Handwerk Special Nr. 121 vom 12. April 2008 - page 10

Bauhandwerk: Edel gestalten mit Stuck / Beste Jungmeister
Nr. 121
12. April 2008
Bundeswettbewerb „Denkmalschutz barrierefrei” ausgeschrieben
Mit ihrem Beratungs- und Dienstleistungsservice bietet die
HwK über das Zentrum für Restaurierung und Denkmalpfege
Herrstein Handwerkern ein breites Know-how und infor-
miert Betriebe aktuell darüber, besonders gut gelungene
Umsetzungen im Bereich „Barrierefreie Lösungen in der
Denkmalpflege” zum Bundeswettbewerb einzureichen.
Barrierefreies Bauen und
Wohnen ist beimNeubau oder
der Renovierung längst ein
gängigesThema.Dochwiever-
hält es sichmit entsprechenden
Änderungsarbeiten amBestand,
der unter Denkmalschutz steht?
Ein Thema, zu dem nicht nur ein
umfangreicherBeratungsservive
der HwK-Experten angeboten
wird, sondern das jetzt auch
durch den vom Bund für Hei-
mat und Umwelt in Deutsch-
land (BHU) ausgeschriebenen
Wettbewerb prämiert werden
soll. Angesprochen sind Ar-
chitekten und Bauherren, die
mit dem Handwerk besonders
gelungeneLösungen erreichen
konnten. Mehr Infos bei der
HwK, Tel.: 06785/ 9731- 760,
E-Mail:
„Stuck ist Leidenschaft!”
„Zur Verarbeitung von
Stuck braucht man
Leidenschaft“, ist Stu-
ckateurmeister Nunzio
Sergi aus Gückingen
(Rhein-Lahn-Kreis),
der auf der Meisterfeier
der Handwerkskammer
Koblenz seinen Meister-
brief erhält, sicher.
Tatsächlich ist für die Arbeit
neben baulichem auch kunst-
handwerkliches Geschick erfor-
derlich.KünstlerischeBegabung
kann bei besonders dekorativ
gestalteten Räumen entfaltet
werden. Dem 23-jährigen Nun-
zio wurde sein Faible für Stuck
sozusagen in die Wiege gelegt.
SeinVater, ebenfallsStuckateur,
kam vom Fuße des Ätnas in den
60er JahrenalsGastarbeiter nach
Deutschland. „Er hatmich schon
als Kind mit auf die Baustelle
genommenundmirvielgezeigt“,
erinnert er sich. „Stuck hat in
Italien eine große Tradition“,
Stuckateurmeister Sergi wurde Beruf in die Wiege gelegt
we i ß S e r -
gi und nennt
Arbeiten von
Carlone oder
Guliano, die
Kennern ein
Begriff sind.
„Es ist faszinierend,
was man mit diesem Na-
turmaterial, das mit allen
Stilrichtungen harmoniert,
schaffen kann“, schwärmt
derinDeutschlandgeborene
Meister mit sizilianischem
Blut.
Die Lehre als Stuckateur
in der Firma Bersch in
Nentershausen beendete
Nunzio mit sehr gutem Er-
gebnis. 2005 gewann er den
„Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks“ auf
Landesebene und im Bun-
deswettbewerb platzierte er
sichunterden„TopTen“.Die
Förderung über die Stiftung
Begabtenförderung beruf-
liche Bildung nutzte er zum
Erwerb des Meisterbriefs.
„Mein Beruf ist sehr vielsei-
tig. Als Stuckateur stellt man
nicht nur Stuck-Profile her,
sondern ‚putzt’ auch einen
Rohbauheraus, innenund
außen“, lacht er.
„Ich suche
immer neue
Herausfor-
de r ungen“ ,
bekennt der
Jungmeister.
Jetzt möch-
te er sich
zum Res­
taurator
we i t e r -
bilden.
„Morgen Meister!” war gestern, heute ist Nunzio
Sergi Handwerksmeister. Er ist einer von rund 700
Handwerkern, die in den vergangenen zwei Jahren
bei der HwK Koblenz die Meisterprüfung ablegten.
Für Stuckateure beginnt der
nächste Meistervorberei-
tungskurs bei der HwK am
26. September in Teilzeit
(inkl. 3 Wochen Blockun-
terricht) in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Stuckateure
Info-Tel.: 0261/ 398-415
„Stuck
putzt
alles
heraus,
verleiht
Dingen
eine völ-
lig neue
Ästhetik”,
weiß der
frisch ge-
backene
Stucka-
teurmeister
Sergi nicht
zuletzt mit
Blick auf
sein Meis­
terstück,
einer Säu-
le.
Der Beste
Elektrotechniker Thomas Blang
Zwischen
Hochspan-
nungsleitungen
und Schwach-
stromaggre-
gaten fühlt sich
Thomas Blang
heimisch.
Sein Handwerk ist die Elektrotechnik, die er seit einem Schul-
praktikum für sich entdeckt hat. „Das hat mir damals soviel Spaß
gemacht, dass für mich klar war: Das ist es, was ich machen will.“
Seine Lehrstelle fand er bei der RWE, bei der er auch heute noch
als Spezialmonteur arbeitet. „Momentan bin ich für die Inspektion
von Überland-Mittelspannungsleitungen verantwortlich“, erzählt
Thomas Blang von seinem Arbeitsplatz, der ihn täglich mit 200.000
Volt „in Berührung“ bringt.
Bei soviel Spannung ist Vorsicht angesagt, doch das kann den
Jahrgangsbesten seines Handwerks nicht schocken. „Es ist wichtig,
immer über den neuesten Stand der Technik im Bilde zu sein. Und,
natürlich, immer einoffenesAuge für dieSituation zuhaben. Routine
darf sich in meinem Job nicht einschleichen, dafür trage ich zu viel
Verantwortung.“DerMeisterbrief ist fürThomasBlangeinwichtiges
Berufsziel. Seine Zukunft hat der 23-Jährige dabei genau im Blick:
„Ich möchte meinem Arbeitgeber treu bleiben und nach und nach
mehr Verantwortung übernehmen.“
Der Beste
Keramiker Joachim Rech
„Die Frage, was
ich einmal be-
ruflich werden
möchte, konnte
ich immer
beantworten:
Keramiker“,
erzählt der
44-jährige
Handwerksmeis­
ter aus Höhr-
Grenzhausen.
Ob Onkel oder Großvater – „meine Familie ist fest mit dem Kera-
mikerhandwerk verbunden und es hat mir schon als Kind viel Spaß
gemacht,mit diesemNaturprodukt zu experimentieren.“Nun ist Joa-
chimRech, der an der Staatlichen Fachschule für Keramikgestaltung
und Keramiktechnik in Höhr-Grenzhausen arbeitet, sogar der beste
Meister seines Faches. „Ich bin an der Schule als Werkstattleiter für
dieAusbildung Jugendlicher impraktischenBereich zuständig– eine
Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht, aber auch fordert. Gerade mit
Blick auf die Forschung zählt Keramik zu einem der vielseitigsten
Werkstoffe mit einem unglaublichen Zukunftspotenzial“, schwärmt
der Handwerksmeister für seine Arbeit. Für die Zukunft hat er nur
einen Wunsch: „Meine Arbeit möge weiterhin so spannend und
abwechslungsreich bleiben wie heute.“
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