büro am Koblenzer Friedrich-Ebert-Ring 31 statt. In-
teressierte Frauen können sich von 9 bis 16 Uhr in einem
persönlichen Gespräch zu den Möglichkeiten der Existenz-
gründung durch eine Unternehmensnachfolge informieren.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Wo finde ich einen
geeigneten Betrieb? Welche Förderungen kann ich erhalten?
In Deutschland stehen jährlich rund 70.000 kleine und mit-
telständische Unternehmen zur Übergabe an. Hier bieten
sich für Frauen unterschiedlichste Chancen und Möglich-
keiten, eine erfolgreiche Existenz aufzubauen, beispielswei-
se auch in Teilzeit. Der Aktionstag will erreichen, dass sich
mehr Frauen für die Unternehmensnachfolge interessieren
und übergabereife Unternehmen das Potenzial ihrer Mitar-
beiterinnen bei der Nachfolgeplanung berücksichtigen.
Die HwK Koblenz berät an diesem Tag Frauen und Unternehmen
ganz individuell rund um das Thema der Unternehmensnachfolge.
u. Anmeldung, HwK-Betriebsberatung, Tel.:
0261/ 398-257,
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9. Juli, 14-19 Uhr
Einstieg in US-Markt
Die Akquise von Aufträgen im Ausland ist für deutsche Hand-
werksbetriebe interessant – das gilt auch für die USA. Ein
attraktiver Markt besteht dort sowohl für traditionelle hand-
werkliche Fertigkeiten als auch für moderne Methoden zum
Einsatz energieeffizienter Technologien und Verfahren im
Bausektor. Trotz der Wirtschaftskrise steigt die Nachfrage nach
spezialisierten Techniken, die aufgrund fehlender Kenntnisse
oft nicht durch die lokalen Handwerker abgedeckt werden
können. Gerne greifen US-amerikanische Auftraggeber auf
Produkte und Dienstleistungen „made in Germany“ zurück.
Die Außenwirtschaftsberatung der HwK Koblenz lädt am 9. Juli
von 14 bis 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung „Marktein-
stieg in die Vereinigten Staaten“ im HwK-Metall- und Technolo-
giezentrum ein und informiert im Rahmen dieser Veranstaltung
über Chancen und Risiken eines Engagements in den USA.
Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleis­tungen in den
USA anbieten möchten, erhalten Anregungen für einen erfolg-
reichen Markteinstieg, während US-erfahrene Unternehmen
sich über die aktuelle Rechtsprechung informieren können.
bei der HwK-Außenwirtschaftsberatung,
Tel.: 0261/ 398-244,
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