Handwerk Special Nr. 121 vom 12. April 2008 - page 17

Internationale Prtnerschaftsprojekte der HwK Koblenz
Nr. 121
12. April 2008
Vorgestellt
Internationale HwK-Projekte
Aktuell bringt
sich die HwK
Koblenz in
sieben interna-
tionale Projekte
ein, vorrangig in
Südosteuropa.
Die Handwerkskammer Koblenz hat ihr erstes
Partnerschaftsprojektmit demBundesministe-
rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) im Jahr 1993 begonnen.
Neben den durch das BMZ über die SEQUA
gGmbH finanzierten Projekten, führt die ge-
meinnützige Ost-West GmbH, eine 100%ige
Tochter derHandwerkskammerKoblenz, auch
Projekte imAuftrag der Robert Bosch Stiftung
I
nfos
GmbH in Stuttgart, der Deutschen Gesellschaft für technische
Zusammenarbeit (gtz) und der Europäischen Union durch.
Projekte Südosteuropa
Bulgarien:
BMZ-Projekt, Start 1993, beendet 2005;
gtz-Projekt, beendet Juni 2007
Mazedonien
: BMZ-Projekt, Start 2000, Laufzeit bis 31.8.2008
Rumänien:
BMZ-Projekt, Start 2001, Laufzeit bis Juni 2008;
Projekt der Robert Bosch Stiftung, Laufzeit bis Juli 2009
Bosnien und Herzegowina:
BMZ-Projekt, Start 1997, beendet
2004; Projekt der Robert Bosch Stiftung, Laufzeit bis Ende
Januar 2009
Montenegro:
BMZ-Projekt, Start 2002, Laufzeit bis 31.8.2008
Moldau:
GTZ-Projekt, Start November 2007, Laufzeit bis De-
zember 2009
Südosteuropa:
BMZ-Regionalprojekt„MittelstandsbüroBalkan“,
Start 2002, Laufzeit bis 31.12.2008
Neue Projektansätze
Kosovo – Kontakte seit 1999
Albanien – Kontakte seit 2003
Republik Serbien – Kontakte seit 2005
Ukraine – Kontakte seit 2005
Kroatien – Kontakte seit 2006
Projekte Südostasien
Sri Lanka:
BMZ-Projekt, Start 2003
Vietnam:
BMZ-Projekt von 1995 bis 2001
Kambodscha:
BMZ-Projekt von 1997 bis 2006
Laos:
BMZ-Projekt von 1995 bis 2003
Projekt Afrika
Senegal:
BMZ-Projekt bis 2004
zu allen internationalen Projekten der HwK,
Tel.: 0261/ 398-141,
Handwerk international
Ein Partnerschaftsprojekt mit dem Handwerksverband Sri
Lankas, in dem die Kfz-Mechaniker aus der Hauptstadt Co-
lombo oder die Schneider von der durch die Tsunami-Welle
zerstörten Küste organisiert sind. Oder die Zusammen-
arbeit mit der Nationalen Handwerkskammer Bulgariens,
die Unterstützung für das Handwerk in Sarajewo oder in
Mazedoniens Hauptstadt Skopje – für die Handwerkskam-
mer Koblenz seit über einem Jahrzehnt ein Stück Alltag.
Unmittelbar nach der politischen Wende begann die Kam-
mer mit einem neuen Kapitel und baute ein funktionie-
rendes, internationales Netzwerk des Handwerks auf.
Die Partnerschaftsprojekte der Handwerkskammer Koblenz
Was konnte bisher erreicht
werden?
So unterschiedlich die Länder
und ihre handwerkliche Aus-
richtung sind, in denen sich die
HwK einbringt, so unterschied-
lich sind auch die sich aus den
Partnerschaftsprojekten ablei-
tenden Ergebnisse. In Ländern
wie Bulgarien oder Mazedonien
wurden inzwischen Gesetze zur
Berufsbildung und zum Hand-
werksrecht in Anlehnung an
deutscheModelleverabschiedet,
in Staaten wie Sri Lanka griff
die Partnerschaft – völlig neu
ausgerichtet – besonders schnell
und effektiv nach der Tsunami-
Katastrophe und erhielt neben
der handwerkspolitischen Aus-
richtung eine neue Komponente
- die der Hilfe.
Wie profitiert das deutsche
Handwerk davon?
„Gerade mit Blick auf Süd-
osteuropa“, so Präsident und
Hauptgeschäftsführer der HwK,
„lässt sich die ganze Tragweite
dieser Projekte skizzieren. In
den letzten 15 Jahren erfolgten
inzehn südosteuropäischenLän-
dern intensive Auseinanderset-
zungen um Handwerksgesetze,
Verordnungen oder Satzungen.
Dem Handwerk in Deutsch-
land bieten sich infolge der
Partnerschaftsprojekte mit dem
südosteuropäischen Handwerk
bishernichtvorhergeseheneneue
Bündnischanceninbedeutsamen
Grundsatzentscheidungen für
oder gegen Meistertitel, duales
Ausbildungssystem, Selbstver-
waltungskammern und Pflicht-
mitgliedschaft.“ Mit Blick auf
die jüngsteEU-Abstimmung zur
EinstufungdesMeisterbriefes in
einemRanking der Berufsquali-
fizierungen wurde deutlich, wie
wichtig die Zusammenarbeit
gerade mit Bulgarien als EU-
Schweißerausbildung in einem durch die
HwK neu gebauten Zentrum in Sri Lanka.
„Wir verstehen es als ein wich-
tiges Stück Wirtschaftsförde-
rung, als einen Export unserer
handwerklichen Wertevorstel-
lungen in diese Länder“, un-
terstreichen HwK-Präsident
Karl-HeinzScherhagundHaupt-
geschäftsführer Dr. h. c. mult.
Karl-Jürgen Wilbert. „Es ist ein
Stück moderner Wirtschaft und
Gesellschaft. Damit verbindet
sich für die Handwerksbetriebe
im nördlichen Rheinland-Pfalz
die Chance, über diese Brücken
der Handwerkskammer auf dem
internationalen Parkett neue
Märkte zu erschließen.“
EineWechselwirkung zumVor-
teil beider Seiten – des hiesigen
Handwerks wie auch dem in
fernen Ländern. „Es ist für das
Handwerk und deren Organisa-
tionen dort eine Anschubhilfe“,
macht die Kammerspitze deut-
lich und verweist auch darauf,
dass „diese Hilfe nicht aus dem
Beitrag der Mitgliedsbetriebe
finanziert wird, sondern aus-
schließlich durch Mittel, die
der Bund zur Verfügung stellt“.
In erster Linie war und ist das
Bundesministerium für wirt-
schaftlicheZusammenarbeitund
Entwicklung (BMZ) finanzieller
Förderer. Abgewickelt wird
diese Hilfe über die Stiftung für
wirtschaftliche Entwicklung
und berufliche Qualifizierung
„SEQUA gGmbH - Partner
der deutschen Wirtschaft“.
Die HwK Koblenz koordiniert
die Projekte vor Ort, schafft
aber auch länderübergreifende
Netzwerke und stellt Kontakte
zwischenHandwerkern aus dem
nördlichen Rheinland-Pfalz und
diesen Märkten her.
Was ist das Ziel dieser Part-
nerschaftsprojekte?
Im Kern dieser Projekte geht
es um den Aufbau von Selbst-
verwaltungen, die Einrichtung
von Netzwerken zwischen
Mittelstandsorganisationen,
Kammern in unterschiedlichen
Ausformungen,Verbändenoder
Zusammenschlüssen. Dabei
verfolgt die HwK Koblenz drei
vorrangige Ziele: Politikdialog
und Entwicklung der Selbst-
verwaltung, Heranführung an
den Markt einschließlich Pri-
vatisierung und Entwicklung
von Auslandskontakten und
schließlich personenbezogene
Qualifizierung vom Lehrling
zum Gesellen bis zum Meister.
Dabei soll Handwerk landes-
spezifisch in seiner technischen
wie wirtschaftlichen Dimension
gestärkt werden.
In welchen Wirtschaftsräu-
men ist die HwK aktiv?
Aktuell gibt es zwei globale
Wirtschaftsräume, in denen sich
die HwK Koblenz besonders
stark engagiert: Südosteuropa
(Balkan und benachbarte Staa-
ten) sowie Südostasien.
Mechatroniker-Olympiade
in Bukarest, Rumänien.
Keramiker in
Laos.
Aktuell bringt sich die HwK Koblenz
in sieben Partnerschaftsprojekte ein.
Mitgliedsstaat ist. Von dem
Ergebnis profitieren nun auch
deutsche Handwerker.
„Einige unserer Unternehmen
haben die Chance für neue,
internationaleMärkte bereits er-
griffen und sind entweder selbst
in diesen Ländern vertreten oder
haben Partnerschaften mit dor-
tigen Handwerksunternehmen
aufgebaut“, nennen Scherhag
undWilbert weitereAspekte der
Partnerschaften.
Auf den folgenden Seiten gibt es
eine Übersicht zu Ländern und
Projekten, in die sich die HwK
einbringt sowie aktuelle Nach-
richten und Entwicklungen.
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