Handwerk Special Nr. 121 vom 12. April 2008 - page 9

Thema Bauen: Gerüstbau, Straßenbau und Baufinanzierung
Nr. 121
12. April 2008
Gutes Pflaster
Lehrerin, Friseurin, Bürokauffrau, Ärztin: alles be-
liebte Berufe bei Frauen. Aber Straßenbauerin? Jenni-
fer Schmidt aus Kaub beweist täglich, dass nicht nur
Männer in dem Handwerk gut aufgehoben sind.
Jennifer Schmidt lacht. „Einige Leute, die mich draußen auf der
Baustelle sehen, fragen mich, ob diese Arbeit nicht zu hart für
mich ist“, erzählt die junge Handwerkerin aus Kaub am Rhein.
„Aber denen erzähle ich dann etwa, dass ich
schon immer viel Sport
getriebenhabe - auchKraft-
training mache - und
gut durchtrai-
niert bin.“ Ob
sie der Mei-
nung ist, dass ihr
Beruf auch etwas
für Mädchen ist?
„Frauen, diekein
Problem damit
haben, körper-
lich zu arbeiten,
sind sicherlich auch
für Bauberufe geeig-
net“, sagt die 20-Jährige.
Natürlich weiß Jennifer Schmidt, dass die meisten Frauen andere
berufliche Vorstellungen haben als Gehwege zu pflastern oder
Fahrbahnen zu erneuern. Aber sich darüber schlau zu machen
und auch mal in die Praxis einzutauchen, hält sie auf jeden Fall
für sinnvoll.
Jennifer Schmidt lernt Straßenbauerin
I
nfos
Der Beste der Besten
Von den 24 Jahrgangs-
besten aller Gewerke,
die am 20. April in der
Rhein-Mosel-Halle von
Ministerpräsident Kurt
Beck und HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag ihre
Meisterbriefe erhalten,
ist er der Allerbeste: Ge-
rüstbauer Sven Hendriks
aus Straelen nahe der
holländischen Grenze.
„Der Weg nach Koblenz zur
Meisterschule hat sich ge-
lohnt“, blickt der 47-jährige
Überragende Meisterprüfung: Gerüstbauer Sven Hendriks
Handwerksmeis­terheutezurück,
der mit 94 Punkten (von mög-
lichen100)seinePrüfungablegte
und so das beste Ergebnis von
rund 1.100 Meisterprüfungen
einfahren konnte.
„Meinem Arbeitge-
ber ist qualifiziertes
Personal sehr
wichtig und
da damals
abzusehen
war, dass die
Firma in na-
her Zukunft
expandieren
u n d n e u e
Füh r ung s -
kräfte brau-
chen würde,
bekam ich
die Chance, meinen Meister zu
machen“, so der 47-Jährige.
Zwischen seinem Wohn-
ort Straelen inderNähe
der holländischen
GrenzeundderMeis­
terakademie bei der
HwK Koblenz liegen
fast 200 km - „und
doch hat sich der weite
Weg gelohnt”.
„Das Gerüstbauerhandwerk ist
eigentlich ein unterschätztes
Handwerk. Ich liebe meinen
Beruf, weil er ungeheuer ab-
wechslungsreich ist“, sagt der
frisch gebackene Handwerks-
meister.
Von Kirchtürmen über Brücken
bis hin zu Schlössern - es gibt
nichts, was Sven Hendriks nicht
schon mal eingerüstet hat.
Jennifer
Schmidt
ist an-
gehende
Straßen-
bauerin.
Sven
Hendriks
baut Ge-
rüste
nach
Maß.
Er ist der
Beste:
Sven
Hendriks.
Gutes Klima für Bauherren
Auf dem Markt der Bau- und Ausbaufinanzierung ist ei-
ne leichte Belebung feststellbar, die hauptsächlich durch
eine Zunahme von Krediten für Modernisierungen aus-
gelöst wird. Demgegenüber verharrt die Nachfrage nach
Darlehen für Neubaumaßnahmen auf niedrigem Niveau.
Damit setzt sich der Trend des letzten Jahres fort.
Umfrage: Günstige Konditionen für Bau und Modernisierung
„Der Wegfall der Eigenheimzu-
lage ist immer noch spürbar.“
bestätigt beispielsweise Win-
fried Hellwig, stellvertretender
Leiter des Immobilien-Centers
undTeamleiterBaufinanzierung
der SparkasseKoblenz. Seitdem
konzentriere die Politik ihre Un-
terstützung stärker aufModerni-
sierungenbestehenderGebäude,
was sich in einem steigenden
Bedarf an Darlehen in diesem
Bereich widerspiegele. „Beson-
ders Kredite für Energiespar-
maßnahmen sind gefragt. Dies
hängt auch mit der Einführung
des Energieausweises zusam-
men.“DieseBescheinigung gibt
Immobilienbesitzern Auskunft
darüber, was getan werden
kann, um den Energieverbrauch
des Wohneigentums zu senken.
durch den Fachmann ausführen
lässt, verliert auf lange Sicht
mehr Geld, als er einspart. Zum
einen, weil der Wieder-
verkaufswert der
Immobilie sinkt
und zum ande-
ren, weil auch
kleinere Mängel,
die nicht fachgerecht beseitigt
werden, oft zu großen Schäden
führen.“
Insgesamt erreicht das Volumen
bei der Baufinanzierung nicht
mehr die Zahlen der Vergan-
genheit - das bestätigen auch
weitere Banken. Die Experten
weisen auch darauf hin, das die
individuellen Zinskonditionen
für eine Baufinanzierung mehr
denn je von der persönlichen
Situation abhängen und das
Volumen des Vorhaben berück-
sichtigen. Auf Grundlage dieser
spezifischenBeurteilungwerden
die tatsächlichen, individuell
unterschiedlichen Bedingungen
für das Darlehen ermittelt.
Die Sparkasse Koblenz bietet
darüberhinauseinenkostenlosen
Modernisierungs-Kompass für
Hausbesitzer, der geeignete
Modernisierungen und Instand-
haltungenzurEnergieeinsparung
vorstellt.
Karl-Heinz Wagner, Leiter
Baufinanzierung und Immo-
bilien der Volksbank Koblenz
Mittelrhein, sieht die Tendenz
ähnlich. Er weist ebenfalls auf
die Bedeutung von Modernisie-
rungsmaßnahmen hin: „Diese
dienen nicht nur dem Erhalt des
Wohneigentums, sondern sie
verbessernauchdessenWertund
denWohn- und Lebenskomfort.
Wer Modernisierungsmaß-
nahmenimmerwiederverschiebt
oder ihre Realisierung nicht
Da s g u t e
Klima für Bau-
herren wird auch durch die
öffentliche Hand unterstützt,
die verschiedene zinsgünstige
Förderdarlehen oder auch reine
Zuschüsse für Bau- bzw. Mo-
dernisierungsmaßnahmen zur
Verfügungstellt,sodasCO2-Ge-
bäudesanierungsprogramm der
Kreditanstalt für Wiederaufbau
mit Zinssätzen unter 2 %. Einen
weiteren Mosaikstein sehen die
Finanzierungsfachleute auch in
der geplanten Einführung der
Eigenheimrente.
Im regionalen Handwerk steht
ein verlässlicher Partner bereit,
um die Umsetzung von Bau-
und Moder-
nisierungs-
vorhaben zu
realisieren.
Häufig koo-
perieren Be-
triebeverschie-
dener Gewerke
aus dem Bau- und
Ausbaubereich und
bieten Kunden ihre Dienst-
leistungen damit aus einer
Hand an.
InformationenüberFachbetriebe
für Bau- oder Modernisierungs-
vorhaben gibt dieHwKKoblenz
auf ihrer Internetseite imBereich
Handwerkersuche unter
Fördermaß-
nahmen zur Energieeinsparung
beim Zentrum für Umwelt und
Arbeitssicherheit, Tel.: 0261/
398-655, Fax: 0261/ 398-992,
ww.
zur Lehre im Handwerk, Tel.: 0261/398-323,
E-Mail:
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