Handwerk im Frühjahr vom 28. Februar 2009 - page 2

Genug mit dem grau in
grau, genug mit dem langen
Winter, mit Schnee, Kälte
und Dunkelheit. Genug
mit Frost und Baustopp.
Winter ade, scheiden tut
... nicht mehr weh, weil
Frühjahr angesagt ist. Um
bei den alten Volksliedern
(Werden sie eigentlich
in den Schulen noch ge-
sungen?) zu bleiben: „Im
Märzen der Bauer, die
Rösslein einspannt ...“
Ab morgen ist März
und das Handwerk, die
Wirtschaft insgesamt,
haben längst die Röss-
lein eingespannt. Nach
der Winterstarre, die in
der öffentlichen Dis-
kussion ausgeprägter zu
spüren war, als im un-
ternehmerischen Alltag,
Hauptgeschäftsführer Alexander Baden freut sich auf
das Frühlingserwachen in Natur und Handwerk.
geht es in das Frühlingserwachen, in die Aktivität.
Der alljährliche Frühjahrsputz mit den Handwerk rund
um Haus und Raum bringt neue, frische, belebende Far-
ben in den Alltag und hellt die Stimmung zusätzlich auf,
regt die Fantasie und in der Folge die Produktivität an.
Nicht nur wegen der Effekte, die wir uns von dem größten
Konjunkturpaket in der 60-jährigen Geschichte unseres
Landes versprechen, schauen wir mit unseren Hand-
werksbetrieben erwartungsfroh und optimistisch in die
Zukunft. Um noch einmal auf den März und die Bauern
zurückzukommen: Wir säen jetzt für die Ernte im Herbst.
Das Titelbild unseres Handwerks-Magazins für Sie, liebe
Leserinnen und Leser, signalisiert mit blumigen Farben,
dass sich um uns herum vieles tut und davon erzählen
wir Ihnen: Von den Bau- und Ausbauhandwerken, die
unsere vier Wände energetisch und optisch auf Vorder-
mann bringen, den Handwerkern rund um die Mobilität
in Beruf und Freizeit (Ich freue mich schon auf die ers­en
Ausflüge auf meinem Fahrrad und habe gedanklich längst
die Sommerreifen aufgezogen.) oder von denen, die für
Schönheit und Wohlfühlen sorgen. Sie bringen die wär-
mende Sonne, den farbenfrohen Frühling in unser Leben.
Mit dem bunten Strauß, den wir für Sie mit „Hand-
werk im Frühjahr“ gebunden haben, wünsche ich
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude.
Ihr
Die Kolumne:
Winter ade
Alexander Baden
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Rufen Sie an, Telefon: 0261/ 398-0
Wie’s gerade läuft ...
Schlaglichter zur Konjunktur
Reiner Dach aus Dörth:
Die Auftragslage ist gut. Ich kann mich
nicht daran erinnern, dass wir mal ein besseres Frühjahr hatten. Wenn
auch Arbeiten wie an der Stephanskirche in Simmern etwas Besonderes,
Schönes sind, macht es in der Ausführung keinen Unterschied, ob wir
auf einer historischen Kirche arbeiten oder auf einem privaten Wohn-
haus. Wir haben reichlich für die zehn Mitarbeiter zu tun und suchen
Verstärkung. Wir sind ein gut funktionierendes Team, bei uns soll man
sich in der Mannschaft wohlfühlen! Dafür steht auch die erneute Teil-
nahme am Meisterschuss, den wir 2006 bereits gewinnen konnte.
Elektroinstallateurmeister Christoph Hansen, Obermeister der
Innung für Elektro-, Gebäude- und Informationstechnik Koblenz:
Im von der Bundesregierung aktuell aufgelegten Konjunkturpaket sehe
ich ein positives Signal für das Handwerk generell. Auch die Verdoppe-
lung der Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen für Privatpersonen ist
eine Chance für den Mittelstand. Ich verurteile absolut die Negativpresse
mit ihren schlechten Wirtschaftsprognosen. Die Arbeitsauslastung in un-
serem Handwerk beträgt bis zu vier Monate. Ausnahmen gibt es natürlich
– vor allem bei Betrieben, die ihre Aufträge direkt und hauptsächlich von
Banken oder der Autoindustrie und deren Zuliefererbetrieben beziehen.
Meisterkurs für
Straßenbauer
Impressum
Der nächste HwK-Meisterkurs für
Straßenbauer beginnt am 5. Septem-
ber (fr&sa, 8-17 Uhr) in Koblenz.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, Fax: -990, E-
Mail:
V.i.S.d.P.: Hauptgeschäftsführer
Alexander Baden
Redaktion: Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida,
Beate Holewa, Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach
Layout: Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Katja Vogt, Yvonne Neiser
Fotos: Piel media, HwK Koblenz (Titel), private Fotos
aus den Betrieben
Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-
Ebert-Ring 33, 56063 Koblenz, Tel.: 0261/ 398-0,
Fax: -398, E-Mail:
ternet:
in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz
Anzeigen: MRV-Anzeigen, August-Horch-Str. 28, 56070
Koblenz, Christoph Lind (verantw.), Tel.: 0261/ 892-470
Technische Herstellung: Industrie Dienstleistungs­
gesellschaft mbH, 56070 Koblenz
Stärkung
der Realwirtschaft
Wie das aktuelle Konjunkturprogramm II beim heimischen Handwerk wirken soll
Die internationale Finanzkrise
ist längst auch in Deutschlands
Realwirtschaft angekommen. Die
Bundesregierung hat gehandelt und
mit dem Konjunkturprogramm II
einen wirtschaftspolitischen Impuls
ausgelöst, der im Mittelstand, insbe-
sondere im Handwerk, ankommen
soll. Das Ziel: Die Realwirtschaft soll
stabilisiert und gestärkt werden.
„Im Handwerk werden die Projekte
ankommen“, ist sich Hartmut Schau-
erte, Staatssekretär im Bundeswirt-
schaftsministeriumundMittelstands-
beauftragter der Bundesregierung,
sicher. Spätestens in der Jahresmitte
soll dank milliardenschwerem Bun-
desprojekt (10 Mrd. Euro) über die
Länder (3,3Mrd. Euro) dasKonjunk-
turprogramm II in den Kommunen
greifen. Rheinland-Pfalz gehen 625
Millionen Euro zu. „Das Konjunk-
turprogramm II ist von besonderer
Bedeutung für die Bauwirtschaft“,
stellt Dr. Engelbert Lütke Daldrup,
StaatssekretärimBundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwick-
lung, den direkten Nutzen für das
Handwerk heraus. Drei Viertel aller
MaßnahmenderBauwirtschaft sollen
in das „Bauen im Bestand“ gehen.
Gerademit Blick auf die energetische
Gebäudesanierung also eine Steil-
vorlage für die heimischen Bau- und
Ausbauhandwerke.
Bauwirtschaft vor Ort profitiert
Aufträge bis 100.000 Euro können
„frei“ vergeben werden – sollen also
„beim Handwerker im Ort“ bleiben.
Auch über eine „beschränkte Aus-
schreibung“ bei Aufträgen bis zu
einer Million Euro sollen Betriebe
in der Region einfacher zum Zuge
kommen.
„Das kommt dem Handwerk entge-
gen“, unterstreicht HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag und sieht im
KonjunkturprogrammII ein richtiges
und wirkungsvolles Instrument, um
dasHandwerk inder aktuellenMarkt-
lage zu stärken. „Unsere Betriebe
berichten über eine sich anbahnende
Verkürzung der Auftragsreichweite,
nicht aber von einer Krise. Das heißt:
Die Betriebe haben die Kapazi-
täten, Aufträge zu übernehmen.
Das Programm passt in ihr Be-
tätigungsprofil.“ Damit spricht
er vor allem die Betriebe aus
den Bereichen Bau, Ausbau und
Sanierungan,immerhin3.500der
18.500 Handwerksunternehmen
im nördlichen Rheinland-Pfalz.
„Das sichert Arbeits- und Ausbil-
dungsplätze, schafft Sicherheit für
diese Unternehmen“, so Scherhag.
Raimund Becker, Vorstandsmit-
glied der Bundesagentur für Arbeit,
spricht von einem „Veredelungs-
prozess“ – und meint die berufliche
Höherqualifizierung zu bestens
ausgebildeten Arbeitskräften. Auch
die HwK Koblenz beobachtet ak-
tuell eine steigende Nachfrage im
Qualifizierungsangebot, bis hin zur
Meistervorbereitung. Für die Zeit
nach der Krise erwartet die Arbeitsa-
gentureineverstärkteNachfragenach
Fachkräften. „Ich empfehle jedem
unserer Mitgliedsunternehmen, das
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breite Beratungs-, Informations- und
Qualifizierungsangebot der Kammer
inAnspruchzunehmen:NutzenSiees
jetzt!“, betont Präsident Scherhag.
Wie’s gerade läuft ...
Schlaglichter zur Konjunktur
Friseurmeisterin Vanessa Blum-Dott (27) ist seit 1.
Februar mit „Bis in die Spitzen“ in Neuwied selbst-
ständig:
Als ich die Unternehmensgründung im vergangenen
Jahr plante, war von einer Banken- oder Wirtschaftskrise nicht
die Rede. Im Zuge der gründlichen Vorbereitung, bei der ich
auch auf die Erfahrung der HwK-Betriebsberatung zurück-
griff, änderten sich die Rahmenbedingungen erheblich. Der
Plan, ein Unternehmen zu gründen, blieb aber. Es lief schließ-
lich so, wie bereits vor Monaten geplant. Kein Partner sprang
ab. Auch meine Bank hat mitgezogen, von einer zögerlichen
Kreditvergabe haben wir zu keinem Zeitpunkt etwas gespürt.
Der Zulauf in den ersten Tagen ist sehr gut und ich denke,
viele werden wiederkommen. Es war ein optimaler Start.
Diplom-Ingenieur Wolfgang Schulz, Horst Schulz Bauunternehmung Koblenz:
Aktueller Einsatzort: Die Stephanskirche in Sim-
mern (Hunsrück). In 45 Metern Höhe hat Reiner
Dach mit der Sanierung Kirchturms begonnen
und erstmals seit 60 Jahren hat der goldene
Wetterhahn Besuch bekommen. Die alte Schie-
ferdeckung wird Meter für Meter entfernt und
nach der kompletten Sanierung des hölzernen
Dachstuhls erneuert.
Seit 73 Jahren unter
Strom
Keine Krisenstimmung: Elektro Hansen investiert in die Zukunft
„Qualitätsarbeit muss täglich neu
erbracht werden. Wer sich auf seinen
Lorbeeren ausruht, bleibt stehen“,
erklärt Elektroinstallateurmeister
Christoph Hansen aus Koblenz. Der
Obermeister der Innung für Elektro-,
Gebäude- und Informationstechnik
Koblenz führt das 1936 gegründete Un-
ternehmen in der dritten Generation.
Ab Mitte März wird man seinen
Betrieb auf vergrößertem Firmenge-
lände im Koblenzer Industriegebiet,
in der Ernst-Sachs-Straße, finden.
„Wir sind stetig gewachsen und ha-
ben den Standortwechsel aus dieser
Entwicklung heraus vorgenommen.
Jetzt beziehen wir Eigentum, haben
einen größeren Lagerbereich und
dem Kunden wird auf 80 Quadrat-
metern neueste Technik aus unserem
Handwerk präsentiert“, erklärt der
52-Jährige.
Engagiert auch im Ehrenamt
„Als Hightech-Handwerk haben
wir am Markt alle Chancen, uns zu
positionieren“, ist Hansen, der seit
2008 auch Vizepräsident des Fach-
verbandes Elektro- und Informati-
onstechnik Hessen/Rheinland-Pfalz
(FEHR) ist, überzeugt. „Das Elektro-
handwerk hat längst die Installation
Friseurmeisterin Vanessa
Blum-Dott hat sich Anfang
Februar selbstständig ge-
macht und beschäftigt eine
Gesellin und eine Auszu-
bildende.
Ohne die Bundesgartenschau hätten wir natür-
lich nicht diese großen Aufträge erhalten, die
die möglicherweise zurückgehende private oder
öffentliche Nachfrage im Bausektor kompensie-
ren helfen. Insgesamt können wir aber nicht kla-
gen, die BUGA ist nur eines unserer Spielfelder.
Selbstverständlich werden wir uns auch bei den
Ausschreibungen beteiligen, die wir in der Folge
des Konjunkturpaketes erwarten, beispielsweise im
Bereich der Schulsanierung und des Straßenbaus.
komplexerwerdendenTechnikdürfen
wir nicht vergessen, den Kunden zu
signalisieren, dasswir Spaß amBeruf
haben und gern für ihn arbeiten“, sagt
der Elektroinstallateurmeister.
Diese Einstellung gibt er auch an
seine fünf Lehrlinge weiter. „Wer
morgensaufstehtundsagt,dassesihm
nicht gut geht, wird keine Geschäfte
machen.“
und Betreuung von komplexen tech-
nischen Systemen inGebäuden über-
nommen. Wir erobern mit unseren
innovativen Produkten, so z. B. im
Bereich der erneuerbaren Energien,
derEnergieeffizienz,derintelligenten
Gebäudetechnik,ständigneueMärkte
und sind gut aufgestellt“, weiß Ober-
meister Christoph Hansen.
Sein Unternehmen versteht sich als
Dienstleistermit denSchwerpunkten
Hausinstallation,Beleuchtung,Jalou-
siesteuerung, Brandmeldeanlagen
sowie Blitzschutz. Im Bereich der
Wärmepumpentechnik ist Elektro
Hansen zertifiziert. „Bei aller immer
Steckbrief: Elektro Hansen, Koblenz
Gegr. 1936
|
23 Mitarbeiter (5 Lehrlinge)
|
Hausinstallation, Wärmepumpen-
technik
|
Tel.: 0261/ 32697
|
Obermeister Christoph
Hansen macht bei den elek-
tro- und informationstech-
nischen Handwerken eine
stabile Konjunkturlage aus.
Meisterkurs für
Elektrotechniker
Für Elektrotechniker beginnen Teil-
zeit-Meisterkurse am4. Dezember in
Koblenz und Rheinbrohl.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, Fax: -990, E-
Mail:
1 3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,...16
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