Handwerk Special Nr. 121 vom 12. April 2008 - page 7

Die Meisterprüfung mit Bravour abgelegt
Nr. 121
12. April 2008
Der Beste: Straßenbauer Michael Normann
„Mein Vater ist gelernter
Maurer. Von ihm habe
ich wohl die Leiden-
schaft fürs Handwerk
geerbt,“ vermutet Mi-
chael Normann, der
als jahrgangsbester
Straßenbauer seinen
Meisterkurs abschloss.
Mit 16 Jahren begann er seine
Lehre bei der Firma Strabag in
Limburg und neun Jahre später
ist er immer noch glücklich
dort angestellt. „Mein Be-
trieb hat mich während des
Meisterkurses auf der ganzen
Länge unterstützt. Das ist ein
tolles Gefühl und spornt einen
noch mehr an“, weiß der 25-
Jährige aus Niedererbach bei
Montabaur, der besonders gerne
Natursteinpflaster verarbeitet.
Seine berufliche Zukunft kann
er sich durchaus auch mit Aus-
landseinsätzen vorstellen. „Ein
b i s s c h e n
mehr von
de r We l t
sehen, das
wäre noch
ein Traum
v o n m i r
und wenn
sich das mit
meinemJob
verbinden
lässt, umso
besser.“
In seiner
freien Zeit
spielt Michael Normann gerne
Squash oder braust mit seiner
Freundin Janina auf dem Mo-
torrad über die Straßen des
Westerwalds.
„Ihr seid spitze!”
In den vergangenen zwei
Jahren haben Teilnehmer
aus 24 Handwerken er-
folgreich ihre Meisterprü-
fung vor der HwK Koblenz
abgelegt. Und so gab es
24 Mal einen Sieger oder
eine Siegerin nach Punk-
ten, die bei der Meister-
feier als Jahrgangsbeste
ausgezeichnet werden.
HandwerkSpecial hat die besten
Jungmeister, ihreLebenspartner
undLehrlingezumgemeinsamen
Handwerk Special stellt die jahrgangsbesten Jungmeister vor
Fototermin für das Titelbild
dieser Ausgabe eingeladen. Wir
stellen sie auf dieser Seite, aber
auch an anderen Stellen in die-
semHeft mit ihren persönlichen
Motiven und Zielen vor.
Einen Spitzenplatz unter den
Jahrgangsbesten nimmt Stra-
ßenbauer Sven Hendriks ein,
der mit 94 von 100 möglichen
Punkten den höchsten Wert
unter den 1.100 Jungmeistern
erreichte. So unterschiedlich die
Beweggründe der Jungmeister
waren,aufMeisterkurszugehen,
ist ihnen doch gemeinsam, dass
sie beruflich wie persönlich
vorankommen wollten und sich
bessereZukunftsperspektivenzu
schaffen.Dass siemit demMeis-
terbrief eines ihrer wichtigsten
Ziele nun erreicht haben, ist ein
Anlass, um in einem angemes-
senen Rahmen miteinander zu
feiern: Die HwK Koblenz hat
alleneuenHandwerksmeisterfür
Sonntag, 20. April, zur Meister-
feier in die Rhein-Mosel-Halle
eingeladen.
Der Beste
Maurer Marcel Groß
„Aus Zeichnungen
Realität werden
lassen – das ist
genau mein Ding.“
Maurer- und Beton-
bauermeister Marcel
Groß wusste bereits
als Kind, dass das
sein Traumberuf ist.
Mit 15 Jahren schnupperte er zumerstenMal Baustellenluft und fing
nach der Schule sofort eine Maurer- und Betonbauerlehre an. Aus
scheinbarverwirrendenBaupläneneinkomplettesGebäudeentstehen
zu lassen, das sind Herausforderungen, wie Marcel Groß sie sucht.
„DerMeisterbriefwar deshalb die nächste Stufe, die es zu erklimmen
galt.“ Den Jungmeister zieht es vorerst nicht in die Selbstständigkeit.
„Ich möchte als Angestellter weiterarbeiten und noch dazulernen.“
In zehn Jahren sieht er sich auf einer Großbaustelle im Ausland, am
Besten beim Bau einer großen Brücke, „das würde mich wirklich
mal reizen.“ Der aus demSpessart stammende 22-Jährige spielt auch
mit dem Gedanken, sich bei der HwK Koblenz zum Energieberater
fortzubilden. „Für die Zukunft muss man gerüstet sein.“.
Der Beste
Fliesenleger Jan Krämer
Mit dem Vater
zusammen ist
Jan Krämer
schon als jun-
ger Bursche
viel auf Bau-
stellen herum-
gekommen.
Fasziniert hat ihn seit je her die Vielfältigkeit des Fliesen-, Platten-
undMosaiklegerhandwerks: dieunterschiedlichenArbeitstechniken,
die verschiedenen Materialien. Seit 27 Jahren betreibt Jan Krämers
Vater Josef, selbst ein Meister seines Faches, ein eigenes Fliesen-
fachgeschäft. „Wenn ich mal den Betrieb übernehme, dann soll er
als Meisterbetrieb weiter bestehen. Deshalb stand es für mich außer
Frage, ob ich meinen Meister mache.“ Nach einem Praktikum und
der anschließendenLehre imväterlichenBetriebging es sofortweiter
mit demMeisterkurs bei der HwKKoblenz: „Ich wollte nicht unnütz
Zeit verlieren“, erklärt der gebürtige Mayener seine Zielstrebigkeit.
NachseinenZukunftsplänengefragt,antwortetder26-Jährigeprompt:
„Ich möchte den Betrieb meines Vaters weiterführen: Mit unseren 5
Mitarbeitern und einigen Lehrlingen dazu. Das ist mein Ziel.“
Der Beste
Zimmerer Jonas Marmann
„Von dem Baustoff
Holz bin ich seit mei-
nen Kindertagen nicht
mehr weggekommen“,
schmunzelt Zimmerer-
meister Jonas Mormann.
Holzbegeisterteihnsosehr,dasser2001seineZimmererlehrebegann.
Nachdem er ein Jahr als Geselle gearbeitet hatte, wusste er, dass er
mehr wollte. „Ich habe gemerkt, dass es da noch vieles zu lernen und
zu wissen gibt. Außerdem hat mich auch mein damaliger Chef dazu
ermutigt,mir denMeistertitel zuholen“, erinnert sichder inFrankfurt
lebende Jonas Marmann. Kaum hatte er alle Prüfungen bravourös
hinter sich, da lockte ihn bereits die nächste Herausforderung: Im
Sommer 2007 entschloss er sich spontan, für einige Monate nach
Kanada umzusiedeln. Das Highlight dort: „Wir bauten an einem
‚Timberframe-Haus’, das auf einer Bergkuppe gelegen war.” Für
seine Zukunft erträumt er sich eine Stelle als Oberbauleiter.
Der Beste: Informationstechniker Karsten Dauer
Er hat Kfz-Mechaniker
gelernt, arbeitete einige
Jahre bei der Bundes-
wehr, gründete ein
eigenes IT-Unterneh-
men, um schließlich als
Informationstechniker bis
zum Meisterbrief durch-
zustarten: Der 39-jährige
PC-Spezialist Karsten
Dauer kann viele Quali-
fikationen nachweisen.
Vom Kfz-Mechaniker über
den Soldaten auf Zeit bei der
Bundeswehr zum Informati-
onstechniker – und hier der
Beste der vergangenen zwei
Meisterjahrgänge: Das ist
der wohl eher ungewöhnliche
WerdegangvonKarstenDauer,
der bereits 1995 ein eigenes
IT-Unternehmen gründete.
„Zertifikate, auch solche, die
international anerkannt sind,
habe ich viele. Doch erst im
Meisterbrief sehe
ich DEN Berufs-
abschluss“, be-
schreibt Karsten
Dauer dieMotive,
sich der Meister-
prüfung zu stel-
len. „Gerade im
kaufmännischen
Be r e i c h h a b e
ich noch einiges
dazulernen kön-
nen“, ergänzt der
39-jährige Burg-
brohler, der so
ganz im Wider-
spruch zu seinem
Hightech-Beruf
als Privatmensch
auf wenig Tech-
nik setzt und eine
starke Liebe zu Autos der 60er
und 70er Jahre pflegt.
„Der Meistertitel steht auch
für einen Imagegewinn“, so
Informationstechnikermeister
Dauer, der sich als Selbst-
ständiger insbesondere das
weitere Wachstum seines
Unternehmens wünscht und
künftig Mitarbeiter einstellen
möchte.
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...36
Powered by FlippingBook